Andrea von Ramm
Andrea von Ramm, auch Andrea Ramm von Marnow oder Andrea Ramm von Marnov (* 8. September 1928 in Pärnu; † 30. November 1999 in München) war eine estnische Mezzosopranistin.[1] Ihr Themengebiet lag im Konzertleben wie im Studio einerseits bei der Alten Musik andererseits bei der zeitgenössischen Musik.[1][2]
Leben und Werk
BearbeitenAndrea von Ramm studierte in Freiburg (Schweiz), München und Mailand.[1] Neben Gesangsunterricht bildete sie sich studienmäßig in Musiktheorie, Komposition und Musikwissenschaften.[1]
Von Ramm gründete in Köln das Ensemble Studio für Neue Musik.[1] 1960 war sie in München Mitgründerin des Studios der frühen Musik.[1] In diesem Ensemble spielte sie mit den Instrumentalmusikern Thomas Binkley und Sterling Jones zusammen.[1] Diese beiden Musiker hatten sich auf das Spiel mit Originalinstrumenten aus dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock spezialisiert.[1] Andrea von Ramm interpretierte den Vokalpart möglichst originalgetreu zur Entstehungszeit.[1] Durch das Hinzuziehen einer Tenorstimme erweiterte man das Spektrum der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten.[1] „Nacheinander wirkten die Tenöre Nigel Rogers (1960–64), Williard Cobb (1964–70) und Richard Levitt (seit 1970) in dem Ensemble mit, […].“[1] „Andrea von Ramm spielte auch selbst alte Instrumente“ wie Orgel-Portativ, Krummhorn und Dulcian.[1]
In den Jahren von 1972 bis 1977 gab es eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit des Studios der frühen Musik mit der Schola Cantorum Basiliensis.[1] In über 50 Tonträgereinspielungen veröffentlichte von Ramm frühe Vokalwerke unter anderem von Guillaume de Machaut, Francesco Landini, Petrus Abaelardus, Johannes Ciconia und Guillaume Dufay.[1] Im Christophorus-Verlag veröffentlichte sie mittelalterliche Minnelieder, auf dem Label HMV eine Aufnahme von Emilio de’ Cavalieris Rappresentazione di Anima e di Corpo, auf dem Label BASF sang sie das Alt-Solo in der Krönungsmesse von Mozart in einer Aufnahme in der Basilika Birnau am Bodensee.[1]
„Andrea von Ramm unterrichtete auch Rezitation und Rhetorik an der Universität Basel und Musik des Mittelalters an der Schola Cantorum Basiliensis.“[2] Sie gab in einer One-Woman-Show Konzerte in der ganzen Welt mit Programmen mittelalterlicher und moderner Musik.[2]
Quellen
Bearbeiten- Ramm, Andrea von. In: Operissimo. Abgerufen am 29. Februar 2020.
- Andrea von Ramm. Universität Tübingen – Ordo virtutum, archiviert vom am 11. März 2020; abgerufen am 29. Februar 2020.
Weblinks
Bearbeiten- Andrea von Ramm bei Discogs
- Ramm, Andrea von. In: Deutsche Biographie (Indexeintrag). Abgerufen am 29. Februar 2020.
- Andrea von Ramm. In: Bayerisches Musikerlexikon Online. Abgerufen am 29. Februar 2020.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Andrea von Ramm. In: Operissimo.
- ↑ a b c Andrea von Ramm. In: Universität Tübingen - Ordo virtutum.
Personendaten | |
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NAME | Ramm, Andrea von |
ALTERNATIVNAMEN | Ramm von Marnow, Andrea (vollständiger Name); Ramm von Marnov, Andrea |
KURZBESCHREIBUNG | estnische Sopranistin |
GEBURTSDATUM | 8. September 1928 |
GEBURTSORT | Pärnu |
STERBEDATUM | 30. November 1999 |
STERBEORT | München |