Alter Basaltsteinbruch Steinbuckel

geologisches Naturdenkmal in der Gemarkung Ober-Ramstadt, Stadt Ober-Ramstadt, im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen

Der Alte Basaltsteinbruch Steinbuckel ist ein flächenhaftes geologisches Naturdenkmal in der Gemarkung Ober-Ramstadt, Stadt Ober-Ramstadt, im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen.

Alter Basaltsteinbruch Steinbuckel
Alter Basaltsteinbruch Steinbuckel im Oktober 2020

Alter Basaltsteinbruch Steinbuckel im Oktober 2020

Lage Ober-Ramstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen
Fläche 0,243 ha
Geographische Lage 49° 51′ N, 8° 43′ OKoordinaten: 49° 50′ 46″ N, 8° 42′ 43″ O
Alter Basaltsteinbruch Steinbuckel (Hessen)
Alter Basaltsteinbruch Steinbuckel (Hessen)
Meereshöhe von ca. 235 m bis 246 m
Einrichtungsdatum 10. Mai 1938

Der „Steinbuckel“ liegt am südlichen Rand des Naturraums Messeler Hügelland an der Grenze zum Vorderen Odenwald.[1] Das Naturdenkmal befindet sich nordwestlich von Ober-Ramstadt, etwa 50 Meter nördlich der „Alte Ober-Ramstädter Straße“, westlich vom Dippelshof und nahe bei den Tennisplätzen von Traisa. Das geschützte Flurstück (Flur 31, Nr. 1) trägt die Bezeichnung „Im gebrannten Schlag“ beziehungsweise „Der alte Bogen“.[2] Das Naturdenkmal umfasst eine Fläche von etwa 0,243 Hektar.[3]

Beschreibung

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Der „Steinbuckel“ ist ein ehemaliger Basalt-Steinbruch. Es ist ein alter Vulkanschlot, in dem große Blöcke des anstehenden Rotliegend durch die Lava hochbefördert wurden. Der Steinbruch wurde möglicherweise bereits von den Römern angelegt. Am Ende des 19. Jahrhunderts war der Schlot noch sehr gut erhalten, nach dem Ende des Abbaus ist er nicht mehr so ausgeprägt.[2] Bereits vor 1932 wurde dieser geologische Aufschluss von einmaliger Beschaffenheit als Naturdenkmal geführt. Heute steht er durch Verordnung vom 4. Mai 1938, veröffentlicht im Anzeiger der Hessischen Landesregierung Nr. 72 vom 10. Mai 1938 unter Schutz.[4]

In dem dichten Mischwald sind viele Steinblöcke inzwischen von Moosen bewachsen. Obwohl es im Naturdenkmal verboten ist, werden von Gesteinssammlern immer wieder Teile eines großen Basaltblocks mit Einschlüssen abgeschlagen.[2]

Geologie

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Das Gestein ist ein Nephelinbasanit und enthält viel Olivin. Es sind hier in der Nähe des Vulkanschlotes keine Basaltsäulen entwickelt, wie sie beispielsweise am Roßberg oder Otzberg vorkommen. Die hochgeschwemmten Steinblöcke sind teilweise angeschmolzen und gefrittet. Solche Einschlüsse heben sich hell von dem umgebenden schwarzen Basalt ab.[2] Früher war im Bereich des Bruchs ein 3 mal 4 Meter großer Block eines konglomeratischen Sedimentgesteins mit Kontakterscheinungen zum vulkanischen Gestein sichtbar;[5] dieser ist derzeit (Stand: 2020) verrutscht. Das Alter des Gesteins wurde mittels Kalium-Argon-Datierung auf 34,5 Mio. Jahre bestimmt, es stammt damit aus dem jüngeren Eozän. Das Vorkommen gehört zu den vulkanischen Bildungen am nördlichen Oberrheingraben, die mit der Entstehung des Grabenbruchs in Verbindung gebracht werden.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Otto Klausing: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 151 Darmstadt. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1967. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  2. a b c d Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4, S. 94–96.
  3. Karte "Umweltschutz". BürgerGIS Landkreis Darmstadt-Dieburg. Landkreis Darmstadt-Dieburg, abgerufen am 17. August 2020.
  4. Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Darmstadt. (pdf; 26 kB) Kreisamt Darmstadt, 4. Mai 1938, abgerufen am 17. August 2020.
  5. Erwin Nickel, Michael Fettel: Odenwald. In: Sammlung Geologischer Führer. 2. Auflage. Band 65. Borntraeger, Stuttgart 1985, ISBN 3-443-15045-4, S. 168.
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