Bissingen (Bayern)

Marktgemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau

Bissingen ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau.

Wappen Deutschlandkarte
Bissingen (Bayern)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Bissingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 43′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 48° 43′ N, 10° 37′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Dillingen an der Donau
Höhe: 454 m ü. NHN
Fläche: 64,2 km2
Einwohner: 3724 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86657
Vorwahlen: 09084, 09089
Kfz-Kennzeichen: DLG, WER
Gemeindeschlüssel: 09 7 73 117
Marktgliederung: 32 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Am Hofgarten 1
86657 Bissingen
Website: www.bissingen.de
Erster Bürgermeister: Stephan Herreiner (CSU/FW)
Lage des Marktes Bissingen im Landkreis Dillingen an der Donau
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Karte

Geografie

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Blick auf Schloss und Pfarrkirche
 
Evangelische Kirche St. Laurentius im Ortsteil Unterringingen
 
Katholische Pfarrkirche Peter und Paul

Die Gemeinde liegt in der Region Augsburg und grenzt an den Landkreis Donau-Ries. Durch Bissingen und einige seiner Teilorte fließt die Kessel. Geologisch gehört das Gemeindegebiet zur Riesalb, dem östlichsten, nur mehr hügeligen Ausläufer der Schwäbischen Alb.

Gemeindegliederung

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Es gibt 32 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Bissingen, Buggenhofen, Burgmagerbein, Diemantstein, Fronhofen, Gaishardt, Göllingen, Hochstein, Kesselostheim, Leiheim, Oberliezheim, Oberringingen, Stillnau, Thalheim, Unterbissingen, Unterringingen, Warnhofen und Zoltingen.

Geschichte

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Bis zur Gemeindegründung

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Bissingen im Jahr 1947, Zeichnung Walter Kittel

Alemannische Reihengräberfunde weisen auf eine frühe Besiedelung des Ortes hin. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Bissingen um das Jahr 1140 in einer Schenkungsurkunde für das Chorherrenstift Berchtesgaden. Schon 1281 wurde der Ort erstmals als Markt bezeichnet. Bissingen war Bestandteil und später auch Sitz der Herrschaft Hohenburg-Bissingen, die schon vor dem Jahr 1281 mit weiten Teilen des Kesseltals in den Besitz der Grafen von Oettingen gelangt war. Seit 1327 hatten der Ort und die Herrschaft wechselnde Besitzer. Einer von ihnen, der Söldnerführer Sebastian Schertlin von Burtenbach, ließ in den Jahren 1558/59 das heutige Schloss Bissingen erbauen.

Im Jahre 1661 fielen der Markt Bissingen und die Herrschaft, die jetzt Hohenburg-Bissingen genannt wurde, zurück zum Fürstentum Oettingen-Wallerstein. Bissingen wurde Sitz eines Obervogtamts. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Im Jahre 1818 wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern ein fürstliches Herrschaftsgericht eingerichtet, das in den Revolutionsjahren 1848/49 aufgelöst bzw. in ein Landgericht umgewandelt wurde. Dieses wurde 1862 nach Höchstädt verlegt.

19. und 20. Jahrhundert

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Die Pfarrkirche in Bissingen wurde in den Jahren 1858 bis 1860 auf den Mauern der alten, 1682 errichteten Kirche, neu erbaut. Der 45 m hohe Zwiebelturm blieb erhalten und ist ein Wahrzeichen Bissingens.

1906 entdeckte der Apotheker Max Premauer in Bissingen eine Heilquelle, die sogenannte Bissinger Auerquelle. Dies führte auch zur Entstehung mehrerer Kurhäuser in Bissingen.

Eingemeindungen

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Ehemalige
Gemeinde
Einwohner
(1970)
Datum Anmerkung
Buggenhofen 64 01.07.1971[4]
Burgmagerbein 98 01.07.1971[4]
Diemantstein 247 01.01.1972[4]
Fronhofen 163 01.01.1972[4]
Gaishardt 69 01.07.1971[4]
Göllingen 119 01.07.1971[4]
Hochstein 167 01.07.1971[4]
Kesselostheim 143 01.07.1971[4]
Leiheim 69 01.07.1971[4] Eingemeindung nach Unterringingen
Oberliezheim 181 01.05.1978[5]
Oberringingen 188 01.07.1971[4] Eingemeindung nach Unterringingen
Stillnau 194 01.05.1978[5]
Thalheim 101 01.01.1972[4]
Unterbissingen 271 01.07.1971[4]
Unterringingen 124 01.05.1978[5]
Warnhofen 145 01.01.1972[4]
Zoltingen 115 01.07.1971[4] Eingemeindung nach Unterringingen

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3236 auf 3650 um 414 Einwohner bzw. um 12,8 %.

Jahr 1840 1871 1900 1925 1939 1959 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2017
Einwohner 3769 3426 3129 3039 2876 4061 3432 3359 3244 3346 3493 3610 3616 3465 3595 3630

(Quelle unter[6])

Gemeinderat und Bürgermeister

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Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2020 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen[7]:

Parteien und

Wählergemeinschaften

2020[8] 2014[9]
% Sitze % Sitze
CSU 14,8 2 14,8 2
Wählergemeinschaft Unterringingen und Umgebung 12,6 2 11,4 2
Christlicher Wählerblock Oberes Kesseltal 12,1 2 9,9 2
Freie Wähler Bissingen 10,1 2 12,3 2
FDP 9,0 2 5,9 1
Freie Unabhängige Wähler Unteres Kesseltal 8,7 1 7,5 1
Bürger wählen Bürger 7,6 1 14,3 2
SPD 6,4 1 8,1 1
Stillnauer Liste 6,4 1 6,0 1
Christliche Bürger Unteres Kesseltal 6,3 1 7,5 1
Wählergemeinschaft Oberliezheim 5,9 1 5,0 1
Gesamt 100,0 16 100,0 16
Wahlbeteiligung in % 69,9 73,8

Bürgermeister seit 1990 war Michael Holzinger (FW/CWB/WGU/FWU/WGO). Im Jahr 2019 wurde er durch Stephan Herreiner (CSU/FW) mit 91,7 % der Stimmen abgelöst. Michael Holzinger musste sein Amt aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aufgeben. Stephan Herreiner war bisher der stellvertretende Bürgermeister.[10]

Gemeindefinanzen

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Im Jahr 2011 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 3.653.000 €, davon waren 1.993.000 € Gewerbesteuereinnahmen (netto).

 
Wappen von Bissingen
Blasonierung:Gespalten; vorne geschacht von Gold und Rot; hinten in Blau ein senkrecht stehendes, goldenes Pferdegebiss mit Kinnkette.“
Wappenbegründung: Der Markt Bissingen führte bisher ein altes Wappen, das bei der Neubildung des Marktes Bissingen 1972 unterging. Dieses Wappen stammt aus der Zeit vor 1500. Durch einen Siegelabdruck ist es seit 1546 überliefert. Es zeigt das für den Ortsnamen redende Pferdegebiss. Die damaligen Farben waren wie heute Gold und Blau. König Ludwig I. verlieh der Gemeinde 1839 erneut das alte Zeichen, allerdings war das Pferdegebiss nun schwarz und stand waagrecht in einem silbernen Schild. Das aktuelle Wappen führt diese Wappenfigur nun wieder in den Farben, die aus dem 16. Jahrhundert überliefert sind. Bissingen war Hauptsitz der Herrschaft Hohenburg, zu der die meisten der eingegliederten Orte gehörten. Das Gold-Rot-Schach war das Hoheitszeichen der Herrschaft Hohenburg. Es ist dem Wappen der Schenk von Schenkenstein entnommen, die 1455 die Herrschaft Hohenburg von den Grafen von Oettingen erwarben. Sie verlagerten den Mittelpunkt ihrer Herrschaft von Hohenburg nach Bissingen.

Gemeindepartnerschaften

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Partnergemeinde von Bissingen ist Oberwiera in Sachsen.

Sehenswürdigkeiten

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Schloss Bissingen
  • Zigeunereiche in Buggenhofen
  • Michelsberg Fronhofen

Baudenkmäler

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Bodendenkmäler

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Es gab 2011 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft fünf, im produzierenden Gewerbe 620 und im Bereich Handel und Verkehr 90 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 125 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1373. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Im Jahr 2010 bestanden zudem 95 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 3347 ha. Davon waren 2356 ha Ackerfläche und 987 ha Dauergrünfläche.

Es gibt in Bissingen einen Kindergarten mit 100 Kindergartenplätzen und 84 betreuten Kindern (Stand 2012) sowie zwei Volksschulen, in denen 189 Schüler von 13 Lehrkräften unterrichtet werden (Schuljahr 2011/12).

Persönlichkeiten

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Commons: Bissingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Bissingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. August 2019.
  3. Gemeinde Bissingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  4. a b c d e f g h i j k l m n Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 446.
  5. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 770 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik: Statistik kommunal 2018. Abgerufen am 23. August 2019.
  7. Ergebnisse. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 6. März 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bissingen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Kommunalwahlen in Bayern am 15. März 2020. Abgerufen am 1. Mai 2021.
  9. Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 15. August 2024.
  10. Simone Bronnhuber: Stephan Herreiner ist der neue Bürgermeister in Bissingen. Abgerufen am 6. März 2021.