Illustration

bildliche Darstellung eines Sachverhalts, mit dem Text eines Buches (oder einer anderen Publikation) gedruckt oder ihm hinzugefügt, um den Text zu verschönern, zu ergänzen oder zu erläutern
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Eine Illustration (von lateinisch illustrare „erleuchten, erklären, preisen“) ist „das einem Text erläuternd beigegebene Bild“, genannt auch Schaubild, unabhängig von dessen Form oder spezifischer Funktion.

Illustration des Artikels Segelboot in der Wikipedia

Mit Illustration wird metaphorisch aber auch der Vorgang der sprachlichen Erläuterung, also das Veranschaulichen und Verständlichmachen eines Sachverhalts, bezeichnet.

Einfach gesagt: Illustrationen sind Bilder in Büchern oder zu verschiedenen Texten. Sie ermitteln oder zeigen an, was der Autor sich vorgestellt hat.

Geschichte

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Bereits in antiken Buchrollen und Kodizes finden sich – wenn auch selten – Illustrationen (siehe Spätantike Buchmalerei).

Im Mittelalter, d. h. vor der Erfindung der Buchdruckerkunst und der damit möglichen technischen Vervielfältigung, in Handschriften also, wurden als Illustrationen – man spricht dann von „Illumination“ bzw. „Buchmalerei“ – gemalte Buchminiaturen verwendet, zum Beispiel in Form von Initialen. Nach Gutenberg wurden in der Regel – analog zum Druck des Textes in beweglichen LetternHolzschnitte verwendet, die in einzelnen Fällen auch handkoloriert wurden.

Eine für die Illustrationskunst wichtige historische Phase war die Reformationszeit. Sie führte zu einem Höhepunkt in der weiten Verbreitung von Flugblättern, die bei Massenherstellung oft sogar auf Text weitgehend verzichteten; das Publikum war in der Regel analphabetisch.

Das Holzschnitt-Verfahren wurde etwa um 1600 vom Kupferstich verdrängt, dieser dann in den kommenden Jahrhunderten durch zahlreiche andere Techniken ersetzt – bis hin zum perfekten modernen Farbdruck. Vor allem die Xylografie (= Holzstich im Unterschied zum Holzschnitt) wurde im 19. Jahrhundert zur beherrschenden Illustrationstechnik in Büchern. Später trat die von Alois Senefelder in München entwickelte Technik der Lithographie (=Steindruck) hinzu.

Mit dem Aufkommen der Fotografie rückte die graphische Illustration in den Hintergrund. Die erklärende Illustration entwickelte sich dagegen zur Informationsgrafik.

 
Duria Antiquior ist ein Aquarell des Geologen Henry De la Beche, 1830, die erste bildliche Darstellung einer vorgeschichtlichen Szene basierend auf Fossilien (gefunden von Mary Anning).
 
Iguanodon Paar, von Benjamin Waterhouse Hawkins, 1850

Verwendung

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Wissenschaftliche Illustration

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Illustrationen in wissenschaftlichen Lehrwerken sind seit der frühen Neuzeit Texten beigegeben, die sich eindeutig nur mit Bildern vermitteln lassen, zum Beispiel bei anatomischen Abbildungen, bei sogenannten Kräuterbüchern oder bei technischen Beschreibungen.[1] Eine besondere Bedeutung erlangte die Illustration hier durch die Forschungen der Académie unter Colbert. Aus dieser Tradition heraus stützen sich die Enzyklopädisten unter Diderot und d’Alembert auf die didaktische Wirkung der Abbildung und setzten sie erstmals in großem Maßstab ein (Technik: Radierung).

Eine Form der wissenschaftlichen Illustration ist die „Paläokunst“ (der englische Begriff wurde von Mark Hallett geprägt).[2] Paleoart kann allerdings nicht nur als zweidimensionale Illustration, sondern auch als dreidimensionale Plastik oder Skulptur ausgeführt werden, beispielsweise durch Heinrich Harder (1858–1935; Iguanodon-Skulptur Berlin). Die Society of Vertebrate Paleontology verleiht seit 1999 den John J. Lanzendorf PaleoArt Prize für besonders würdige Paleoart.[3]

Literaturillustration

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Kulturgeschichtlich wichtiger ist die Entwicklung der Literaturillustration seit dem 18. Jahrhundert. Zunehmend bestand die Leserschaft des bürgerlichen Zeitalters auf Beigabe von Bildern, und so haben eine große Anzahl von Künstlern auf diesem Sektor der Kunstgeschichte wichtige Werke geschaffen.

Besondere Bedeutung gewann die Literaturillustration dann in der Bewegung des „Arts and Crafts“ in England ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine grundsätzliche Neubesinnung auf handwerkliche Gediegenheit und gleichzeitige Schönheit aller Gebrauchsgegenstände, also in besonderem Maße auch des Buches, regte zwischen William Morris und Aubrey Beardsley eine förmliche Renaissance der Buchillustration in der frühen Moderne an – d. h. vor allem im sog. „Art Nouveau“ und seiner deutschen Variante, dem „Jugendstil“, bzw. der Wiener Secession.

Auch von zahlreichen benachbarten Gebieten, dem der Karikatur oder des Cartoon, kamen starke Einflüsse in die Literaturillustration.

Die seit der frühen Moderne auch heute noch nach wie vor interessanteste und innovativste Sparte der Literaturillustration ist die im Bilderbuch und im Kinderbuch. Dort spielt sie eine immer größere Rolle.

In der Erwachsenen-Belletristik wurde sie etwa in der DDR oder von der Büchergilde Gutenberg in Frankfurt gepflegt.

Illustration in der Kunstgeschichte

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Wie keine andere Geisteswissenschaft ist die Kunstgeschichte gezwungen, sich in Forschung und der Vermittlung des eigenen Lehrgegenstandes auf Abbildungen zu stützen. Schon in ihren Anfängen setzte sie in Handbüchern und Übersichtswerken auf dieses didaktische Mittel. Zwar werden die Neuerungen wie Photographie, Diapositiv und die „neuen Medien“ in ihrem Einfluss auf das Fach kontrovers diskutiert. Die mediale Vermittlung aber, der dieses Fachgebiet überhaupt unterliegt, wird dennoch meist außen vor gelassen.

Gewerbliche Illustration

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In den letzten 50 Jahren nahm die „gewerbliche Illustration“ stark an Bedeutung zu, und zwar vor allem in der Werbung und der Verpackung von Produkten. Hier wird Illustration eingesetzt, um dem Betrachter eine schnell erfassbare Visualisierung von Informationen zugänglich zu machen, die ergänzend zum Text im klassischen Sinne „illustrieren“ („erleuchten“ im Sinne von „nicht-textliche Informationen verfügbar machen“) sollen. Beispiele hierfür sind Gebrauchsanleitungen und Explosionszeichnungen. Gern werden Illustrationen auch zur Vermittlung von „Moods“ (Stimmungen) eingesetzt, welche dem beworbenen Produkt eine durch textliche Informationen nur unzureichend vermittelbare Konnotation oder emotional aufgeladene Stimmung verleihen (zum Beispiel eine „nostalgische“, „moderne“ oder „aggressive“ Stimmung).

Illustration wurde und wird auch eingesetzt in der (Werbe-)Filmherstellung und zum Skizzieren von sogenannten „Layouts“, damit in der ersten Phase der Präsentation einer Kampagne bei einem Auftraggeber durch zeichnerische Visualisierungen keine Fotografien eingesetzt werden müssen, da bei deren Herstellung durch die einzusetzenden Mittel, die anfallenden Kosten recht viel höher wären, als sie durch ein paar Zeichnungen sind. Diese Formen der Illustration gelangen nicht an die Öffentlichkeit (sogenannte „Below the Line“-Illustration). Öffentlich sind Werbeillustrationen, die im Druck erscheinen, sei es als Plakat, als Anzeigenmotiv oder als bewegtes Bild in der Animation.

Redaktionelle Illustration

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Ein weiteres Gebiet ist das der „redaktionell“ genutzten Illustration: in Zeitungen, Zeitschriften und auch auf Websites sowie Social Media Portalen.

Technische Illustration

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Die Technische Illustration wird im Maschinenbau eingesetzt und unterscheidet sich von der Technischen Zeichnung in ihrer Funktion und Darstellung. Während die Technische Zeichnung durch die Normung stark reglementiert und häufig durch ihre Detailtreue und Komplexität nur Experten vom Fach verständlich ist, lässt die Technische Illustration Raum für Kreativität und leichte Verständlichkeit. Technische Illustrationen werden für Ersatzteilkataloge, Montage-, Betriebs-, Gebrauchs- und Umbauanleitungen verwendet.

Die Farbgebung und Art der Illustrationen bleibt dem Technischen Illustrator überlassen, so können zum Beispiel auch fotorealistische Renderings verwendet werden.

Abbildungslegende

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In einer Abbildungslegende wird mit kurzen Bildunterschriften der Bildinhalt kommentiert sowie der Verfasser genannt. Um Verwechslungen zu vermeiden, werden Bilder, auch Grafiken, durchnummeriert. Evtl. geschieht dies nur kapitelweise. In einer einzelnen Arbeit sollte die Reihenfolge wiederkehrender Informationen in den Legenden identisch sein; z. B. Abbildungsnummer, Autor, Jahr, Originalgröße (Breite mal Höhe in SI-Einheiten), Titel. Eine weitere Beschreibung folgt in einer nächsten, eingerückten Zeile, einzeiliger Abstand. Für das Textverständnis wäre es besser, wenn dies im laufenden Text geschieht. Abbildungen sollten einen Zugewinn an Informationen darstellen und durch Hinweise bereits im Text verankert sein. Verlage haben sehr oft eigene Richtlinien für Autoren, in denen weitere Hinweise zur Bildqualität, -größe, -beschriftung und -übermittlung enthalten sein können.

Siehe auch

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Wiktionary: Illustration – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: illustrieren – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Literatur

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  • DIN, Deutsches Institut für Normung e. V. (Hrsg.): Präsentationstechnik für Dissertationen und wissenschaftliche Arbeiten. DIN-Normen. 2., veränderte Auflage. Beuth, Berlin / Wien / Zürich 2000, ISBN 3-410-14816-7.
  • Dieter Scholz: Diplomarbeiten normgerecht verfassen. Schreibtipps zur Gestaltung von Studien-, Diplom- und Doktorarbeiten. 2. Auflage. Vogel, Würzburg 2006, ISBN 3-8343-3034-5.
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Einzelnachweise

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  1. Vgl. auch Wolfgang Eckart: Zur Funktion der Abbildung als Medium der Wissenschaftsvermittlung in der medizinischen Literatur des 17. Jahrhunderts. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte. Band 3, 1980, S. 35–52.
  2. Catherine Thimmesh: Scaly Spotted Feathered Frilled: How Do We Know What Dinosaurs Really Looked Like? Houghton Mifflin Harcourt, 2013, mit Illustrationsbeispielen von John Sibbick, Greg Paul, Mark Hallett und anderen ISBN 978-0-547-99134-4.
  3. Lanzendorf PaleoArt Prize (Memento des Originals vom 28. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vertpaleo.org. Society of Vertebrate Paleontology.