Andenne

Stadt in der Wallonie, Belgien
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Andenne ist eine Stadt in der Provinz Namur im wallonischen Teil Belgiens. Sie liegt an der Maas zwischen Namur im Westen und Lüttich im Osten.

Andenne
Andenne (Namur)
Andenne (Namur)
Andenne
Staat: Belgien Belgien
Region: Wallonien
Provinz: Namur
Bezirk: Namur
Koordinaten: 50° 29′ N, 5° 6′ OKoordinaten: 50° 29′ N, 5° 6′ O
Fläche: 86,17 km²
Einwohner: 27.863 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 323 Einwohner je km²
Postleitzahl: 5300
Vorwahl: 085
Bürgermeister: Claude Eerdekens (LDM)
Adresse der
Kommunal-
verwaltung:
Hôtel de Ville
Place des Tilleuls, 1
5300 Andenne
Website: www.andenne.be

Der Bahnhof Andenne wird täglich von ca. 130 Zügen frequentiert. Es existieren unter anderem Verbindungen nach Lille (über Namur und Charleroi), Brüssel (über Namur) und Liers (über Lüttich). Die Stadt Andenne besteht aus den zehn Stadtteilen Andenne, Bonneville, Coutisse, Landenne, Maizeret, Namêche, Sclayn, Seilles, Thon und Vezin.

Geschichte

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Bei Samson im Ortsteil Thon (etwa 7 km westlich des Ortsteils Andenne) befand sich eine spätrömische Höhenbefestigung. Östlich davon wurde ein Gräberfeld aus dem späten 4. bis zum mittleren 6. Jahrhundert freigelegt. Zahlreiche Gräber enthielten Waffen.[1] Der Ort Andenne entstand um die von Begga, der Tochter Pippins des Älteren angeblich zwischen 690 und 692 gegründeten Abtei. Eine Gründungsurkunde existiert allerdings nicht. Trotzdem wurde 1992 hier eine 1300-Jahrfeier begangen, zu der die belgische Post sogar eine Sonderbriefmarke herausgab (Michel Nr. 2522). Für die Quellensammlung "Regnum Francorum online" beginnt die schriftlich überlieferte Geschichte Andennes mit seiner Erwähnung als Andana im Meerssener Teilungsvertrag von 870.[2]

Im Ersten Weltkrieg war Andenne im August 1914 Schauplatz einer Massenhinrichtung von belgischen Einwohnern durch das deutsche Militär. Zusammen mit dem benachbarten Ort Seilles belief sich die Zahl der Opfer hier auf 262.[3]

Die Maasbrücke Sclayn war die erste Spannbetonbrücke Belgiens und hatte den ersten vorgespannten Durchlaufträger. Der Asteroid des mittleren Hauptgürtels (2788) Andenne ist nach der Stadt benannt.[4]

Der Gemeinderat (Conseil Communal) von Andenne hat 27 Mitglieder, aus ihm heraus wird das Collège mit dem Bürgermeister und sechs Schöffen (Echevins) gebildet.

Städtepartnerschaften

Andenne hat mit drei Städten eine Partnerschaft geschlossen: 1956 mit Chauny in der Picardie (Frankreich), 1990 mit Bergheim in Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und 2005 mit Mottafollone in Kalabrien (Italien). Bereits seit 1975 ist Andenne mit Bergheim und Chauny durch die Gruppe „A.B.C. International“ verbunden, die z. B. Bürgertreffen zum Karneval von Andenne, dem Frühlingsfest von Chauny und dem Karneval in Bergheim und einen Schüleraustausch organisierte. Eine Folgeerscheinung mit Tradition ist das ABC-Sportfest, das im jährlichen Wechsel in einer der drei Partnerstädte stattfindet.

Sehenswürdigkeiten

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  • Die Stiftskirche St. Begga wurde 1764 bis 1778 nach Plänen des Architekten Laurent-Benoît Dewez erbaut. Das Baumaterial stammte aus dem Abbruch von sieben Kirchen, die wegen Baufälligkeit im Verlauf des 18. Jahrhunderts abgebrochen wurden.
  • Das Keramikmuseum der Stadt zeigt Keramikarbeiten von der gallo-römischen Zeit bis heute.
  • Die Grotte Scladina im Ortsteil Sclayn.

Söhne und Töchter der Stadt

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Siehe auch

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Literatur

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Commons: Andenne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Horst Wolfgang Böhme: Gallische Höhensiedlungen und germanische Söldner im 4./5. Jahrhundert. In: Heiko Steuer, Volker Bierbrauer (Hrsg.): Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter von den Ardennen bis zur Adria. Unter Mitarbeit von Michael Hoeper (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Ergänzungsbände 58). De Gruyter, Berlin u. a. 2008, ISBN 978-3-11-020235-9.
  2. MGH Capit.2, Nr. 251 und Reg.Imp. I, Nr. 1480
  3. John Horne, Alan Kramer: German Atrocities, 1914: A History of Denial. Yale University Press, 2001, ISBN 0-300-10791-9, S. 30 ff.
  4. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_2789 (englisch, Erstausgabe: 1992): “1981 EL. Discovered 1981 Mar. 1 by H. Debehogne and G. DeSanctis at La Silla.”