Standesherr (oder standesherrlich) bezeichnete im Deutschen Bund die Mitglieder hochadeliger Häuser, die im Zuge der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches zwischen 1803 und 1815 durch Mediatisierung ihre Reichsstandschaft, also ihre reichsunmittelbaren Herrschaftsrechte (Landeshoheit mit Sitz und Stimme im Reichsfürstenrat des Reichstags) verloren, aber gemäß der Deutschen Bundesakte die Ebenbürtigkeit mit den weiterhin regierenden Dynastien behielten und bis heute – insoweit die Kategorie „Ebenbürtigkeit“ noch adelsrechtliche oder habituelle Geltung hat – als ebenbürtig gelten. Die Deutsche Bundesakte räumte ihnen in Art. XIV zum Ausgleich erhebliche Sonderrechte ein, die später teilweise auch im Deutschen Kaiserreich sowie im Kaisertum Österreich Gültigkeit behielten.

Die standesherrlichen Familien bildeten im Gothaischen Hofkalender und im Almanach de Gotha die sogenannte Deuxième Partie, also die Zweite Abteilung, was auch in der heutigen Bandreihe Fürstliche Häuser des Gothaischen Genealogischen Handbuchs beibehalten wird.

Die Standesherren im Deutschen Bund sind zu unterscheiden von den Freien Standesherrschaften in den Ländern der Krone Böhmens, später besonders in der Lausitz und in Schlesien verbreitet, dann zu Preußen gehörend, die trotz mancher Vorrechte nie reichsständisch waren und folglich bis 1803/1806 auch nicht dem Hochadel angehörten.

Stellung und Bedeutung

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Siegelmarke Präsidium des Vereins der Deutschen Standesherrn

Die Standesherren konzentrierten sich vor allem im süd- und westdeutschen Raum, in geringerer Zahl gab es sie auch in anderen Teilen des Deutschen Bundes. Sie entsprachen den im Heiligen Römischen Reich im Reichsfürstenrat des Reichstags vertretenen Inhabern der Virilstimmen, also den Reichsfürsten, soweit sie inzwischen mediatisiert waren, sowie der Kuriatstimmen, also den mit je einer gemeinsamen Stimme vertretenen Gruppen der vier „Grafenbänke“ (des Wetterauer Grafenvereins, des schwäbischen, fränkischen und niederrheinisch-westfälischen Reichsgrafenkollegiums).

Eine Reihe von Familien, die im Alten Reich dem Reichsfürstenrat angehört hatten, starb bereits kurz vor oder nach dem Zeitalter der Mediatisierung (1803–1815) aus; einige hatten ihre Reichsstandschaft zuvor durch Verkauf aufgegeben und wurden folglich ebenfalls nicht zu den Standesherren im Deutschen Bund gezählt.[A 1]

Als Standesherren durften sie sich Durchlaucht (Fürsten und Prinzen) oder Erlaucht (regierende Grafen, also die Häupter der ehemals reichsgräflichen Familien) nennen; nur die Bezeichnung „von Gottes Gnaden“ blieb den regierenden Häusern vorbehalten. Sie genossen Steuerfreiheit für Güter und Personen und unterlagen mit der Austrägalgerichtsbarkeit einer Sonderjustiz. Bis 1918 hatten sie in Teilen Deutschlands die so genannte „erbliche Landstandschaft“ inne: Die Standesherren hatten qua Geburt einen Anspruch auf einen Sitz in der ersten Kammer der Landesparlamente (etwa in Preußen im Herrenhaus oder in der ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen). Da die Gebiete der Standesherren sich nicht immer mit den Grenzen der neu entstandenen Staaten deckten, waren die Standesherren teilweise auch Mitglied der ersten Kammern verschiedener Staaten. So war z. B. der Senior des Hauses Leiningen Mitglied der ersten Kammer in den Großherzogtümern Hessen und Baden. Zudem genossen sie Militärfreiheit, wurden aber andererseits, wenn sie Dienst nahmen, üblicherweise sofort als Leutnant eingestellt. Auf lokaler Ebene behielten sie im Gebiet ihrer ehemaligen Territorien richterliche und exekutive Befugnisse, die deutlich über die normaler adeliger Patrimonialgerichtsbarkeit hinausgingen. Neben den Resten der alten Feudalrechte ernannten die Standesherren die Schultheißen, die Pfarrer und Lehrer, sie besaßen die Forst- und Jagdpolizei und hatten ein Kontrollrecht in den Fragen der politischen Gemeinden. Nicht selten existierte ein eigener Beamten- und Justizapparat unabhängig von den staatlichen Instanzen. Diese sehr weitgefassten Rechte konnten die Standesherren bis zur Revolution 1848/1849 behaupten. Allerdings gab es Unterschiede in den einzelnen Bundesstaaten. Besonders großzügig verfuhr Preußen mit dieser Gruppe. In Baden, wo etwa ein Drittel des Territoriums den Standesherrn gehörte, versuchten die Regierungen, deren Sonderrechte zu beschneiden.

Gemäß der Verfassung für das Kaisertum Österreich von 1861 hatten 16 mediatisierte Fürstenhäuser und vier mediatisierte Grafenhäuser erbliche Sitze im Österreichischen Herrenhaus. Sie wurden im protokollarischen Rang von den 16 anderen, im Herrenhaus vertretenen Fürstenhäusern und den 64 weiteren gräflichen Geschlechtern sowie anderen Mitgliedern unterschieden.

Der Anspruch der doppelten Loyalität gegenüber Staat und Standesherrn war ein Faktor, der den Unmut der Bauern etwa in Nordbaden verstärkte und in der Anfangsphase der Revolution von 1848/1849 zu Revolten führte. Größere Gefahr drohte den Standesherren allerdings durch die entstehende bürgerliche Gesellschaft, die den Privilegien außerordentlich kritisch gegenüberstand.

Mit der Revolution verloren die Standesherren ihre Sonderrechte – mit Ausnahme ihre Anwartschaft auf einen Sitz in den ersten Kammern – weitgehend. An ihrem hochadeligen Status änderte sich zwar nichts, aber sie verloren ihre quasi nebenstaatlichen Rechte. Die Chefs der noch existierenden standesherrlichen Familien sind seit 1864 bis heute Mitglieder im Verein der deutschen Standesherren.[1] Dieser hält jährlich eine Versammlung ab und organisiert einen Ball für die Mitglieder der standesherrlichen Häuser. Aktueller Präsident der Deutschen Standesherren ist Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg (seit 2016).

Die standesherrlichen Häuser

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Standesherren mit Fürstenrang

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Im Deutschen Bund bestanden gemäß den Beschlüssen der Bundesversammlung vom 13. August 1825 und 13. Februar 1829 folgende Standesherren im Fürstenrang, denen die Anrede „Durchlaucht“ zustand. Die Fürsten besaßen Territorien in einem oder mehreren Bundesstaaten und nahmen dort die jeweiligen Vorrechte der Standesherren wahr. In Österreich und Preußen konnten die Standesherren ihre Interessen in den Landtagen der Provinzen (das österreichische Herrenhaus wurde 1861, das preußische Herrenhaus 1854 geschaffen) vertreten, in Bayern, Hannover, Württemberg, Baden und Hessen waren sie erbliche Mitglieder der Ersten Kammer der Landstände. Stand 1846, Veränderungen nach dem Ende des Deutschen Bundes und der Reichsgründung bleiben hier unberücksichtigt.[2] Wohnorte gemäß dem Verzeichnis der Standesherren von 1869.[3]

Fürst (Wohnort) Kaisertum Österreich Königreich Preußen Königreich Bayern Königreich Württemberg Königreich Hannover Großherzogtum Baden Großherzogtum Hessen Andere Bundesstaaten
Arenberg (Brüssel) Westfalen: Grafschaft Recklinghausen Herzogtum Arenberg-Meppen
Auersperg (Prag) Krain: Herzogtum Gottschee, Österreich ob der Enns: Grafschaft Wels Gefürstete Grafschaft Tengen[4]
Bentheim und Steinfurt (Burgsteinfurt) Westfalen: Grafschaft Steinfurt Grafschaft Bentheim
Bentheim-Tecklenburg-Rheda (Hohenlimburg) Westfalen: Herrschaften Rheda und Hohenlimburg
Colloredo (Wien) Böhmen: Opotschno Limpurg-Sontheim-Gröningen[5][6]
Croÿ-Dülmen (Dülmen) Westfalen: Standesherrschaft Dülmen
Dietrichstein[7] Mähren: Nikolsburg Herrschaft Neuravensburg[A 2]
Esterházy von Galantha (Wien und Eisenstadt) Ungarn: Eisenstadt gefürstete Grafschaft Edelstetten[8] Herrschaft Gailingen und Insel Mainau[4]
Fürstenberg (Donaueschingen) Böhmen: Pürglitz Seine Durchlaucht war persönliches Mitglied Amt Hayingen Fürstentum Fürstenberg Hohenzollern-Sigmaringen: Herrschaften Trochtelfingen und Jungnau
Fugger-Babenhausen (Augsburg) Fürstentum Babenhausen
Hohenlohe-Langenburg (Langenburg) Böhmen: Schloss Rothenhaus Ämter Langenburg und Weikersheim, 1/4 des Öhringer Erbes Sachsen-Coburg und Gotha: mit Kirchberg gemeinsam die obere Grafschaft Gleichen (Amt Ohrdruf)
Hohenlohe-Öhringen (Slawentzitz) Schlesien: Majoratsherrschaft Schlawentschitz Ämter Öhringen, Forchtenberg, Ingelfingen, Neuenstein, Niedernhall und Schrozberg, 1/2 des Öhringer Erbes Sachsen-Weimar: Majoratsherrschaften Oppurg, Colba und Positz
Hohenlohe-Kirchberg[7] Standesherrschaft Kirchberg, Anteil an Künzelsau, 1/4 des Öhringer Erbes Sachsen-Coburg und Gotha: mit Langenburg gemeinsam die obere Grafschaft Gleichen (Amt Ohrdruf)
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein[A 3] (Bartenstein) Ämter Bartenstein, Pfedelbach, Mainhardt und Sindringen
Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein-Jagstberg (Haltenbergstetten) Ämter Jagstberg und Niederstetten (Carlsberger Distrikt)
Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (Kupferzell und Schillingsfürst) Herrschaft Schillingsfürst Ämter Waldenburg, Kupferzell, Adolzfurt und Ohrntal
Isenburg-Birstein (Birstein) Ämter Offenbach, Dreieichenhain und Wenings
Kaunitz-Rietberg[7] Mähren: Austerlitz, Böhmen: Neuschloss-Böhmisch Leipa Westfalen: Grafschaft Rietberg[A 4]
Khevenhüller-Metsch (Wien) Österreich unter der Enns: Grafschaft Hardegg
Leiningen (Amorbach) Ämter Amorbach und Miltenberg Ämter Mosbach, Boxberg, Schüpf, Buchen, Walldürn, Bischofsheim, Hardheim, Lauda und Ripperg Hesselbach
Leyen (Waal) Rheinprovinz: Herrschaften Adendorf, Münchhausen, Arenfels und Oberkirchen[9] Domäne Waal[8] Grafschaft Hohengeroldseck Nassau: Herrschaften Fachbach und Nievern
Lobkowitz (Wien) Böhmen: Herzogtum Raudnitz
Löwenstein-Wertheim-Freudenberg (Kreuzwertheim) gefürstete Grafschaft Umpfenbach Grafschaft Löwenstein und Erben Limpurg-Sontheim-Michelbach[A 5] Reichsgrafschaft Wertheim erbliches Mitglied der 1. Kammer
Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (Kleinheubach) Böhmen: Schloss Haid Herrschaften Heubach, Rothenfels und Besitzungen in Neustadt am Main Amt Abstatt Herrschaft Rosenberg Herrschaften Habitzheim und Nauses
Looz-Corswarem (Boulez bei Nivelles) Westfalen: südlicher Teil Fürstentum Rheina-Wolbeck nördlicher Teil Fürstentum Rheina-Wolbeck
Metternich-Winneburg (Wien) Böhmen: Herrschaft Plaß Fürstentum Ochsenhausen[A 6]
Oettingen-Spielberg (Oettingen) Mediatgericht Oettingen[8] Orte Tannhausen, Unterschneidheim, Walxheim und Zipplingen
Oettingen-Wallerstein (Wallerstein) Herrschaftsgerichte Wallerstein, Bissingen und Harburg der in den Oberämtern Neresheim und Heidenheim gelegene Teil der Grafschaft Oettingen
Orsini-Rosenberg (Grafenstein) Kärnten: Schloss Grafenstein
Salm-Salm (Anholt) Westfalen: 2/3 Ämter Ahaus und Bocholt
Salm-Kyrburg (Schloss Rennenberg) Westfalen: 1/3 Ämter Ahaus und Bocholt[A 7]
Salm-Horstmar (Wild- und Rheingrafen zu Grumbach) (Coesfeld) Westfalen: Amt Horstmar
Salm-Reifferscheidt-Krautheim (Schloss Hersberg) vormals kurmainzisches Amt Krautheim links der Jagst[A 8] vormals kurmainzisches Amt Krautheim rechts der Jagst[A 9], Amt Hersberg
Salm-Reifferscheidt-Raitz (Altsalm) (Raitz) Böhmen: Raitz
Sayn-Wittgenstein-Berleburg (Berleburg) Westfalen: Amt Berleburg, Rheinprovinz: Reichsherrschaft Homburg
Sayn-Wittgenstein-Hohenstein (Wittgenstein) Westfalen: Grafschaft Wittgenstein Erben Limpurg-Sontheim-Obersontheim[5]
Schönburg-Hartenstein (Wien) Böhmen: Herrschaft Tschernowitz, Neuschönburg Königreich Sachsen: Rezessherrschaft Hartenstein[A 10]
Schönburg-Waldenburg[A 11] (Waldenburg) Königreich Sachsen: Rezessherrschaft Waldenburg[A 12]
Schwarzenberg (Wien) Böhmen: Herzogtum Krumau Herrschaft Illereichen und Kellmünz[8] Ort Dettingen der Herrschaft Illereichen und Kellmünz[6]
Solms-Braunfels (Braunfels) Rheinprovinz: Grafschaften Braunfels und Greifenstein Erben der Linie Limpurg-Gaildorf, Solms-Assenheimischer Landesteil[10] Ämter Hungen, Gambach und Wölfersheim
Solms-Hohensolms-Lich (Lich) Rheinprovinz: Amt Hohensolms Ämter Lich und Nieder-Weisel
Starhemberg (Wien) Österreich ob der Enns: Grafschaften Schaunberg und Wartberg
Thurn und Taxis (Regensburg) Böhmen: Herrschaft Chotischau, Tirol: Herrschaft Meran und Schlanders Posen: Standesherrschaft Krotoschin Herrschaften Donaustauf und Wörth[8] Fürstentum Buchau, gefürstete Reichsgrafschaften Friedberg-Scheer und Demmingen, Herrschaft Eglingen Hohenzollern-Sigmaringen: Ämter Ostrach und Straßberg
Trauttmansdorff (Wien) Böhmen: Bischofteinitz
Waldburg-Wolfegg-Waldsee (Wolfegg) Gut Rohrmoos[8] Grafschaften Waldburg und Waldsee
Waldburg-Zeil-Trauchburg (Zeil) Güter Trauchburg, Wengen und Kleinweiler Grafschaften Zeil und Trauchburg, 1/2 Herrschaft Kißlegg, Herrschaft Zimmern unter der Burg
Waldburg-Zeil-Wurzach (Wurzach) Burg Alt-Trauchburg Grafschaft Wurzach, 1/2 Herrschaft Kißlegg
Wied (Neuwied) Rheinprovinz: Ämter Altwied, Dierdorf, Heddesdorf, Neuerburg und Neuwied[9] Nassau: Ämter Runkel und Selters
Windisch-Graetz (Tachau) Böhmen: Tachau Grafschaft Eglofs und Herrschaft Siggen

Standesherren im Rang von Grafen

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Im Deutschen Bund bestanden gemäß den Beschlüssen der Bundesversammlung vom 13. August 1825 und 13. Februar 1829 folgende Standesherren im Rang von Grafen, denen die Anrede „Erlaucht“ zustand. Die Grafen besaßen Territorien in einem oder mehreren Bundesstaaten und nahmen dort die jeweiligen Vorrechte der Standesherren wahr. In Österreich und Preußen konnten die Standesherren ihre Interessen in den Landtagen der Provinzen (das österreichische Herrenhaus wurde 1861, das preußische Herrenhaus 1854 geschaffen) vertreten, in Bayern, Hannover, Württemberg, Baden und Hessen waren sie erbliche Mitglieder der Ersten Kammer der Landstände. Stand 1846, Veränderungen nach dem Ende des Deutschen Bundes und der Reichsgründung bleiben hier unberücksichtigt.[2] Wohnorte gemäß dem Verzeichnis der Standesherren von 1869.[3]

Grafen und Freiherren (Wohnort) Kaisertum Österreich Königreich Preußen Königreich Bayern Königreich Württemberg Königreich Hannover Großherzogtum Baden Großherzogtum Hessen Andere Bundesstaaten
Bentinck (Schloss Middachten) Oldenburg: Herrschaften Varel und Kniphausen
Castell (Castell und Rüdenhausen) Herrschaftsgerichte Rüdenhausen, Burghaslach und Remlingen
Erbach-Erbach (Erbach und Wartenberg-Roth) (Erbach) Mediatgericht Eschau Grafschaft Wartenberg-Roth[6] Anteil Herrschaft Erbach und 1/2 Breuberg
Erbach-Fürstenau (Fürstenau) Anteil Herrschaft Erbach
Erbach-Schönberg (Schönberg) Anteil Herrschaft Erbach und 1/2 Breuberg
Erdödy[7] Grafschaft Baindt[A 13]
Fugger-Glött (Dillingen) Herrschaften Glött und Oberndorf
Fugger-Kirchberg-Hohenegg (Kirchheim) Herrschaften Kirchheim, Eppishausen und Hasselbach
Fugger-Nordendorf[7] Herrschaft Nordendorf[8] Rittergut Niederalfingen[6]
Fugger-Kirchberg-Weißenhorn (Kirchberg) Herrschaften Weißenhorn, Wullenstetten, Pfaffenhausen und Marstetten Reichsgrafschaft Kirchberg und Herrschaft Schnürpflingen[6]
Giech (Markt Thurnau) Herrschaften Thurnau, Buchau und Crottendorf[8] Nassau: vormals vom Steinsche Güter und Schloss zum Stein in Bergnassau
Harrach (Wien) Österreich unter der Enns: Herrschaften Prugg an der Leitha, Stauff und Aschau
Isenburg-Büdingen (Büdingen) Ämter Büdingen und Mockstadt
Isenburg-Büdingen-Meerholz (Schloss Meerholz) Erben der Grafschaft Limpurg-Gaildorf[11] Amt Marienborn Kurhessen: Amt Meerholz
Isenburg-Büdingen-Wächtersbach (Schloss Wächtersbach) Erben der Grafschaft Limpurg-Gaildorf[11] 5/12 Amt Assenheim Kurhessen: Amt Wächtersbach
Isenburg-Philippseich (Schloss Philippseich) Amt Philippseich
Königsegg-Aulendorf (Schloss Aulendorf) Grafschaft Königsegg-Aulendorf
Kuefstein (Wien) Österreich unter der Enns: Baronie Greillenstein
Leiningen-Billigheim (Neuburg) Kellerei Billigheim
Leiningen-Neudenau (Heidelberg) Kellerei Neudenau
Leiningen-Altleiningen-Westerburg (Ilbenstadt) Grafschaft Hohengeroldseck[4] Standesherrschaft Ilbenstadt Nassau: Herrschaften Fachbach und Nievern
Leiningen-Neuleiningen-Westerburg[7] Nassau: Herrschaft Westerburg und Herrschaft Schadeck
Neipperg (Wien und Schwaigern) Standesherrschaft Schwaigern Adelshofen und 1/2 Gemmingen[4]
Ortenburg (Tambach) Grafschaft Tambach
Pappenheim (Pappenheim) Grafschaft Pappenheim
Platen-Hallermund (Hallermund) erbliches Mitglied der 1. Ständekammer
Plettenberg-Mietingen[A 14][7] Grafschaft Mietingen-Sulmingen[6]
Pückler-Limpurg (Gaildorf) Erben der Linie Limpurg-Sontheim, Herrschaften Gaildorf und Obersontheim[A 15]
Quadt-Isny (München) Schloss Moos zu Lindau Grafschaft Isny
Rechberg und Rothenlöwen (Donzdorf) Standesherrschaft Mickhausen[8] Grafschaft Hohenrechberg
Rechteren-Limpurg (Markt Einersheim) Herrschaft Speckfeld
Schaesberg-Tannheim (Dillborn) Standesherrschaft Tannheim
Schlitz gen. Goerz (Schlitz) Grafschaft Schlitz
Schaumburg-Österreich (Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym)[A 16][7] Nassau: Grafschaften Holzappel und Schaumburg
Schönborn-Buchheim (Wien) Österreich unter der Enns: Fideikommissherrschaft Mühlberg und Göllersdorf
Schönborn-Wiesentheid (Wiesentheid) Fideikommissherrschaften Wiesentheid, Gaibach, Zeilitzheim, Pommersfelden und Krombach Fideikommissherrschaft Heusenstamm Nassau: Schloss Reichartshausen
Schönburg-Glauchau (Glauchau und Wechselburg) Sachsen: Grafschaft Glauchau (Hinter- und Vorderglauchau), Herrschaften Penig, Wechselburg und Rochsburg
Solms-Laubach (Laubach) Ämter Laubach und Utphe, 5/18 der Herrschaft Münzenberg
Solms-Rödelheim-Assenheim (Assenheim) Grafschaft Solms-Rödelheim und 7/12 Assenheim Kurhessen: 1/2 Praunheim
Solms-Wildenfels (Wildenfels) Anteil an der ehemaligen Abtei Engelthal Königreich Sachsen: Herrschaft Wildenfels
Stadion-Thannhausen (Kauth) (gemeinsamer Besitz) Böhmen: Herrschaft Kauth Herrschaften Thannhausen und Warthausen[8] Herrschaften Oberstadion und Emerkingen[6]
Stadion-Warthausen (Chodenschloss) (gemeinsamer Besitz) Böhmen: Herrschaft Kauth Herrschaft Thannhausen und Warthausen[8] Herrschaften Oberstadion und Emerkingen[6]
Sternberg-Manderscheid[7] Standesherrschaft Schussenried-Weißenau[A 17][6]
Stolberg-Roßla (Stolberg-Ortenberg) (Roßla) Provinz Sachsen: Ämter Roßla, Questenberg, Wolfsberg, Ebersburg und Bärenrode
Stolberg-Stolberg (Stolberg) Provinz Sachsen: Anteil an der Grafschaft Stolberg mit Hayn, Amt Heringen Amt Neustadt
Stolberg-Wernigerode (Wernigerode) Provinz Sachsen: Grafschaft Wernigerode und Amt Schwarza[9] Amt Sophienhof mit Rothesütte Herrschaft Gedern
Toerring-Jettenbach-Gutenzell[7] Güter Törring und Jettenbach[8] Standesherrschaft Gutenzell[6]
Waldbott von Bassenheim (Buxheim) Rheinprovinz: Gut Bassenheim[9] Herrschaft Buxheim und Burggrafschaft Winterrieden[A 18] Standesherrschaft Heggbach Nassau: Herrschaft Reifenberg und Kransberg
Waldburg-Zeil-Lustenau-Hohenems Vorarlberg: Herrschaft Lustenau mit Hohenems
Waldeck-Bergheim (Schloss Bergheim) Erben der Linie Limpurg-Gaildorf, Solms-Assenheimischer Landesteil[A 19]
Wallmoden-Gimborn (Prag und Reichenberg) Rheinprovinz: Grafschaft Gimborn[9]
Wurmbrand-Stuppach (Schloss Thalheim) Österreich unter der Enns: Herrschaften Schwarzau, Steyersberg und Stickelberg

Literatur

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  • Heinz Gollwitzer: Die Standesherren. Die politische und gesellschaftliche Stellung der Mediatisierten 1815–1918. Ein Beitrag zur deutschen Sozialgeschichte. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1964.
  • Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Band 2: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen „Deutschen Doppelrevolution“ 1815–1845/49. 2. Auflage. Beck, München 1989, ISBN 3-406-32262-X, S. 145–147, 667–669, 708–711.
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  1. Standesherren. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 18: Schöneberg–Sternbedeckung. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 845–846 (zeno.org).
  2. a b Carl Weiss, System des deutschen Staatsrechts, Regensburg 1843. Google-Digitalisat Siehe auch: Genealogisch-historisch-statistischer Almanach für das Jahr 1846, Weimar 1846
  3. a b Verzeichniss der Standesherren, 1869, 10 Seiten, hrsg. vom Verein der deutschen Standesherren. Deutsche digitale Bibliothek
  4. a b c d Im Badischen Staatskalender 1865 nicht mehr verzeichnet
  5. a b Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Limpurg-Obersontheim in der Ersten Kammer, vertreten durch Fürst Löwenstein-Wertheim-Freudenberg
  6. a b c d e f g h i j Im Württembergischen Staatskalender 1866 nicht mehr verzeichnet
  7. a b c d e f g h i j Im Verzeichnis der Standesherren 1869 nicht mehr verzeichnet
  8. a b c d e f g h i j k l Im Bayerischen Staatskalender 1865 nicht mehr verzeichnet
  9. a b c d e Im Preußischen Staatskalender 1865 nicht mehr verzeichnet
  10. Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Limpurg-Gaildorf-Solms-Assenheim in der Ersten Kammer, vertreten durch Graf Waldeck-Pyrmont
  11. a b Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Limpurg-Gaildorf in der Ersten Kammer, vertreten durch Graf Pückler-Limpurg

Anmerkungen

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  1. Das Haus Ligne erreichte erst 1792 die Reichsstandschaft mit der Grafschaft Fagnolle, die bald darauf von Frankreich besetzt wurde, und verlor sie 1804 durch Verkauf des als Ausgleich erhaltenen Klosters Edelstetten an den Fürsten Esterházy schon wieder; 1803 verkauften auch die Grafen Nostitz ihren Anteil an der reichsunmittelbaren Grafschaft Rieneck an die Colloredo. Die Grafen Aspremont-Lynden verloren ihre Grafschaft Reckheim 1795 durch französische Annexion und verkauften das ihnen zum Ausgleich übereignete, einst reichsunmittelbare Kloster Baindt in Württemberg bereits 1812. Ähnlich erhielten die Fürsten Bretzenheim als Ausgleich für ihr 1795 von Frankreich annektiertes Fürstentum die Reichsstadt Lindau, die sie bereits 1803 an Österreich verkauften. Die Grafen Ostein erloschen 1809 und wurden von den Grafen Waldbott von Bassenheim beerbt. Die Grafen Sinzendorf starben 1822 im Mannesstamm aus und wurden daher bei den Bundestagsbeschlüssen von 1825 nicht mehr berücksichtigt. Die regierende Linie der Grafen von Limburg-Styrum-Gemen erlosch bereits vor der Mediatisierung 1800, die 1806 mediatisierte Linie Limburg-Styrum-Styrum erlosch 1809, weshalb das Geschlecht ebenfalls nicht mehr berücksichtigt wurde; die einzige heute noch existierende Linie Limburg-Styrum-Bronkhorst-Borculo hatte ihre reichsunmittelbaren Herrschaften bereits im 18. Jahrhundert veräußert und wurde später in den niederländischen und belgischen Adel inkorporiert. Die Grafen von Sternberg-Manderscheid waren nicht im Verzeichnis der Deutschen Standesherren 1869 und im Hofkalender 1917 aufgeführt, da die vormals reichsunmittelbare Linie 1835 erlosch und die bis heute existierenden böhmischen Linien keinen standesherrlichen Status besaßen. Die Grafen Toerring standen nicht im Verzeichnis der Deutschen Standesherren 1869, wohl aber im Hofkalender 1917, da die 1806 mediatisierte Linie Toerring-Gutenzell 1860 erlosch und der – zuvor nicht standesherrlichen – Linie Toerring-Jettenbach erst 1888 die Nachfolge in diesen Status zuerkannt wurde.
  2. Herrschaft Neuravensburg 1829 an Württemberg verkauft
  3. Hohenlohe Bartenstein 1844 erloschen und von der Linie Jagstberg beerbt
  4. Grafschaft Rietberg 1823 verkauft
  5. Fürst Löwenstein-Wertheim-Freudenberg vertrat die Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Limpurg-Obersontheim ebenso wie die Standesherrliche Gemeinschaft für Löwenstein in der Ersten Kammer
  6. Fürstentum Ochsenhausen 1824 an Württemberg verkauft
  7. Das 1803 erhaltene 1/3 von Ahaus und Bocholt 1825 an Salm-Salm verkauft, jedoch mit Ausschluss des Schlosses Ahaus und seiner Pertinenzen
  8. Das vormals kurmainzische Amt Krautheim links der Jagst 1826 an Württemberg verkauft, das Amt rechts der Jagst an Baden; dafür die Herrschaft Hersberg am Bodensee erworben
  9. Das vormals kurmainzische Amt Krautheim links der Jagst 1826 an Württemberg verkauft, das Amt rechts der Jagst an Baden; dafür die Herrschaft Hersberg am Bodensee erworben
  10. Streitigkeiten mit Kursachsen über die Landeshoheit der Reichslehen wurden 1740 durch zwei Rezesse geschlichtet. Die Stammgüter Glauchau, Waldenburg, Hartenstein und Lichtenstein als Reichsafterlehen des Königreichs Böhmen galten als Rezessherrschaften.
  11. Daneben bestanden die Linien Schönburg-Rochsburg-Hinterglauchau (1825 beerbte Hinterglauchau die Linie Rochsburg), Schönburg-Wechselburg mit Vorderglauchau.
  12. Die fürstliche Linie Schönburg-Waldenburg besaß gemäß Bundesbeschluss von 1828 im Königreich Sachsen dieselben Rechte wie die übrigen mediatisierten Standesherren.
  13. Die Reichsabtei Baindt ging 1803 an Graf von Aspremont-Lynden, der den Besitz 1812 an seinen Schwager, Graf Erdödy, verkaufte. Die Grafschaft Baindt wurde von ihm 1844 an Württemberg verkauft jedoch mit Vorbehalt des Ranges und der Rechte eines deutschen Standesherren.
  14. Grafschaft Plettenberg-Mietingen 1813 erloschen, Erbtochter verheiratet mit Graf Esterhazy-Galantha-Forchtenberg.
  15. Graf Pückler-Limpurg vertrat die Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Limpurg-Gaildorf in der Ersten Kammer
  16. Ein Spross des Hauses Anhalt-Bernburg, aus der Nebenlinie Hoym, hatte die Grafschaften Holzappel und Schaumburg erheiratet; seine Nachkommenschaft starb 1812 im Mannesstamm aus. Die älteste Tochter brachte sie in die Ehe mit einem Erzherzog von Österreich ein.
  17. Graf Sternberg-Manderscheid vertrat die Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Schussenried und Weißenau in der Ersten Kammer
  18. Das zum Pflegamt Tannheim der Reichsabtei Ochsenhausen gehörende Dorf Winterrieden wurde im Reichsdeputationshauptschluss als Burggrafschaft an Burggraf von Sinzendorf-Rheineck gegeben. 1822 erbten die Waldbott von Bassenheim die Burggrafschaft
  19. Graf Waldeck-Pyrmont vertrat die Standesherrliche Gemeinschaft der Standesherrschaft Limpurg-Gaildorf-Solms-Assenheim in der Ersten Kammer