Alletshof
Alletshof ist ein Ortsteil der oberpfälzischen Marktgemeinde Wernberg-Köblitz im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern. Der Weiler Alletshof liegt 5 Kilometer östlich von Wernberg, unmittelbar oberhalb des Dorfes Kötschdorf.
Alletshof Markt Wernberg-Köblitz
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Koordinaten: | 49° 34′ N, 12° 12′ O | |
Postleitzahl: | 92533 | |
Vorwahl: | 09604 | |
Lage von Alletshof in Bayern
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Etymologie
BearbeitenDie Herkunft des Ortsnamens wird mit der frühesten Bezeichnung „Alharts“-Hof aus dem Jahr 1411 in Verbindung gebracht. Bestimmend waren der Personenname Alhart, der diesen damals wohl alleinstehenden Hof bewirtschaftete.
Entwicklung
BearbeitenAus der Pfarreigründung in Glaubendorf wird deutlich, dass die Pfarrei Luhe hier frühe Rechte hatte. Diese Rechte gingen schrittweise zuerst an Micheldorf und dann an Deindorf. So war Alletshof seit jeher mit der Kirche in Deindorf bzw. der Kirchengemeinde in Glaubendorf verbunden. Die beiden Höfe zu Alletshof gaben ab Mitte des 16. Jahrhunderts deshalb den Blutzehnt (ohne Fohlen und Ziegen) zur Expositur Glaubendorf. Die übrigen Zehnten gingen sowohl zur Kirche Glaubendorf als auch nach Micheldorf.[1]
Der Ort Alletshof liegt an der Altstraße von Luhe über den Koppelberg nach Deindorf, etwa auf halber Strecke. Eine wohl Wegekapelle liegt an der Abzweigung nach Glaubendorf und war Richtungsweiser für die Fuhrleute.
1411 wird Alletshof mit Erhard Goldner im Leuchtenberger Lehenbuch urkundlich erwähnt.[2] 1504 saß Stephan Loher auf dem „Alatzhof“. Am 19. Januar 1504 verkaufte er sein darauf liegendes Erbrecht an Michael Kotl. Daraus werden die Abgaben und Zinsen erkennbar. Er hatte wie folgt jährlich zu leisten: 2 Gulden 48 Pfennige, darüber hinaus 8 Achtel Haber und 5 Pfennige, so oft der Hof und das Erbrecht verkauft wurde. Im Todesfall des Hofbesitzers hatte er das Mortuarium abzugeben. Der Kirche in Micheldorf, zu der er kirchlich gepfarrt war, waren jährlich 4 Schilling-Pfennige zu geben.[3]
1818 war Deindorf als Ruralgemeinde aus den Dörfern Deindorf, Kötschdorf, dem Weiler Alletshof und der Einöde Trad innerhalb des späteren Landgerichts und Bezirksamtes Vohenstrauß gebildet worden. 1926 wurde die Gemeinde Deindorf auf Antrag vom Bezirksamt Vohenstrauß abgetrennt und dem Bezirksamt Nabburg zugeordnet. 1971 erfolgte die Integration der Gemeinde Deindorf in die Gemeinde Glaubendorf.[4] 1978 ging auch Glaubendorf in der Verwaltungseinheit Wernberg-Köblitz auf.
Ortsgröße
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
- Dieter Bernd, Historischer Altas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 39. Vohenstrauß, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Helmut Reis, Häuserbuch Wernberg-Köblitz, 1993, S. 197.
- ↑ Illumatius Wagner, Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, 1952–1956, Band 3, S. 17.
- ↑ Illumatius Wagner, Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg 1952–1956, Band 4, S. 40.
- ↑ Der Neue Tag, Weiden, 22. Mai 1970.
- ↑ Georg Brunner, Geschichte von Leuchtenberg und der ehemaligen Landgrafen von Leuchtenberg, Amberg 1863, S. 31f: Im Nachlass der Leuchtenberger Landgrafen werden 2 Mannschaften zu Allerzhof als böhmische Lehen aufgeführt.
- ↑ Joseph Lipf, Matrikel des Bisthums Regensburg, Regensburg 1838, S. 164f.
- ↑ Matrikel des Bisthums Regensburg nach der allgemeinen Pfarr- und Kirchen-Beschreibung von 1860, S. 224.
- ↑ J. Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter, Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern - Beschreibung des Regierungsbezirkes Oberpfalz und Regensburg (Bavaria 5), München 1867
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Heft 50: Nabburg. München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 418.
- ↑ Statistisches Landesamt Bayern, Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns, München 1952, S. 734ff, Volkszählung vom 13. September 1950.
- ↑ Statistisches Landesamt Bayern, Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns, München 1973, S. 138ff.