Ambrosius Autpertus
Ambrosius Autpertus, auch Ambrosius Ansbertus, (* um 730 in der Provence; † 30. Januar 784 auf dem Weg von Spoleto nach Rom) war ein Benediktinerabt südfranzösischer Herkunft und theologischer Autor.
Leben
BearbeitenAmbrosius wurde Abt des Klosters San Vincenzo am Volturno, als Desiderius König der Langobarden war. Seine Abtwahl führte innerhalb des Klosters zu Streitigkeiten, die dazu führten, dass sich auch die Herrschenden einmischten: Sowohl Papst Stephan III. als auch Karl der Große befassten sich mit der Frage, wobei die Meinungsverschiedenheiten zum einen auf Ambrosius’ Charakter, zum anderen auf seine fränkische Herkunft zurückzuführen waren. Karl der Große griff im Sommer 783 in den Streit ein und setzte Autpert an Stelle des Abtes Potho wieder ein. Die Sache sollte schließlich vor den Papst gebracht werden, zu welchem Zweck sich Autpert von Spoleto, wohin er nach seiner Absetzung geflohen war, nach Rom begab, unterwegs aber plötzlich unter mysteriösen Umständen verstarb – wahrscheinlich ist er ermordet worden.
Er schrieb eine Reihe von Werken zur Bibelauslegung und zu allgemeinen Glaubensfragen. Dazu zählten Kommentare zur Apokalypse des Johannes, zu den Psalmen und zum Hohelied Salomos. Daneben schrieb er Heiligenviten zu Paldo, Tato und Taso, ein Werk zur Himmelfahrt Mariens und eines über den Kampf der Laster mit den Tugenden.
Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt, sein Gedenktag ist der 19. Juli.[1]
Darstellungen
BearbeitenDie einzig bekannte Darstellung des Ambrosius Autpertus findet sich auf dem 1458 vollendeten Retabel des südlichen Marienaltars von St. Martinus (Oberstadion). Er wird als Benediktinerabt mit Stab, Buchbeutel und beschriftetem Nimbus dargestellt.[2]
Werkausgaben
Bearbeiten- Ambrosii Autperti Opera. Herausgegeben von Robert Weber. Brepols, Turnhout 1975–1979 (Gesamtwerk in lateinischer Sprache mit französischem Kommentar).
- Autperti vita Paldonis, Tatonis et Tasonis Vulturnensium. In: Ludwig Bethmann, Georg Waitz (Hrsg.): Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI–IX. Hannover 1878, S. 546–554 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
Literatur
Bearbeiten- Ambrogio Mancone: Ambrogio Autperto. In: Alberto M. Ghisalberti (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 2: Albicante–Ammannati. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1960.
- Helmut Riedlinger: Ambrosius Autpertus. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 525.
- Hiltgart L. Keller, Lexikon der Heiligen und biblischen Gestalten. Philipp Reclam jun. Stuttgart, Ditzingen 2010.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur im Opac der Regesta Imperii
- Digitalisierte Handschriften in Schweizer Bibliotheken
- Werke von Ambrosius Autpertus in der Nationalbibliothek von Portugal
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Joachim Schäfer: Artikel Ambrosius Autpertus, aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon
- ↑ Keller 2010, S. 45
Personendaten | |
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NAME | Ambrosius Autpertus |
KURZBESCHREIBUNG | Benediktinerabt |
GEBURTSDATUM | vor 774 |
GEBURTSORT | Provence |
STERBEDATUM | 30. Januar 784 |
STERBEORT | zwischen Spoleto und Rom |