Adrian Beier der Ältere

Theologe, Archidiakon und Historiker in Jena

Adrian Beier der Ältere (* 9. August 1600 in Glauchau; † 23. April 1678 in Jena) war ein evangelischer Theologe, Archidiakon und Historiker in Jena.

Adrian Beier war der Sohn von Christian Beier (* 21. Oktober 1539 in Bad Berka; † 16. März 1610 in Glauchau), Schulhalter in Weimar. Er studierte unter anderem in Jena und legte hier auch 1619 seine Bakkalaureusprüfung ab. 1622 folgte der Magister, und 1630 habilitierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Jena. Bereits ab 1626 arbeitete Adrian Beier im theologischen Amt als Diakon an der Stadtkirche St. Michael in Jena, und 1635 wurde er zum Archidiakon berufen.

Neben seiner beruflichen Laufbahn machte er sich sehr als Stadtchronist und Historiker der Stadt Jena verdient. So hinterließ er eine große Anzahl handschriftlicher Niederschriften und gedruckter Werke.

Adrian Beier war in seinem Leben dreimal verheiratet und hatte 19 Kinder. Bei seinem Tod hatte er 68 Nachkommen erlebt.[1] In erster Ehe heiratete er 1627 Anna Kirchner, die Tochter von Philipp Kirchner,[2] Diakon in Weimar und Pfarrer in Buttelstedt, und (Ur?)Enkelin von Timotheus Kirchner. Zusammen hatten sie fünf Kinder, darunter:

In zweiter Ehe war er seit 1637 mit Anna Ringler († 1647), einer Tochter des Jenaer Stadtrichters Heinrich Ringler, verheiratet. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, darunter:

In dritter Ehe heiratete er 1648 Magdalena Reinel (1627–1678), Tochter von Paul Reinel (1574–1661), Pfarrer in Hof, und Catharina Lussovius. Gemeinsam hatten sie sieben Kinder.

Schriften

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  • Syllabus rectorum et professorum Jenæ, 1659 (Eine Auflistung der Jenaer Professoren)
  • Geographus Jenensis, 1665
  • Chronologus Jenensis seu Annales Germano-Thuringo-Jenenses. Nach Beiers Handschrift zum ersten Mal hg. von Herbert Koch (= Jehnische Chronika. Zeit- und Jahrbuch), Vopelius: Jena 1914
  • Jenaische Annalen. 1523–1599. Nach seiner Handschrift mit einer Handschriftenprobe und 11 Stammtafeln, Vopelius: Jena 1928
  • Architectus Jenensis, 1672: Architectus Jenensis des Mag. Adrian Beier. Neu hg. von Herbert Koch, Vopelius: Jena 1936

Literatur

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  • Traugott Keßler: Art. Beier, Adrian, in: Rüdiger Stutz, Matias Mieth (Hrsg.): Jena – Lexikon zur Stadtgeschichte., Tümmel-Verlag: Berching 2018, S. 69. ISBN 978-3-9819706-0-9
  • Adrian Beier: Architectus Jenensis – Abbildung der Jenischen Gebäuden., verlegt von Samuel Adolph Müller, 1681.

Einzelnachweise

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  1. Alle genealogischen Angaben stammen aus seiner Leichenpredigt: Leztes Ehren-Gedächtnis/ Dem Weiland WohlEhrwürdigem/ GroßAchtbarn und Wohlgelahrten Herrn M. Adrian Beiern Der Christlichen Gemeine zu Jehna Wohlverdienten Archi-Diacono, und eines Wohl-Ehrwürdigen Ministerii Seniori : Welcher am 23. April-Monats-Tage des 1678. Jahres durch einen sanften und seeligen Tod von dieser Welt abgeschieden/ seines rühmlichen Alters im 78sten/ seines wohlgeführten Predig-Ambts aber im 52sten Jahre; und den 28. darauf mit sehr Volckreicher und Ansehnlicher Begleitung in seine zubereitete Ruhestäte gebracht worden ; Aus obliegender Schuldigkeit aufgerichtet/ und zum Druk befördert. Jena 1679.
  2. Oberdeutsche Personendatenbank. Abgerufen am 17. Januar 2025.