Zwi Taubes
Zwi Taubes (vollständiger Name: Chaim Zwi Taubes, hebräisch חיים צווי טאובס; geb. 1900 in Czernelica, Galizien; gest. 1966 in Jerusalem, Israel) war ein galizisch-schweizerischer Rabbiner und Gelehrter, der als Nachfolger des Oberrabbiners Martin Littmann Rabbiner der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich war.
Leben
BearbeitenZwi Taubes wurde 1900 im österreichischen Galizien geboren. Er entstammte einer alten Rabbinerfamilie. Seine Ausbildung zum Rabbiner erwarb er an der Israelitisch-Theologischen Lehranstalt in Wien, wo er 1926 promovierte und anschließend Religionslehrer und Rabbiner in Baden bei Wien, Oderberg und Wien wurde. Von 1931 bis 1936 war er Lektor an der Israelitischen Theologischen Lehranstalt. 1936 wurde er Rabbiner an der Israelitischen Cultusgemeinde in Zürich.[1]
Der Rabbiner war ein Vorkämpfer gegen den kirchlichen Antisemitismus,[2] er war „für seinen Mut und seinen Widerstand gegen die Nazis und seine Hilfe für jüdische Flüchtlinge bekannt. Er war die erste offizielle jüdische Persönlichkeit, die David Frankfurter [nach seiner Verurteilung wegen des Attentats auf Wilhelm Gustloff] im Gefängnis besuchte“.[3]
Taubes leitete auch die Misrachi-Bewegung in der Schweiz und schrieb mehrere wissenschaftliche Abhandlungen.[4] Er wanderte nach seiner 1964 erfolgten Pensionierung 1966 nach Jerusalem aus, wo er schließlich Suizid beging.[5]
Jacob Taubes (1923–1987) war sein Sohn.[6]
Publikationen (Auswahl)
Bearbeiten- Lebendiges Judentum. Das jüdische Zentrum und seine Erneuerung. Hrsg. unter Mitwirkung des Rabbinerverbandes der Schweiz. Genève, Editions Migdal 1946 (= Colléction Migdal Nr. 3) (Inhaltsverzeichnis)
- Walter Wreschner, Chaim Zwi Taubes, Joseph Littmann: Festschrift anlässlich des 100jährigen Bestehens der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich, 1962[7]
Literatur
Bearbeiten- Robert Uri Kaufmann: Zwi Taubes. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 23. Mai 2011.
- Taubes Family (Haim Gertner, YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe)
- Richard Faber, Eveline Goodman-Thau, Thomas Macho (Hrsg.): Abendländische Eschatologie: Ad Jacob Taubes. Würzburg 2001 (Online-Teilansicht)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise und Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Robert Uri Kaufmann: Zwi Taubes. In: Historisches Lexikon der Schweiz. - Seinen Wechsel nach Zürich kommentierte ein Artikel in der Nazizeitung Der Stürmer mit dem Titel “Zürich erhält einen neuen Zauber-Rabbi” (vgl. breslauersammlung.com).
- ↑ Robert Uri Kaufmann: Zwi Taubes. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ breslauersammlung.com: Vom Wunderkind zum Apokalyptiker: die lebensverändernde Bar Mitzwa von Jacob Taubes
- ↑ yivoencyclopedia.org: Taubes Family (Haim Gertner)
- ↑ HLS: Zwi Taubes (Robert Uri Kaufmann)
- ↑ breslauersammlung.com: Vom Wunderkind zum Apokalyptiker: die lebensverändernde Bar Mitzwa von Jacob Taubes
- ↑ worldcat.org
Personendaten | |
---|---|
NAME | Taubes, Zwi |
ALTERNATIVNAMEN | Taubes, Chaim Zwi; Taubes, Chaim Hersch Zwi; Ṭoybeś, Ḥayim Tsevi; Taubes, Hayyim Zevi; Taubes, Chaim Zevi; Ṭôybeś, Ḥayyîm Ṣĕvî; Taubes, Hayyim Zebi b. Zechariah; Taubes, Hersch |
KURZBESCHREIBUNG | galizisch-schweizerischer Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 1900 |
GEBURTSORT | Czernelica, Galizien |
STERBEDATUM | 1966 |
STERBEORT | Jerusalem, Israel |