(65685) Behring
(65685) Behring ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der von den deutschen Astronomen Freimut Börngen und Lutz D. Schmadel am 10. Oktober 1990 am Observatorium Tautenburg (IAU-Code 033) im Thüringer Tautenburger Wald entdeckt wurde.
Asteroid (65685) Behring | |
---|---|
Eigenschaften des Orbits Animation | |
Orbittyp | Mittlerer Hauptgürtelasteroid |
Große Halbachse | 2,7221 AE |
Exzentrizität | 0,1094 |
Perihel – Aphel | 2,4242 AE – 3,0200 AE |
Neigung der Bahnebene | 4,0234° |
Länge des aufsteigenden Knotens | 308,9762° |
Argument der Periapsis | 106,1591° |
Siderische Umlaufzeit | 4,49 a |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 18,05 km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Absolute Helligkeit | 15,5 mag |
Geschichte | |
Entdecker | Freimut Börngen, Lutz D. Schmadel |
Datum der Entdeckung | 10. Oktober 1990 |
Andere Bezeichnung | 1990 TY1, 1999 TO150 |
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten. |
Der Asteroid gehört laut der AstDyS-2-Datenbank zur Zdenekhorsky-Familie, einer Gruppe von Asteroiden, die nach (3827) Zdeněkhorský benannt ist.[1] Nach der SMASS-Klassifikation (Small Main-Belt Asteroid Spectroscopic Survey) wurde bei einer spektroskopischen Untersuchung[2] von Gianluca Masi, Sergio Foglia und Richard P. Binzel bei (65685) Behring von einer dunklen Oberfläche ausgegangen, es könnte sich also, grob gesehen, um einen C-Asteroiden handeln.[3]
Die zeitlosen (nichtoskulierenden) Bahnelemente von (65685) Behring sind fast identisch mit denjenigen von zwei möglicherweise größeren Asteroiden, wenn man von der Absoluten Helligkeit von 15,2 und 15,4 gegenüber 15,5 ausgeht: (111118) 2001 VZ87 und (152343) 2005 UW73.[4]
Die Bahn von (65685) Behring wurde 2003 gesichert, so dass eine Nummerierung vergeben werden konnte. Der Asteroid wurde auf Vorschlag von Freimut Börngen[5] nach dem deutschen Bakteriologen und Serologen Emil von Behring benannt, dem ersten Träger des Nobelpreises für Medizin (1901). Allgemeingültig wurde die Benennung des Asteroiden durch Veröffentlichung am 7. Januar 2004. Nach Emil von Behring war schon 1979 ein Mondkrater der südlichen Mondhemisphäre benannt worden: Mondkrater „von Behring“.[6]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- (65685) Behring in der Datenbank der „Asteroids – Dynamic Site“ (AstDyS-2, englisch).
- (65685) Behring in der Small-Body Database des Jet Propulsion Laboratory der NASA am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien (englisch)
- Discovery Circumstances von (65685) Behring gemäß dem Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union beim Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, Massachusetts (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Familienzugehörigkeit von (65685) Behring in der Datenbank AstDyS-2 (englisch)
- ↑ Gianluca Masi, Sergio Foglia, Richard P. Binzel: Search for Unusual Spectroscopic Candidates Among 40313 minor planets from the 3rd Release of the Sloan Digital Sky Survey Moving Object Catalog ( vom 16. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ Unterteilung von Asteroiden nach S-types, C-types und V-types ( vom 20. Oktober 2021 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ Der Familienstatus der Asteroiden in der Datenbank AstDyS-2 (englisch, HTML; 51,4 MB)
- ↑ Auf Tautenburger Platten entdeckte Kleinplaneten auf der Website von Freimut Börngen
- ↑ Der Mondkrater von „Behring“ im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS (englisch)