Adam Kraft (Verleger)

deutscher Verleger, Maler und Graphiker

Adam Kraft (* 8. März 1898 in Wildstein, Österreich-Ungarn; † 11. Januar 1976 in Augsburg) war ein sudetendeutscher Verleger, Maler und Graphiker.

Adam Kraft wurde im Egerland als Sohn eines Postbeamten geboren. Er wurde zunächst ebenfalls Beamter bei der Post. 1927 gründete er im Karlsbader Stadtteil Drahowitz den Adam-Kraft-Verlag und den „Sudetendeutschen Bücherbund“, welcher die Herausgabe schöngeistiger Literatur, Geschichte, volkstümlicher Sammelwerke und Bildwerke in der Tschechoslowakei förderte und bis 1945 etwa 3 Millionen Bücher herausgab. Zu den Autoren zählten u. a. Gustav Leutelt, Hans Watzlik, Emil Merker, Karl Franz Leppa, Franz Spunda und Bruno Brehm. An Zeitschriften erschienen: Der Ackermann von Böhmen (1933–1938) und Das deutsche Erbe (1937–1943). Lektor des Verlags war der Militärhistoriker Josef Franz Leppa (1901–1980), unter dem Pseudonym Konrad Leppa Schriftsteller und Journalist.

In seinem Verlag gab Adam Kraft auch Kunstwerke aus eigener Hand heraus, zum Beispiel eine Reihe von Postkarten mit Originalholzschnitten von Elbogen (tschechisch Loket). Der Schriftsteller und spätere nationalsozialistische Funktionär Ernst Frank war vermutlich ab 1934 Mitinhaber des Verlags in Karlsbad. Laut Frank soll Adam Kraft 1938 den Verlag nach der Sudetenkrise und der Besetzung des Sudetenlandes durch deutsche Truppen an die Deutsche Arbeitsfront verkauft haben, blieb aber Direktor des Verlags.[1]

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Verlag durch Behörden der Tschechoslowakei beschlagnahmt, Adam Kraft inhaftiert und im Internierungs-Lager Neurohlau (Nova Role) bei Karlsbad festgehalten. Von dort flüchtete er nach dem Ort Zellsee bei Wessobrunn in Oberbayern, wo er einen kleinen Kunsthandel betrieb und malte. 1950 gründete er einen neuen Verlag unter seinem Namen in Augsburg, den er bis 1973 führte. Er wurde 1966 mit der „Johann-Hofmann-Plakette“ für besondere verlegerische Leistungen geehrt. Ab 1970 war er bei Johann Schneider in Mannheim in der Adam-Kraft-Verlag GmbH & Co KG Mannheim erneut als Verleger erneut, 1976 verstarb Adam Kraft in Augsburg.

Publikationen

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Literatur

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  • Josef Weinmann: Egerländer Biographisches Lexikon mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Regierungs-Bezirk Eger. Band 1, Männedorf 1985, ISBN 3-922808-12-3, S. 282.
  • Karlsbader Badeblatt. 30. Juli 1939.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. Herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum. Band II. R. Oldenbourg Verlag, München 1984, ISBN 3-486-52551-4, S. 272.
  • Helmut Preussler: Sudetendeutsche Verlage und Verlagswerke: Adam Kraft. In: Sudetenland. Band 2, 1960, S. 300.
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Einzelnachweise

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  1. Ernst Frank: Heimreiter-Verlag. In: ders. (Hrsg.): Almanach 1952/1977 des Orion-Heimreiter-Verlages. Orion-Heimreiter-Verlag, Heusenstamm 1978, ISBN 3-87588-104-4, S. 13.