Österreichische Baudenkmäler (Briefmarkenserie)

österreichische Briefmarkenserie

Österreichische Baudenkmäler (kurz Bautenserie) ist eine österreichische Dauermarkenserie, die von 1957 bis 1970 erschien. Sie umfasst 34 Briefmarken. Jede Marke zeigt ein österreichisches Bauwerk.

Die Entwürfe der Marken stammen von den Künstlern Adalbert Pilch, Hans Strohofer und Otto Zeiller; die Stiche der Werte 1 Schilling (Basilika von Mariazell) und 10 Schilling von Georg Wimmer und der Stich der 20-Schilling-Marke von Rudolf Toth.[1]

Zum Drucken der Serie wurden die Druckverfahren Stichtiefdruck, Buchdruck, Offsetdruck (Österreichische Staatsdruckerei) und Rastertiefdruck (Harrison & Sons Ltd. London) angewendet.[1]

Bildformat

Bearbeiten

Die Briefmarken wurden in vier verschiedenen Bildformaten hergestellt; die Angaben betreffen Breite mal Höhe:

  • Werte von 20 Groschen bis 8 Schilling: 20,5 × 24,5 mm
  • Der Wert von 10 Schilling: 21,5 × 27,5 mm
  • Der Wert von 20 Schilling: 28 × 37 mm
  • Kleinere Marken aus Postwertzeichengebern: 17,5 × 20,5 mm

Zähnung

Bearbeiten

Für die Zähnung der Marken wurde Kammzähnung verwendet. Es kommen drei verschiedene Zähnungsmaße vor: K 14, K 14:13,75 und K 14:15.

Besonderheiten

Bearbeiten

Die Briefmarke zu 1 Schilling (Basilika von Mariazell) wurde in vier verschiedenen Druckverfahren hergestellt:

  • Ab 19. Januar 1957: Offsetdruck (so wie die anderen Werte)
  • Ab 22. Juni 1957: Stichtiefdruck
  • Ab 25. Oktober 1957: Buchdruck
  • Kleinere Marke zur Ausgabe durch Postwertzeichengeber (Münzautomaten, von der Rolle oder als kartonierte Heftchen mit einer Mischung der Werte 0,50, 1,- und 1,50 S) ab 1. Februar 1960: Rastertiefdruck

Besonders beliebt ist diese Serie bei Spezialsammlern, welche die vielen Variationen (Druckunterschiede, Plattenfehler, Farbdifferenzen etc.) unterscheiden.

Marktwert

Bearbeiten

Da diese Serie bis zur Währungsumstellung auf Euro im Jahre 2002 frankaturgültig und in Gebrauch war,[1] ist das Marktangebot hoch.

In postfrischem Zustand sind die Werte von 2 Schilling (Gnadenkirche von Christkindl), 10 Schilling (Burg Heidenreichstein) und 20 Schilling (Stift Melk) am gefragtesten. In gestempeltem Zustand sind bei Onlineauktionen beispielsweise für einen Euro etwa 1000 Marken erhältlich, was einem Preis von 0,1 Eurocent je Marke entspricht.

Die komplette Serie mit 34 Werten ist sauber gestempelt um 5 Euro zu haben, postfrisch um 2 Euro (Stand: 2006). Einzelne schön gestempelte Briefmarken (mit Rundstempel und gut lesbarer Datums- und Ortsangabe) werden wesentlich höher gehandelt. Spezialsammler, welche die vielen Variationen (Druckunterschiede, Plattenfehler, Farbdifferenzen etc.) unterscheiden, sind bereit, hierfür höhere Summen zu zahlen.

Die hier angegebenen Preise sind Erfahrungswerte und nicht mit den Katalogpreisen zu vergleichen, die meistens viel höher werten. Katalogpreise eignen sich jedoch, um Briefmarken untereinander vergleichen zu können.

Auflagezahlen

Bearbeiten

Die Auflagezahlen der Briefmarken sind nicht bekannt; die häufigsten Stücke sind die Werte von 50 Groschen, 1 Schilling (Basilika von Mariazell), 1,50 Schilling und 2 Schilling (Lindwurmbrunnen in Klagenfurt), da diese Wertstufen über lange Zeit häufig verwendete Portostufen abdeckten.

Man darf annehmen, dass einige dieser Werte eine Auflagenzahl von mehreren hundert Millionen Stück haben. Die seltensten Werte dieser Serie sind 3,40 Schilling, 6,40 Schilling und 20 Schilling.

Liste der Ausgaben

Bearbeiten
Werte in Schilling Motiv Farbe Ausgabedatum Michel-Nummer
00,20 Bauernhof in Mörbisch grauviolett 18. Dez. 1961 1102
00,30 Wiener Rathaus schwarzoliv 9. Nov. 1962 1111
00,40 Schloss Porcia in Spittal / Drau rot 25. Sep. 1962 1112
00,50 Karl-Marx-Hof in Wien-Heiligenstadt grauschwarz 23. Okt. 1959 1044
00,60 Ledererturm in Wels dunkelkarminbraun 25. Sep. 1962 1113
00,70 Residenzbrunnen in Salzburg schwarzblau 9. Nov. 1962 1114
00,80 Bauernhof im Pinzgau olivbraun 25. Sep. 1962 1115
01,00 Basilika von Mariazell (StTdr.) violettbraun 22. Juni 1957 1035
01,00 Basilika von Mariazell (Bdr.) violettbraun 18. Dez. 1961 1037
01,00 Basilika von Mariazell (Odr.) dunkelsiena 19. Jan. 1959 1045
01,00 Kreuzgang in Millstatt dunkelsiena 15. Mai 1970 1324
01,20 Kornmesserhaus in Bruck an der Mur lila 25. Sep. 1962 1116
01,30 Schattenburg in Feldkirch dunkelgelbgrün 3. Feb. 1967 1232
01,40 Landhaus Klagenfurt grünblau 1. Feb. 1960 1046
01,50 Rabenhof in Wien-Erdberg lilarot 30. Aug. 1958 1047
01,80 Münzturm in Hall in Tirol violettblau 1. Feb. 1960 1048
02,00 Gnadenkirche Christkindl grautürkis 29. Nov. 1958 1049
02,00 Lindwurmbrunnen in Klagenfurt violettultramarin 22. Jan. 1968 1256
02,20 Beethovenhaus in Wien-Heiligenstadt smaragdgrün 25. Sep. 1962 1117
02,50 Donaubrücke in Linz blauviolett 9. Nov. 1962 1118
03,00 Schweizertor in der Wiener Hofburg lebhaftviolettultramarin 9. Nov. 1962 1119
03,40 Steiner Tor in Krems oliv 1. Feb. 1960 1050
03,50 Schloss Esterházy in Eisenstadt dunkellilarosa 9. Nov. 1962 1120
04,00 Wienertor in Hainburg violett 1. Feb. 1960 1051
04,50 Flughafen Wien-Schwechat schwarzblaugrün 17. Juni 1960 1052
05,50 Churer Tor in Feldkirch dunkelolivgrau 1. Feb. 1960 1053
06,00 Grazer Landhaus blauviolett 1. Feb. 1960 1054
06,40 Goldenes Dachl in Innsbruck kobalt 1. Feb. 1960 1055
08,00 Rathaus in Steyr dunkelkarminbraun 23. Sep. 1965 1194
10,00 Burg Heidenreichstein dunkelblaugrün 25. Okt. 1957 1038
20,00 Stift Melk lilarosa 7. Mai 1963 1128
00,50 Karl-Marx-Hof in Wien-Heiligenstadt (Kleinformat) grauschwarz 25. Mai 1964 1153
01,00 Basilika von Mariazell (Kleinformat) dunkelbraun 1. Feb. 1960 1073
01,50 Rabenhof in Wien-Erdberg (Kleinformat) karmin 27. Apr. 1965 1178

Quellen und Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c „Bautenserie“, Bauwerke und Baudenkmäler, abgerufen am 8. Dezember 2016.