Adrian Beier der Jüngere

deutscher Jurist

Adrian Beier der Jüngere, auch Adrian Beyer (* 29. Januar 1634 in Jena; † 12. Mai 1712[1] ebenda) war ein deutscher Jurist.

Adrian Beier der Jüngere

Beier war ein Sohn des gleichnamigen Jenaer Archidiakons Adrian Beier der Ältere (1600–1678). Er studierte in seiner Heimatstadt, immatrikulierte sich dann an der Universität Leipzig, der Universität Wittenberg, der Universität Rostock und bezog dann Leyden, um Jura zu studieren.

Nach Jena zurückgekehrt, promovierte er 1658 zum Doktor der Rechtswissenschaften. Daraufhin wurde er 1670 Hofgerichtsadvokat, 1678 Syndikus seiner Heimatstadt. 1681 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität und 1693 ordentlicher Professor der Rechtswissenschaften. Daneben übernahm er als Assessor den Schöppenstuhl im Hofgericht. Beier beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Salana und war im Sommersemestern 1696, 1705 Rektor der Alma Mater.

In seiner Zeit verfasste er neben den allgemeinen üblichen Arbeiten zum allgemeinen Recht, auch Ausführungen zum Handwerksrecht und gab technologische Bücher von Werkzeugen, Werkstätten, die produzierten Waren der Handwerker und ein Allgemeines Handlungs-, Kunst-, Berg- und Handwerks-Lexikon. Damit verdiente er sich den bis zum 18. Jahrhundert anhalten Ruf als Handwerkerjurist.

Schriften

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  • Harmonia Struvio-Schnobeliana. Werther, Jena 1663.
  • Tyro. […] Der Lehr-Jung. Werther, Jena 1683 (reader.digitale-sammlungen.de).
  • Tractatus De Iure Prohibendi. Quod competit Opificibus Et In Opifices. Von der Zünffte Zwang. Werther, Jena 1683.
  • Boethus, opusculorum juridico-fabricensium periculum novum. Der Handwercks-Gesell. Schmid, Jena 1685 (reader.digitale-sammlungen.de).
  • De Collegiis opificum, […] Tractatus Gratulatorius, Von der Handwercks-Zünffte Wesen, und sonderbarem Gerichts-Brauch. Ehrt, Jena 1688 (reader.digitale-sammlungen.de, Hauptwerk).
  • Relatio Actorum Consultatio item & digressio ad argumentum De Conviciis Opificum. Vom Schelten der Handwercker. Ehrt, Jena 1689.
  • Kurtzer Bericht von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung und Deroselben Privilegien. Meyer, Jena 1690, Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv, (digital.slub-dresden.de).
  • Allgemeines Handlungs-, Kunst-, Berg- und Handwercks-Lexicon. Zum Druck befördert durch Friederich Gottlieb Struven. Tröbert, Jena 1722.
  • Gustav Richter: Teil einer Selbstbiografie Adrian Beiers. Im Auszug mitgeteilt. In: Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Altertumskunde. NF Band 2 = Band 10, H. 3, 1881, S. 317–329 (digital.slub-dresden.de).

Literatur

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  • Wilhelm Ebel: Beier (Beyer), Adrian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 18 f. (Digitalisat). – (hier ist der 7. September 1698 als Todestag angegeben).
  • Johann Caspar Zeumer: Vitae Professorvm Theologiae Ivrisprudentiae Medicinae Et Philosophiae Qvi In Illvstri Academia Ienensi Ab Ipsivs Fvndatione Ad Nostra Vsqve Tempora Vixervnt Et Adhvc Vivvnt. Bielcke, Jena 1711, S. 264 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Beier (Adrianus). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 1: A–C. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1750, Sp. 920–921 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Johann Andreas Ortloff: Das Recht der Handwerker. Nach allgemeinen teutschen Reichsgesetzen überhaupt, und mit besonderer Rücksicht auf das allgemeine Landrecht und andere Innungsgesetze für die Königl. Preussischen Staaten, die Chursächsischen General-Innungsartikel, die Braunschweigische Gildeordnung für Handwerker und mehrere andere teutsche Handwerksgesetze. Schubart, Erlangen 1803, S. 30 ff.
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Einzelnachweise

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  1. Johan Ernst Basilus Wiedeburg: Topographische Beschreibung der Stadt Jena nebst ihrer politischen und akademischen Verfassung. Industrie Comptoir, Weimar 1795, S. 596–597, (books.google.de)