Antonowka (Kaliningrad, Osjorsk)

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Antonowka (russisch Антоновка, deutsch Adamischken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Siedlung
Antonowka
Adamischken

Антоновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Adamischken (bis 1946)
Bevölkerung 25 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 22° 2′ OKoordinaten: 54° 22′ 0″ N, 22° 2′ 0″ O
Antonowka (Kaliningrad, Osjorsk) (Europäisches Russland)
Antonowka (Kaliningrad, Osjorsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Antonowka (Kaliningrad, Osjorsk) (Oblast Kaliningrad)
Antonowka (Kaliningrad, Osjorsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Antonowka liegt auf der östlichen Seite der Angerapp (russisch: Angrapa) etwa fünf Kilometer südöstlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) an der Kommunalstraße 27K-356, die beim ehemaligen Bidszuhnen/Bidenteich, heute ein Ortsteil von Osjorsk, von der Regionalstraße 27A-043 (ex R517) abzweigt. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichte

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In Adamischken lebten im Jahre 1818 lediglich 30 Einwohner.[2] Ihre Zahl stieg bis 1863 auf 87 und betrug 1905 noch 76.[3] Seit 1874 gehörte der Ort als Landgemeinde zum neu gebildeten Amtsbezirk Szabienen (heute polnisch: Żabin) im Kreis Darkehmen.[4] Am 17. Oktober 1928 wurde die Landgemeinde Adamischken an die Landgemeinde Jodszinn (heute russisch: Tschistopolje) angeschlossen.

Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt der Ort den russischen Namen „Antonowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Tschistopolski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[5] Die polnische Umbenennung des Ortes in Adamiszki im Februar 1949[6] wurde nicht mehr wirksam. 1954 gelangte Antonowka in den Bagrationowski selski Sowet und vermutlich 1963 dann in den Lwowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Adamischken war bis 1945 mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Szabienen eingepfarrt, dessen Amtssitz das heute polnische Żabin (bis 1936 Klein Szabienen, 1936–1938 Klein Schabienen, 1938–1946 Kleinlautersee) war[7]. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Heinz Tetzlaff.

Nachdem in der Zeit der Sowjetunion alle kirchlichen Aktivitäten verboten waren, bildeten sich in den 1990er Jahren in der dann russischen Oblast Kaliningrad zahlreiche neue evangelische Gemeinden. Antonowka liegt jetzt im Gebiet der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) und gehört zur Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Persönlichkeiten

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  • Adam Kurtz (1929–2020), deutscher Maler, Grafiker, Metallkünstler und Bildhauer

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Jürgen Schlusnus, Adamischken. Archiviert vom Original; abgerufen am 21. Oktober 2024.
  3. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Heft 1: Gemeindelexikon für die Provinz Ostpreußen. Verlag des Königlichen Statistischen Landesamts, Berlin 1907, S. 22/23.
  4. Amtsbezirk Lautersee. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR „Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad“ vom 17. November 1947)
  6. Rozporządzenie Ministra Administracji Publicznej o przywróceniu i ustaleniu nazw miejscowości. MP nr 17 poz. 225. In: Monitor Polski auf der Website des ISAP. Kanzlei des Sejm, 11. Februar 1949, S. 1, abgerufen am 18. September 2023 (polnisch, Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen).
  7. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Szabienen (Memento vom 30. November 2012 im Internet Archive)
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)