Praslowo (russisch Праслово, deutsch Schönefeld, Kreis Gerdauen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Siedlung
Praslowo
Schönefeld

Праслово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Schönefeld, Kreis Gerdauen (bis 1946)
Bevölkerung 33 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 073
Geographische Lage
Koordinaten 54° 22′ N, 21° 40′ OKoordinaten: 54° 22′ 0″ N, 21° 40′ 0″ O
Praslowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Praslowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Praslowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Praslowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Praslowo liegt 23 Kilometer südwestlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) an der Kommunalstraße 27K-193, die Ablutschje (Kurkenfeld) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) mit Korolenkowo (Oschkin/Oschern) an der Regionalstraße 27A-037 (ex A197) verbindet. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichte

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Im Jahre 1818 zählte die Gemeinde Schönefeld 171 Einwohner.[2] Am 9. April 1874 wurde die Landgemeinde Schönefeld dem neu eingerichteten Amtsbezirk Kurkenfeld (heute russisch: Ablutschje) im Kreis Gerdauen zugeordnet.[3] 1905 lebten in Schönefeld 152 Menschen. Am 30. September 1928 wurde die Landgemeinde Schönefeld mit dem Gutsbezirk Kurkenfeld zur neuen Landgemeinde Kurkenfeld zusammengeschlossen. Die Einwohnerzahl von Schönefeld blieb nahezu konstant – 1933: 154, 1939: 146.

Im Januar 1945 wurde Schönefeld von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass der Ort mit dem gesamten Kreis Gerdauen unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt er den russischen Namen Opuschki und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nekrassowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[4] Die polnische Umbenennung des Ortes in Paszkowo im Oktober 1948[5] wurde nicht mehr wirksam. Von 2008 bis 2014 gehörte Praslowo zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Aufgrund seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Schönefeld bis 1945 in das Kirchspiel Karpowen (1938–1946 Karpauen) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Darkehmen[6] (1938–1946 Angerapp) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußens der Kirche der Altpreußischen Union.

In der Zeit der Sowjetunion war kirchliches Leben kaum erlaubt. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der Oblast Kaliningrad zahlreiche neue evangelische Gemeinden. Sie schlossen sich zur Propstei Kaliningrad innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland zusammen[7]. Praslowo liegt im Einzugsbereich der Gemeinde in Tschernjachowsk.

Schönefeld war bis 1945 Schulort. Hier bestand eine zweiklassige Volksschule.

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Schönefeld im Kirchspiel Karpauen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kurkenfeld
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 października 1948 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Oktober 1948 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  6. Kirchspiel Karpauen
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info