Alsfeld-Eifa

Stadtteil von Alsfeld

Eifa ist ein Stadtteil von Alsfeld im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Eifa
Stadt Alsfeld
Koordinaten: 50° 45′ N, 9° 21′ OKoordinaten: 50° 45′ 0″ N, 9° 20′ 46″ O
Höhe: 229 m ü. NHN
Fläche: 8,66 km²[1]
Einwohner: 679 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner/km²
Postleitzahl: 36304
Vorwahl: 06631
Eifa im Winter
Eifa im Winter

Geographische Lage

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Das Dorf Eifa befindet sich sieben Kilometer östlich von Alsfeld im Ottrauer Bergland. Es wird von der Eifa durchflossen und liegt auf etwa 283 m ü. NN. Die Größe der Gemarkung beträgt 866 Hektar; 375 Hektar dieser Fläche sind Waldgebiet.

Ortsgeschichte

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Magdalenenkapelle im Ortskern von Eifa

Mittelalter

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Die älteste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 782, ist aber eine Fälschung. „Et in Ypha“ (Und in Eifa) steht in einem Kopiar des Klosters Hersfeld, das um 1150 entstand. Der Eintrag geschah um 1157.[3] Die gesicherte Ersterwähnung von Eifa erfolgte im Jahr 1339: „daz gut zu Yfe“.[4] In einer Urkunde von 1476 heißt es:„ubir dem dorffe zu Yff“.[5] Hier wird erstmals die Siedlungsform Dorf erwähnt. 1553 nennt eine Urkunde „Eyff“.[6] Schließlich finden wir in einem Salbuch 1574 den Eintrag „Eyffa“.[7]

Der Ortsname lässt von einer alten mittelhochdeutschen Bezeichnung „Iwe“ für die Eibe herleiten. Dieses Bestimmungswort wird um die Endsilbe „-affa“ erweitert, welches auf einen Gewässernamen zurückgeht. Hier ist es die Eifa.[8] Übersetzt bedeutet die frühe Bezeichnung des Ortes Ypha so viel wie „die Siedlung am Eibenwasser“. Das Eibenholz wurde für die Herstellung von Waffen verwendet, da es trotz seiner Härte sehr elastisch ist. Die frühe Besiedlung ist mit der Lage an einer alten Handelsstraße zu erklären, welche „die kurzen Hessen“ genannt wurde.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Eifa:

„Eifa (L. Bez. Alsfeld) evangel. Filialdorf; liegt 1 St. von Alsfeld an der von hier nach Cassel führenden Chaussee, hat 75 Häuser und 473 Einw., die außer 2 Kath. evangelisch sind. Der Ort hat 2 Schneidemühlen und ist der Sitz eines Grenznebenzollamts II. Classe und eines Anmeldungspostens. – Eifa gehörte im 15. Jahrhundert zum Kirchengebiete von Alsfeld, und kommt unter dem Namen Yfte vor.“[9]

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Eifa im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil nach Alsfeld eingegliedert.[1][10] Für den Stadtteil Eifa, wie für die übrigen Stadtteile von Alsfeld, wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[11]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Eifa angehört(e):[1][12][13]

Gerichte seit 1803

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In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit für Eifa durch das Amt Alsfeld. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen im Jahr 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übertragen. „Landgericht Alsfeld“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Alsfeld, das heutige Amtsgericht, das für Eifa zuständig war.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[20]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag 9. Mai 2011 in Eifa 705 Einwohner. Darunter waren 15 (2,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 294 zwischen 18 und 49, 147 zwischen 50 und 64 und 162 Einwohner waren älter.[21] Die Einwohner lebten in 303 Haushalten. Davon waren 90 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 93 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 69 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 192 Haushaltungen lebten keine Senioren.[21]

Einwohnerentwicklung

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• 1791: 385 Einwohner[22]
• 1800: 379 Einwohner[23]
• 1806: 382 Einwohner, 65 Häuser[16]
• 1829: 473 Einwohner, 75 Häuser[9]
• 1867: 499 Einwohner, 81 Häuser[24]
Eifa: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020
Jahr  Einwohner
1791
  
385
1800
  
379
1806
  
382
1829
  
499
1834
  
484
1840
  
483
1846
  
523
1852
  
499
1858
  
480
1864
  
489
1871
  
525
1875
  
509
1885
  
549
1895
  
542
1905
  
585
1910
  
597
1925
  
594
1939
  
608
1946
  
901
1950
  
862
1956
  
717
1961
  
684
1967
  
709
1970
  
723
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
705
2015
  
708
2020
  
682
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[21]; Stadt Alsfeld: 2015[25], 2020[26]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 472 evangelische, zwei katholische Einwohner[9]
• 1961: 621 evangelische (= 90,79 %) und 54 katholische (= 7,89 %) Einwohner[1]

Für Eifa besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Eifa) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[11] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 59,78 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Eifa“ an.[27] Der Ortsbeirat wählte Rainer Feldpusch zum Ortsvorsteher.[28]

Kulturdenkmäler

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Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Eifa (Alsfeld)

Literatur

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Commons: Eifa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Alsfeld) und Verwaltung.
  4. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurden die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  5. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eifa, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Eifa. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im März 2024.
  3. Hans Weirich: Urkundenbuch des Reichskloster Hersfeld. Band 1,1. Marburg 1936. Nr. 16, S. 32.
  4. Ludwig Baur: Hessische Urkunden aus dem Großherzoglich Hessischen Haus- und Staatsarchive. Band 1–5. Band 1. Darmstadt 1860–1873. Nr. 782, S. 613.
  5. Uni-Bibliothek Gießen. N.F. Hs. 201, S. 60.
  6. Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins N.F. 21 (1914), S. 67, Nr. 6.
  7. Eduard Edwin Becker: Die Salbücher des Kreises Alsfeld. Alsfeld 1940. S. 19.
  8. Lutz Reichardt: Die Siedlungsnamen der Kreise Gießen, Alsfeld und Lauterbach in Hessen. Namenbuch. Dissertation. Göppingen 1973. S. 99
  9. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 58 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. a b Hauptsatzung. (PDF; 208 kB) § 8. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im Februar 2012.
  12. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  13. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Die Zugehörigkeit des Amtes Alsfeld anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  15. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 227 (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 414 (online bei Google Books).
  18. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 6 ff. (online bei Google Books).
  19. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  20. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  21. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 74, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  22. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 177 (Online in der HathiTrust digital library).
  23. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 186 (Online in der HathiTrust digital library).
  24. Ph. A. F. Walther: Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplätze im Grossherzogtum Hessen. G. Jonghaus, Darmstadt 1869, OCLC 162355422, S. 24 (Digisat bei google books).
  25. Haushaltsplan 2017, Vorbericht.
  26. Einwohner 2020.
  27. Ortsbeiratswahl Eifa. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im September 2023.
  28. Ortsvorsteher. In: Webauftritt. Stadt Alsfeld, abgerufen im September 2023.