Amor (Schiff)

abgewracktes Fahrgastschiff

Das Fahrgastschiff Amor, das 1907 auf der Werft der Gebr. Wiemann Brandenburg an der Havel noch als Schleppdampfer vom Stapel gelaufen war, wurde 2016 abgebrochen, nachdem es viele Jahre fahruntauglich in Berlin und Brandenburg gelegen hatte. Benannt wurde es nach dem römischen Gott der Liebe.

Amor
Zustand Sommer 2013
Zustand Sommer 2013
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • Niederbarnim (1940)
  • Iltis (1907)
Schiffstyp Fahrgastschiff
Eigner W. Ehrentreich, Zerpenschleuse
Bauwerft Gebr. Wiemann Brandenburg an der Havel
Stapellauf 1907
Verbleib 2016 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 32,03 m (Lüa)
Breite 5,88 m
Tiefgang (max.) 1,05 m
Verdrängung 78 t
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dreizylinder-Dreifach Expansionsdampfmaschine, ein Kessel
ab 1958 Viertaktdieselmotor
Maschinen­leistung 250 PS (184 kW)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 300 (andere Quelle 350)

Geschichte

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Das spätere Fahrgastschiff Amor wurde 1907 als Schleppdampfer Iltis mit der Baunummer 77 in der Werft der Gebr. Wiemann in Brandenburg an der Havel für den Eigner W. Ehrentreich in Zerpenschleuse gebaut.

Die Iltis war 26,50 Meter lang, 5,40 Meter breit und bei gelegtem Schornstein 2,20 Meter hoch. Die Dampfmaschine hatte eine Leistung von 250 PS. Ab 1940 übernahm die Transport-Genossenschaft Berlin (TGB) das Schiff und taufte es Niederbarnim. Die Niederbarnim schleppte vornehmlich auf der Strecke Berlin-Hamburg. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hätte der Dampfer einen neuen Kessel bekommen müssen. Aufgrund der nachkriegsbedingten Materialknappheit wurde jedoch eine Reparatur des Schiffes nicht durchgeführt. Das nicht mehr einsatzfähige Schiff wurde vom Liegeplatz an der Schuppan-Werft in Berlin-Stralau zum Westhafen gebracht. Die Reederei Schmolke & Söhne übernahm das Schiff im Mai 1958 und ließ es an der Wiese-Werft in Spandau zu dem 32,03 Meter langen und 5,88 breiten Fahrgastschiff Amor umbauen. Die Dampfmaschine wurde entfernt und ein Viertaktdieselmotor mit etwa 250 PS eingebaut. 1980 übernahm die Reederei Riedel das Schiff und setzte es im Innenstadtbereich von Berlin ein. Zwischenzeitlich lag die Amor als Café, Bar und Restaurant an der Lessingbrücke in Berlin. Nach einem Brand, in dessen Folge das Schiff fast in der Spree versank, kam es nach Berlin-Grünau. Dort lag es mehrere Jahre, dem Wrack nahe, am Nordufer des Teltowkanals an einer ehemaligen Kiesverladestelle des früheren Betonwerkes Grünau an der Grünauer Straße. Seit 2012 war der Liegeplatz in der Brandenburger Niederhavel und ab 2015 im Silokanal am früheren Betonwerk, vor 1945 Opelwerk Brandenburg. Anfang September 2015 wurde bekannt, dass das Schiff abgebrochen werden soll.

 
2015, vor dem endgültigen Abbruch

Die Amor war der zweitälteste noch bekannte ehemalige Dampfer der Werft der Gebrüder Wiemann.

Literatur

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  • Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree. Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur, Bd. 10, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 3-7759-0153-1, S. 289 ff.
  • Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister. Uwe Welz Verlag Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3, S. 438
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Commons: Amor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien