Alexander Olegowitsch Kaun

russischer Basketballspieler

Alexander Olegowitsch Kaun (russisch Александр Олегович Каун; * 8. Mai 1985 in Tomsk, Russische SFSR) ist ein ehemaliger russischer Basketballspieler. Sasha Kaun, wie er im englischen Sprachraum bezeichnet wird, studierte in den Vereinigten Staaten und gewann mit den Jayhawks der University of Kansas die US-amerikanische NCAA Division I Basketball Championship 2008. Anschließend spielte er in seiner Heimat für den dominierenden russischen Basketballverein PBK ZSKA Moskau.

Basketballspieler
Basketballspieler
Sasha Kaun
Spielerinformationen
Voller Name Alexander Olegowitsch Kaun
Geburtstag 8. Mai 1985 (39 Jahre)
Geburtsort Tomsk, RSFSR, Sowjetunion
Größe 211 cm
Position Center
College Kansas
NBA Draft 2008, 56. Pick Seattle SuperSonics
Vereine als Aktiver
2004–2008 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kansas Jayhawks
2008–2015 RusslandRussland PBK ZSKA Moskau
2015–2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cleveland Cavaliers
Nationalmannschaft
2008–2015 RusslandRussland Russland
Alexander Olegowitsch Kaun
Medaillenspiegel

Basketball (Herren)

Russland
Olympische Spiele
Bronze 2012 London

Mit der russischen Nationalmannschaft gewann er eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2012. Nach fünf russischen Meistertiteln mit ZSKA Moskau gewann Kaun zudem zum Abschluss seiner Karriere 2016 mit den Cleveland Cavaliers auch die Meisterschaft in der nordamerikanischen NBA.

Kaun erlernte das Basketballspiel in seiner Geburtsstadt Tomsk.[1] Nach dem Schulabschluss ging er in die Vereinigten Staaten und besuchte zwecks Vorbereitung auf ein Hochschulstudium die Florida Air Academy in Melbourne (Florida). 2004 wurde er zum Studium an die University of Kansas in Lawrence (Kansas) zugelassen, wo er für die Hochschulmannschaft Jayhawks, für die auch schon Wilt Chamberlain während seines Studiums gespielt hatte, in der NCAA Division I auflief.

In seinem ersten Jahr war er unter anderem Mannschaftskamerad von Keith Langford, der später auch professionell Basketball in Russland spielte. In den ersten beiden Spielzeiten von Kaun schied man jeweils etwas überraschend in den ersten beiden Runden der landesweiten Endrunde aus. Von 2006 bis 2008 gewann man vor der Beginn der landesweiten Endrunde jeweils die Meisterschaft in der Big 12 Conference. 2007 schied man im Viertelfinale knapp vor dem Erreichen des Final-Four-Turniers aus. 2008 erreichte man das Final Four und schlug nacheinander die höher eingestuften Tar Heels der University of North Carolina at Chapel Hill und Tigers der University of Memphis.

Insgesamt fünf Spieler der Siegermannschaft, darunter Final Four-Most Outstanding Player Mario Chalmers, wurden anschließend von Clubs der nordamerikanischen Liga NBA im Entry Draft 2008 ausgewählt. Kaun selbst wurde an 56. Stelle von den Seattle SuperSonics ausgewählt. Dies war insoweit geschichtlich bedeutsam, da dies die letzte als SuperSonics getätigte Auswahl war. Anschließend wurde der Club als Thunder nach Oklahoma City im Nachbarstaat von Kansas transferiert.

Russland

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Im Sommer 2008 weilte Kaun bei der russischen Nationalmannschaft, musste aber seinen Platz im Olympiakader für Wiktor Chrjapa letztendlich doch noch räumen.[2] Er unterschrieb statt in der NBA dann einen Vertrag in seiner russischen Heimat beim dominierenden Basketballverein PBK ZSKA Moskau. Der Verein verteidigte auch in der Folge seine russischen Meistertitel. Im höchsten europäischen Vereinswettbewerb EuroLeague misslang jedoch die Titelverteidigung, als man im Endspiel Panathinaikos Athen knapp unterlegen war. Kaun selbst wurde als Ergänzungsspieler gut fünf Minuten pro Spiel eingesetzt und hatte seine meiste Einsatzzeit im Finale mit knapp 13 Minuten. Kurz vor Beginn der Endrunde der EM 2009 musste er seine Teilnahme wegen einer Verletzung absagen.[3]

In seiner zweiten Saison bei ZSKA wurde er regelmäßig 20 Minuten je Spiel eingesetzt und war in der EuroLeague Spieler in der Starting Five. Neben der russischen Meisterschaft gewann man die erste Austragung der osteuropäischen VTB United League. Beim Final Four der Euroleague belegte man nach einer Halbfinalniederlage gegen den späteren Titelgewinner FC Barcelona den dritten Platz durch einen Sieg in der Verlängerung im kleinen Finale über KK Partizan Belgrad. Partizans langjähriger Trainer Duško Vujošević wurde anschließend Trainer bei ZSKA.

Bei der WM 2010 stand Kaun im Endrundenkader von Nationaltrainer David Blatt. Man gewann zunächst alle Spiele bis auf eine Vorrundenniederlage gegen Gastgeber Türkei. Im Viertelfinale verlor man dann gegen den späteren Weltmeister Vereinigte Staaten und belegte nach der Platzierungsrunde, in der Kaun nach einer Verletzung nicht mehr spielte, den siebten Platz. Kaun selbst hatte zu Beginn der Saison 2010/11 weiter mit Verletzungsproblemen zu kämpfen[4] und absolvierte nur Spiele in der russischen Meisterschaft und der VTB-Liga, da man in der EuroLeague-Saison 2010/11 überraschend in der Vorrunde ausschied und erstmals nach neun Jahren nicht das Final-Four-Turnier in diesem Wettbewerb erreichte, was den Rauswurf von Trainer Vujošević zur Folge hatte. Im Finale der VTB United League 2011 unterlag man knapp mit zwei Punkten dem russischen Vizemeister BK Chimki, den man aber in der Finalserie der russischen Meisterschaft erneut besiegte.

Kaun musste am Ende der Saison wegen einer notwendigen Operation erneut verletzungsbedingt die Teilnahme an einer EM-Endrunde absagen.[5] Bei den Olympischen Spielen 2012 war Kaun wiederum im Kader der russischen Nationalmannschaft. Er absolvierte im Schnitt knapp 20 Minuten pro Spiel und gewann mit der Mannschaft die Bronzemedaille.

NBA-Meister mit Cleveland

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Nachdem er im Sommer 2015 das Ende seiner europäischen Karriere verkündete, unterschrieb er im August einen Zweijahresvertrag bei den Cleveland Cavaliers und wechselte damit in die NBA. Dort war David Blatt als Trainer tätig, unter dem er in der russischen Nationalmannschaft gespielt hatte.[1] Kaun blieb in Cleveland Ergänzungsspieler, nahm während der Saison 2015/16 an 25 Spielen teil, in denen seine Einsatzzeit im Mittel bei knapp vier Minuten lag.[6] Er trug auf diese Weise zum Gewinn des NBA-Meistertitels bei. Im Sommer 2016 trat er vom Leistungssport zurück.[7]

Erfolge und Auszeichnungen

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  • Sieger NCAA-Meisterschaft 2008
  • Russischer Meister (5×): 2009–2013
  • russischer Pokalsieger: 2010
  • Sieger VTB United League: 2010, 2012–2015
  • Bronzemedaillengewinner Olympische Spiele 2012
  • MVP des Monats Oktober 2013 in der VTB United League
  • NBA-Meister: 2016

Karriere-Statistiken

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Legende
 GP Absolvierte Spiele (Games played)  GS Spiele von Beginn an (Games started) MPG Absolvierte Minuten pro Spiel (Minutes per game)
FG% Wurfquote aus dem Feld (Field-goal percentage) 3P% Wurfquote Drei-Punkte-Würfe (3-point field-goal percentage) FT% Freiwurfquote (Free-throw percentage)
RPG Rebounds pro Spiel (Rebounds per game) APG Assists pro Spiel (Assists per game) SPG Steals pro Spiel (Steals per game)
BPG Blocks pro Spiel (Blocks per game) PPG Punkte pro Spiel (Points per game) FETT Karriere-Bestmarke

Hauptrunde

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Saison Team GP GS MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
2015–16 Cleveland 25 0 3.8 .529 .000 .455 1.0 .2 .2 .2 .9
Gesamt 25 0 3.8 .529 .000 .455 1.0 .2 .2 .2 .9

Euroleague

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Saison Team GP GS MPG FG% 3P% FT% RPG APG SPG BPG PPG
2008–09 PFK ZSKA Moscow 10 0 5.1 .429 .000 .417 1.5 .1 .0 .3 1.1
2009–10 21 17 22.4 .713 .000 .569 4.6 .6 .4 1.0 9.1
2011–12 21 4 11.4 .712 .000 .516 2.0 .1 .4 .2 4.3
2012–13 30 27 20.8 .716 .000 .520 4.0 .5 .4 1.2 8.1
2013–14 30 16 18.4 .701 .000 .590 3.5 .5 .8 .8 8.4
2014–15 30 30 20.1 .691 .000 .673 4.5 .5 .4 .9 9.9
Gesamt 143 94 17.8 .702 .000 .581 3.6 .4 .5 .8 7.6[8]
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  • Sasha Kaun – Spielerprofil auf basketball-reference.com (englisch)
  • SASHA KAUN - Spielerprofil auf den Webseiten der ULEB (englisch)

Einzelnachweise

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  1. a b The Tomsk resident Alexander Kaun is a player of NBA Cleveland team. In: RIA Tomsk. 10. September 2015, abgerufen am 25. März 2023.
  2. Latest News - Olympic Basketball Men Roster. Sports-Express.ru, 28. Juli 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2012; abgerufen am 30. Oktober 2011 (englisch).
  3. Basketball: No Khryapa And No Kaun At Eurobasket. SportsExpress.ru, 7. September 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Oktober 2011 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/english.portal.sport-express.ru (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. CSKA: Kaun out with knee injury. EuroLeague, 25. Oktober 2010, abgerufen am 30. Oktober 2011 (englisch).
  5. Injured Kaun will not make it on time. FIBA Europa, 2. August 2011, abgerufen am 30. Oktober 2011 (englisch).
  6. Sasha Kaun. In: NBA. Abgerufen am 25. März 2023 (englisch).
  7. Chris Walder: Sasha Kaun retires after winning title with Cavs in only NBA season. In: The Score. Abgerufen am 25. März 2023 (englisch).
  8. SASHA KAUN | EuroLeague. Abgerufen am 15. Februar 2023 (britisches Englisch).