σ-Algebra der τ-Vergangenheit

spezielles Mengensystem

Die σ-Algebra der τ-Vergangenheit,[1] auch Vergangenheit von τ[2] genannt, ist in der Wahrscheinlichkeitstheorie ein spezielles Mengensystem, genauer eine σ-Algebra. Sie entsteht durch Kombination einer Filtrierung mit einer Stoppzeit und findet meist Anwendung bei Aussagen über gestoppte Prozesse, also stochastische Prozesse, die an einem zufälligen Zeitpunkt angehalten werden. Zu diesen Aussagen gehören beispielsweise das Optional Stopping Theorem, das Optional Sampling Theorem und die Definition der starken Markow-Eigenschaft.

Definition

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Gegeben sei ein Wahrscheinlichkeitsraum   sowie eine Filtrierung   bezüglich der Ober-σ-Algebra   und eine Stoppzeit   bezüglich  . Dann heißt

 

die σ-Algebra der τ-Vergangenheit.

Eigenschaften

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Sind   Stoppzeiten und ist  , so ist  .

Des Weiteren ist   immer  -messbar.

Ist  , so lässt sich zu einem stochastischen Prozess

 

eine „gesampelte“ Zufallsvariable

 

definieren. Ist zusätzlich   höchstens abzählbar und der stochastische Prozess adaptiert, so ist   immer  -messbar. Die Zufallsvariable   sollte nicht mit dem gestoppten Prozess   verwechselt werden, insbesondere da die Notation in der Literatur nicht einheitlich ist.

Anschaulich besteht die Zufallsvariable   im Falle der Indexmenge   auf der Menge   aus der Zufallsvariable  , auf der Menge   aus   etc. Damit ergibt sich in diesem Fall die alternative Definition

 .

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie. 2013, S. 197.
  2. Kusolitsch: Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie. 2009, S. 278.