11e régiment de chasseurs à cheval
Das 11e régiment de chasseurs à cheval (11. Regiment Jäger zu Pferde) war ein Verband der leichten Kavallerie des Französischen Heeres, das bis zu seiner Auflösung am 15. September 1994 im „Quartier Napoléon“[1] in Berlin stationiert war.[2]
Volontaires de Soubise | |
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Letztes Internes Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1762 – 1994 |
Staat | Frankreich |
Streitkräfte | Französische Streitkräfte |
Teilstreitkraft | Armée française de terre |
Truppengattung | Dragoner |
Typ | Panzerregiment |
Unterstellung | Brigade de Berlin |
Standort | Berlin |
Motto | «Voila les Bons» |
Auszeichnungen | Croix de guerre 1914–1918 mit zwei Palmenzweigen Fourragère in den Farben des Croix de guerre 1914–1918 |
Aufstellung und Änderungen in chronologischer Reihenfolge
Bearbeiten- 1762: Der Maréchal de Soubise[3] stellt aus freiwilligen Ausländern einen gemischten Verband aus Kavallerie und Infanterie zusammen. Der dann als „Volontaires de Soubise“ bezeichnete Verband formiert eine Legion zu vier Escadrons (Schwadronen)
- 1766: Der Name lautete jetzt: „Légion de Soubise“( auch „Volontaires étrangers de Würmser“ genannt).
- 1779: Umbenennung in „5e régiment de chasseurs“.
- 1781: Umbenennung in „Régiment de chasseurs de Gévaudan“.
- 1788: Auf Anregung des Comte de Brienne wurde das „Régiment de chasseurs du Gévaudan“ in „Chasseurs de Normandie“ umbenannt.
- 1791: Umbenennung in „11e régiment de chasseurs à cheval“
- 1815: Auflösung
- 1816: Wiederaufstellung als „Régiment de chasseurs de l'Isère“
- 1825: Umbenennung in „11e régiment de chasseurs à cheval“
- 1831: Auflösung
- 1831: Wiederaufstellung als „11e régiment de chasseurs à cheval“
- 1939: Auflösung
- 1944: Wiederaufstellung als „11e régiment de chasseurs à cheval“
- 1947: Auflösung
- 1948: Wiederaufstellung als „11e groupe d'autos-mitrailleuses“ (11. motorisierte Maschinengewehr-Gruppe)
- 1950: Umgliederung in „11e groupe de chars moyens“ (11. mittelschwere Panzergruppe)
- 1954: Umbenennung in „11e régiment de chasseurs à cheval“
- 1963: Umgliederung in „11e régiment de chasseurs“ (11. Jägerregiment)
- 1994: Auflösung
Liste der Garnisonen
BearbeitenRegimentskommandanten
BearbeitenMestre de camp war von 1569 bis 1789 Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandanten eines Kavallerieregiments. Die Bezeichnung Colonel wurde von 1789 bis 1793 und dann wieder ab 1803 geführt. Sollte es sich bei dem Mestre de camp um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin) so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) überlassen. Von 1793 bis 1803 wurde in der französischen Armee die Bezeichnung Chef de brigade verwendet. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
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Feldzüge und Schlachten der Revolution und des Empire
Bearbeiten- 1792: Kämpfe in der Kanonade bei Valmy und der Schlacht bei Jemappes.
- 1793: Kämpfe in der Schlacht bei Neerwinden, bei der Belagerung von Maubeuge und der Schlacht bei Wattignies.
- 1794: Das Regiment leistete einen Beitrag zum Sieg in der Schlacht bei Fleurus.
- 3. Dezember 1800: Geführt von seinem Kommandeur, dem Colonel Jean-Baptiste Bessières, attackierte es viermal hintereinander in der Schlacht bei Hohenlinden.
- 1805
- 8. – 20. Oktober 1805: Schlacht bei Ulm
- 2. Dezember 1805: Schlacht bei Austerlitz
- 1806: Vierter Koalitionskrieg
- 14. Oktober 1806: Schlacht bei Jena und Auerstedt
- 6. November 1806: Schlacht bei Lübeck.
- 22. November 1806: Das Regiment nahm an der Siegesparade vor Napoleon Bonaparte in Berlin teil.
- 1807:
- Schlacht bei Eylau
- Schlacht bei Friedland
- Mai 1807: Nach den vorangegangenen Kämpfen präsentierte der General Charles Lassalle anlässlich einer Truppenschau in Elbing dem Kaiser das 11e Régiment de Chasseurs à Cheval mit den Worten: « Sire, voilà les bons » (Sire, das da sind sie, die Guten), was danach zum Motto des Regiments werden sollte.
- 1812: Feldzug nach Russland
- 1813: Feldzug in Deutschland
- 16. – 19. Oktober 1813: Völkerschlacht bei Leipzig
- 1815:
Auf den Glanz der Napoleonischen Ära folgte das ruhmlose Leben in der Garnison.
1815–1869
Bearbeiten- 1861–1865: Das 11erégiment de chasseurs à cheval wurde in den Kämpfen in Algerien eingesetzt. Es bildete hier die Vorhut der Kolonnen Martineau und Lapasset-Deligny.
Deutsch-Französischer Krieg
Bearbeiten- 1870: Verwickelt in das Debakel der Schlacht von Sedan, geriet das Regiment in den Rückzug und verlor Dreiviertel seines Bestandes. In Avignon wurde der Verband aufgefrischt.
Erster Weltkrieg
Bearbeiten- 3. August 1914: Das Regiment hatte seinen ersten Feindkontakt. Es war die Vorhut bei der Besetzung von Mülhausen.
- 1916: Teilnahme an der Schlacht um Verdun und der Schlacht an der Somme
- 1917: Teilnahme an der Schlacht am Chemin des Dames und den Kämpfen in der Champagne
Zwischenkriegszeit
Bearbeiten- 1919: Als Besatzungstruppe in Aachen wurde der Einheit die Fourragère in den Farben des Croix de guerre verliehen. Es kehrte danach in seine Garnison in Vesoul zurück.
Zweiter Weltkrieg
BearbeitenFür den Mobilmachungsfall war bestimmt, die Kavallerieverbände in „Groupes de Reconnaissance“ (Aufklärungsgruppen) umzuorganisieren. Nach der Kriegserklärung wurde der Regimentsverband aufgelöst und vier Aufklärungsgruppen gebildet:
- 9e Groupe de Reconnaissance de Corps d’Armée (Aufklärungsgruppe des 9. Armeekorps)
- 4e Groupe de Reconnaissance de Division d’Infanterie (Aufklärungsgruppe der 4. Infanteriedivision)
- 17e Groupe de Reconnaissance de Division d’Infanterie (Aufklärungsgruppe der 17. Infanteriedivision)
- 25e Groupe de Reconnaissance de Division d’Infanterie (Aufklärungsgruppe der 25. Infanteriedivision)
- 1944: Im Zuge des Befreiungsfeldzuges wurde es zunächst als nicht motorisierter Verband wieder aufgestellt, rückte in die Pfalz ein und verblieb hier bis zur erneuten Auflösung am 30. April 1947.
1945 bis 1994
Bearbeiten- 15. April 1946: Teile des aufgelösten 13e régiment de dragons wurden eingegliedert.
- 30. April 1947: Auflösung
- Am 31. Dezember 1954 wurde das 11e régiment de chasseurs à cheval in Berlin wiederaufgestellt und erhielt seine Standarte und Ehrenzeichen zurück.
- Der Abzug der französischen Truppen aus Berlin machte am 15. September 1994 die fünfte Auflösung notwendig. Die Standarte wurde an das Militärmuseum (Service historique de la Défense) in Vincennes übergeben. Die Ehrenzeichen der 11e chasseurs wurden nach Sankt Wendel gebracht und der Sicherungs- und Spähescadron der 1. Division zur Aufbewahrung übergeben, die gleichzeitig die Tradition des Regiments pflegte. Nach der Auflösung des 2e corps d’armée (2. Armeekorps) und damit auch der 1. Division im Jahre 1999 wurden sie zur „École d’application de l’arme blindée cavalerie“ (Panzertruppenschule) nach Saumur verbracht.
- Im März 1987 feuerte die 3. Escadron auf dem Truppenübungsplatz Baumholder den letzten Schuss aus der 90-mm-Kanone des letzten Jagdpanzers AMX-13 der Arme blindée et cavalerie ab. Gleichzeitig trafen die letzten für die 3. Escadron bestimmten AMX-30 in Berlin ein.
- im August 1994 wurde ein AMX-30B Kampfpanzer im Rahmen des Abzuges als Geschenk dem Alliierten Museum in Berlin-Zehlendorf überlassen.
Zusammensetzung
BearbeitenWährend der Zeit in Berlin bestand das Regiment aus:
- 1e escadron (Semper Primus)
- 2e escadron (Duo Deorum)
- 3e escadron
- 11e escadron - (Ausbildungsescadron)
- ECR Escadron de commandement - Stabsescadron (ab 1990 mit Aufklärungskomponente)
Es verfügte im Laufe der Zeit über die folgende Ausstattung:
- M8 Greyhound 6 × 4, Rad-Spähpanzer
- M5 Stuart, leichter Kampfpanzer
- Sherman M4, mittlerer Kampfpanzer
- AMX-13, 90-mm-Kanonenjagdpanzer
- AMX-30 B1, mittlerer Kampfpanzer
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M8 Greyhound
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M5 Stuart
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M4 Sherman
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AMX 13
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AMX 30, West-Berlin, 1988
Standarte
BearbeitenAuf der Standarte des Regiments sind die folgenden Inschriften angebracht:[5]
Jahrestag
BearbeitenJahrestag des Regiments war der Tag des St. Georges de Lydda
Ehrungen
Bearbeiten- Auf dem Schlachtfeld von Waterloo befindet sich eine Stele des Regiments (Stèle au 11e régiment de chasseurs à cheval)
Das Fahnenband ist dekoriert mit:
- Dem Croix de guerre (1914–1918) mit zwei Palmenzweigen für die zweifache Erwähnung im Armeebericht
- Seit 1919 hat das Regiment das Recht, die Fourragère des Croix de guerre (1914–1918) zu tragen.
- Seit dem 26. bzw. 27. März 1994 führte das Regiment einen Wimpel in den deutschen Farben und einen Wimpel der Stadt Berlin.[6]
Verbandsabzeichen
BearbeitenZum 750-jährigen Gründungsjubiläum der Stadt wurde unter dem Kommando von Colonel Jean-Louis Mourrut, gemäß den Bestimmungen der Regeln der Heraldik und abgeleitet aus der geschichtlichen Symbolik, dem Regiment ein neues Abzeichen verliehen. Dieses ersetzte das bisherige Abzeichen aus dem Jahre 1955.
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1. Ausführung (1936)
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2. Ausführung (1949)
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3. Ausführung (1955)
Devise
Bearbeiten(Majestät, das hier sind die Guten)
Bekannte Angehörige des Regiments
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- SectionBerlin, Postfach 650224, D-13302 BERLIN.
- L'amicale des anciens du 11e régiment de chasseurs. Président: Monsieur Jacky Chudant, maison du combattant, 26 rue Pierre de Coubertin 70014 Vesoul.
- Général de brigade Philippe Peress 31, rue Hoche 49400 Saumur.
- Musée des Blindés ou Association des Amis du Musée des Blindés 1043, route de Fontevraud, 49400 Saumur.
- Serge Andolenko: Recueil d’historique de l’arme blindée et de la cavalerie. Eurimprin, Paris 1968.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Kasernen der Kavallerie, der Jäger und der Artillerie wurden als Quartier bezeichnet
- ↑ Von der Ausrüstung und Bewaffnung her handelte es sich zuletzt um ein Panzerbataillon.
- ↑ Marschall von Frankreich
- ↑ Der Regimentsinhaber war automatisch Colonel. Sollte er das Regiment nicht selbst führen (wollen), wurde dies dem Vertreter, dem Lieutenant-colonel übertragen.
- ↑ Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007
- ↑ Source journal interne du 11e régiment de chasseurs, VLB Voila Les Bons