Libourne

Stadt in der französischen Region Aquitanien

Libourne ist eine französische Stadt mit 24.557 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Gironde in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur (sous-préfecture) des Arrondissements Libourne.

Libourne
Libourne (Frankreich)
Libourne (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Gironde (33)
Arrondissement Libourne (Unterpräfektur)
Kanton Le Libournais-Fronsadais
Gemeindeverband Libournais
Koordinaten 44° 55′ N, 0° 15′ WKoordinaten: 44° 55′ N, 0° 15′ W
Höhe 2–28 m
Fläche 20,63 km²
Einwohner 24.557 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 1.190 Einw./km²
Postleitzahl 33500
INSEE-Code

Libourne an der Dordogne

Geographie

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Lage von Libourne

Libourne liegt am Fluss Dordogne und deren Zufluss Isle. Die umgebende Region trägt die Bezeichnung Libournais und ist bekannt durch den Weinbau. Zum Libournais gehören u. a. die berühmten Appellationen von Saint-Émilion und Pomerol.

Geschichte

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Libourne wurde im Jahr 1270 als Bastide an der Stelle der römischen Siedlung Fozera gegründet. Sie erhielt ihren Namen nach dem Stadtgründer, dem Engländer Roger of Leybourne. Aquitanien befand sich damals unter englischer Herrschaft.

Im Zuge der Unruhen der Fronde wurde Libourne 1649 erfolglos von Bordelaiser Frondeuren unter General Pierre-Buffière belagert. Nach dessen Tod blieb die Stadt von royalistischen Truppen des Kardinal Mazarin besetzt.

Internierungslager Libourne

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Während des Ersten Weltkriegs existierte in Libourne ein Internierungslager für Zivilisten. Interniert wurden hier Deutsche und auch Serben, wie zahlreiche Bilddokumente belegen.[1]

Abermals existierte in Libourne von 1939 bis Juni 1940 ein Internierungslager. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes administratives Internierungslager (camp d’internement administratif)[2], in dem Menschen ohne Gerichtsurteil und nur auf der Basis einer Verwaltungsanordnung arrestiert wurden. Laut AJPN[3] befand sich das Lager am Quai du Priourat[4] und verfügte über eine Kapazität von 650 Plätzen. Interniert wurden hier feindliche Ausländer wie Deutsche, Österreicher und Tschechen. 1939 waren hier 624 Personen interniert, am 19. Februar 1940 noch 170.[2][5]

Die deutschen Besatzer ließen die Statue des ersten Duc Decaze abtransportieren, um sie einzuschmelzen. Nach der Befreiung musste eine der Horizontalen Kollaboration beschuldigte Frau, der zuvor die Haare geschoren wurden, vor den Augen der Menge nackt auf den Sockel steigen.[6]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2011 2018
Einwohner 19.834 22.123 21.651 22.119 21.012 21.761 23.681 24.511
Quellen: Cassini und INSEE

Bürgermeister war seit 1989 Gilbert Mitterrand (PS), zweiter Sohn des früheren französischen Präsidenten François Mitterrand. Nach seinem Rücktritt im November 2011 wurde Philippe Buisson (PS) neuer Bürgermeister.

Städtepartnerschaften

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Libourne unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Wirtschaft

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Das Handelshaus Jean-Pierre Moueix, zu dessen Besitz eine Reihe der bedeutendsten Weingüter der Region zählen, hat seinen Sitz in Libourne.

Baudenkmäler

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Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Libourne

Persönlichkeiten

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Sonstiges

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Libourne ist auch der Sitz des französischen Weihnachtspostamtes.

Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes de la Gironde. Flohic Éditions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-125-2, S. 885–892.
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Commons: Libourne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Datenbank des Ministère de la Culture (Suchbegriff: internement administratif libourne). Siehe dazu auch Thierry Truel: L’ennemi à la maison : les camps d’internement de Libourne et de Bazas pendant la Première Guerre mondiale. In: Revue historique de Bordeaux et du département de la Gironde, Année 2014, 20, pp. 119–134.
  2. a b Fondation pour la mémoire de la déportation: Camp d'internement Libourne
  3. AJPN - Anonymes, Justes et Persécutés durant la période Nazie dans les communes de France (Namenlose, Gerechte und Verfolgte während der NS-Zeit in den Gemeinden Frankreichs)
  4. AJPN: Camp de Libourne durant la Seconde Guerre mondiale (WWII)
  5. Für ausführlichere Informationen siehe: Les Réfugiés à Libourne, Juin-Décembre 1940. In: Revue historique et archeologique du Libournais, 1994, pdf-Seite 7 ff.
  6. Pierre Brana, Joëlle Dusseau: Collaboratrices : 1940–1945 – Histoire des femmes qui ont soutenu le régime Vichy et l’occupation nazi. Édition Perrin, Paris 2024, ISBN 978-2-262-10010-0, S. 199 f.
  7. Website Libourne (Memento des Originals vom 6. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ville-libourne.fr