Additives Funktional
In der Stochastik ist ein additives Funktional (AF) ein stochastischer Prozess, der sich von einem anderen stochastischen Prozess (üblicherweise ein Markow-Prozess bzw. Feller-Prozess) ableitet und eine bestimmte additive Eigenschaft erfüllt. Wenn der Prozess stetig ist, dann wird das stetige additive Funktional oft mit CAF abgekürzt.[1]
Additives Funktional
BearbeitenSei ein kanonischer Feller-Prozess mit Zustandsraum und assoziierter Endzeit . Weiter sei eine Filtration und ein Shift-Operator, d. h. für einen beliebigen Prozess .
Ein additives Funktional von ist ein nicht-absteigender und -adaptierter Prozess , so dass und sowie die additive Eigenschaft
erfüllt ist.
Erläuterungen
BearbeitenDie letzte Bedingung sollte man als
interpretieren.
Man kann und auch allgemeiner definieren, so dass nur die additive Eigenschaft erfüllt ist.
Beispiele
Bearbeiten- Sei eine einfache, messbare Funktion auf , dann wird der Prozess
- elementares additives Funktional genannt.
- Sei wie oben und ein stetiges additives Funktional, dann ist das stochastische Integral
- ein weiteres additives Funktional
- Die Lokalzeit eines Prozesses ist ein weiteres Beispiel.
Potential eines additiven Funktionals
BearbeitenFür ein stetiges additives Funktional und eine Konstante definieren wir das -Potential als
sowie für eine Funktion
Literatur
Bearbeiten- Olav Kallenberg: Foundations of Modern Probability. Hrsg.: Springer. 2021, S. 661–685, doi:10.1007/978-3-030-61871-1.
- Evgeny B. Dynkin: Transformations of Markov Processes Connected with Additive Functionals. In: Berkeley Symp. on Math. Statist. and Prob. 1961, S. 117–142 (projecteuclid.org).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Olav Kallenberg: Foundations of Modern Probability. Hrsg.: Springer. 2021, S. 661–685, doi:10.1007/978-3-030-61871-1.