Zwentibold
Zwentibold (* 870/871; † 13. August 900), auch Zwentibald, Zuintibold, Zuendibalt, Zuendibold, Zuantibold, (Latein Zendeboldus, Tuendebolebus, oder Zuendeboldus[1]), aus dem Adelsgeschlecht der Karolinger war von Mai 895 bis 900 König von Lotharingien.
Leben
BearbeitenSeinen Namen erhielt er von seinem Taufpaten, dem mährischen Knjazen Svatopluk I. (Zwentibold ist die frankisierte Form von Svatopluk).
Zwentibold war der erstgeborene, jedoch illegitime Sohn des römisch-deutschen Kaisers Arnolf von Kärnten und zunächst als dessen Nachfolger vorgesehen. Nachdem Arnolf jedoch mit Ludwig dem Kind 893 ein legitimer Sohn geboren worden war, setzte Arnolf stattdessen gegen den Widerstand des dortigen Adels die Wahl Zwentibolds als König von Lotharingien durch. Zwentibold wurde vom Adel weiterhin abgelehnt. Nach Arnolfs Tod fielen die führenden Adligen Lotharingiens von Zwentibold ab, riefen seinen zu diesem Zeitpunkt erst siebenjährigen Halbbruder Ludwig, der am 4. Februar 900 in Forchheim zum König des Ostfrankenreichs erhoben worden war, ins Land und huldigten diesem, wodurch sich der Adel die Wahrung seiner eigenen Interessen erhoffte.
Zwischen dem 27. März und dem 13. Juni 897 heiratete er Oda (* 875/880; † 2. Juli nach 952), eine Tochter des Herzogs Ottos des Erlauchten aus dem Geschlecht der Liudolfinger, auch als Ottonen bezeichnet.
In zeitgenössischen Quellen wird Zwentibold als unbegabt und hemmungslos geschildert, er förderte allerdings den Bau von Kirchen und Klöstern.
Sein Gedenktag ist der 13. August, der Tag, an dem er nahe Susteren im Gefecht gegen die Grafen Gerhard Mosellensis (Gerhard von Metz), Matfrid und Stephan aus dem Geschlecht der Matfriden fiel.[2] Sein Grab befindet sich in der dortigen Abtei.
Nach Zwentibolds Tod ehelichte seine Frau Oda noch im gleichen Jahr Gerhard Mosellensis († 22. Juni 910), der ihren Mann besiegt hatte.
Quellen
Bearbeiten- Libellus de rebus Trevirensibus, MGH SS 14 Supplementum, S. 104.
Literatur
Bearbeiten- Thomas Bauer: Zwentibold. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 652–668 .
- Ernst Ludwig Dümmler: Zwentibold, König von Lothringen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 526–529.
- Bernd Schneidmüller: Zwentibold. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9. LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 726.
Weblinks
Bearbeiten- Zwentibold im Personenregister der Germania Sacra online
- Literatur zu Zwentibold im OPAC der Regesta Imperii
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ GERMANY, KINGS. Abgerufen am 11. April 2024.
- ↑ Pierre Riche: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Albatros, Düsseldorf 2003, ISBN 3-491-96096-7, S. 269.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Arnolf von Kärnten | König von Lothringen 895–900 | Ludwig IV. das Kind |
Personendaten | |
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NAME | Zwentibold |
ALTERNATIVNAMEN | Zwentibold; Sventopluk |
KURZBESCHREIBUNG | König von Lotharingien |
GEBURTSDATUM | 870 oder 871 |
STERBEDATUM | 13. August 900 |
STERBEORT | bei Susteren, Niederlande |