Łąka Prudnicka
Łąka Prudnicka (deutsch Gräflich Wiese, bis etwa 1900 Wiese gräflich) ist ein Ort in der Gmina Prudnik im Powiat Prudnicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Łąka Prudnicka Gräflich Wiese | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Prudnik | |
Gmina: | Prudnik | |
Fläche: | 12.81'"`UNIQ−−ref−00000008−QINU`"' km² | |
Geographische Lage: | 50° 19′ N, 17° 32′ O
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Höhe: | 265–290 m n.p.m. | |
Einwohner: | 1208 (2012[2]) | |
Postleitzahl: | 48-200 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 40 Głuchołazy–Ujest | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau |
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDas Waldhufendorf Łąka Prudnicka liegt im Süden der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa einen Kilometer südwestlich des Gemeindesitzes und der Kreisstadt Prudnik und etwa 53 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Ca. fünf Kilometer südlich des Ortes liegt die Grenze nach Tschechien.
Łąka Prudnicka liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Der Ort erstreckt sich beidseitig des Złoty Potok (Goldbach). Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 40. Südwestlich des Orts erstreckt sich das Zuckmanteler Bergland (Góry Opawskie).
Nachbarorte
BearbeitenNachbarort von Łąka Prudnicka sind im Nordosten der Gemeindesitz Prudnik (Neustadt O.S.), im Süden Chocim (Kotzem) sowie im Südwesten Moszczanka (Langenbrück).
Geschichte
BearbeitenWiese wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Waldhufendorf angelegt und mit deutschen Kolonisten besiedelt.[3] Erstmals erwähnt wurde der Ort 1481.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gelangte Gräflich Wiese mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Wiese gräflich ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, zwei Erbscholtiseien, eine Brauerei, eine Brennerei, eine evangelische Schule, eine katholische Schule sowie weitere 244 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Wiese gräflich 1670 Menschen, davon 310 evangelisch und vier jüdisch.[4] 1855 lebten 1707 Menschen in Wiese gräflich. 1865 bestanden im Ort 54 Bauer-, 21 Gärtner- und 12 Häuslerstellen sowie eine Brauerei, eine Brennerei, zwei Schule, zwei Wassermühlen und fünf Schanklokale. Eingepfarrt waren die katholische Bewohner nach Langenbrück, die evangelische Bewohner nach Neustadt. Die katholische Schule wurde 1865 von 240 Schülern besucht. Die evangelische Schule zählte im gleichen Jahr 104 Schüler.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Wiese gräflich gegründet, welcher aus den Landgemeinden Wiese gräflich und dem Gutsbezirken Wiese gräflich bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer und Hauptmann Herrmann von Choltitz.[6] 1885 zählte Wiese gräflich 2025 Einwohner.[7] Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ortsname in Gräflich Wiese geändert. Hauptwirtschaftszweig war zu dieser Zeit die Damastweberei.
1903 zerstörte ein Hochwasser des Goldbachs große Teile des Dorfes.[8] 1933 lebten in Gräflich Wiese 2226 sowie 1939 2105 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[9]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Łąka Prudnicka umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Prudnicki.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Das Schloss Gräflich Wiese (auch Mettich-Schloss, poln. Pałac Mettichów) ist eine ruinöse Schlossanlage. Ein erster Schlossbau entstand im 15. Jahrhundert unter den Falkenberger Piasten. Vom 16. Jahrhundert bis 1825 gehörte es der Familie von Mettich. Der heutige Bau stammt im Kern aus dem 16. Jahrhundert und wurde bis 1593 ausgebaut. Zwischen 1874 und 1883 wurde das Schloss im neogotischen Stil umgebaut und erweitert. Das zweigeschossige vierflügelige Schloss besitzt einen unregelmäßigen Grundriss. Der Schlossturm an der Südwestecke gelegen besitzt einen quadratischen Grundriss und neogotische Ornamente. Die Hauptfassade besitzt ein neogotisches Portal aus dem 19. Jahrhundert. Ursprünglich besaß das Schloss eine Schlosskapelle, welche 1646 errichtet und 1840 abgetragen wurde.[10] Seit 1956 steht das Schloss unter Denkmalschutz.[11]
- Direkt angrenzend liegt der Schlosspark. Dieser ist heute verwildert.
- Die römisch-katholische Kirche Unserer Lieben Frau von Tschenstochau (poln. Kościół Matki Boskiej Częstochowskiej) wurde zwischen 1960 und 1964 erbaut.[2]
- Nepomukstatue – 1712 errichtet[2]
- Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
Vereine
Bearbeiten- Fußballverein LZS Łąka Prudnicka
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Dietrich von Choltitz (1894–1966), deutscher General
- Hermann von Choltitz (1868–1947), deutscher Landrat
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Raport o stanie gminy za 2019 rok ( des vom 15. Mai 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 9 (polnisch)
- ↑ a b c d Orte in der Gmina Prudnik – Geschichte und Daten ( des vom 27. September 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (polnisch)
- ↑ Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg. 1954. S. 66.
- ↑ Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 742.
- ↑ Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1054
- ↑ Territorial Amtsbezirk Wiese gräflich/Gräflich Wiese
- ↑ AGOFF Kreis Neustadt O.S.
- ↑ Hochwasser 1903 - Hist. Bilder
- ↑ Michael Rademacher: Neustadt_os. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 593.
- ↑ Verzeichnis der Denkmäler in der Woiwodschaft Oppeln