Andreas Hartmann (Nordischer Kombinierer)

Schweizer Nordischer Kombinierer

Andreas «Andy» Hartmann (* 29. Januar 1980 in Cham) ist ein ehemaliger Schweizer Nordischer Kombinierer.

Andy Hartmann
Andy Hartmann (2004)

Andy Hartmann (2004)

Voller Name Andreas Hartmann
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 29. Januar 1980
Geburtsort ChamSchweiz Schweiz
Grösse 172 cm
Gewicht 60 kg
Karriere
Verein SC Alpina
Nationalkader seit 1997
Status zurückgetreten
Karriereende 2005
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Nordische Junioren-Ski-WM
Silber 1997 Canmore Einzel (NH)
Bronze 1998 St. Moritz Einzel (NH)
Bronze 1999 Saalfelden Einzel (NH)
Silber 1999 Saalfelden Team (NH)
 Schweizer Meisterschaften
Gold 1998 Langenbruck Einzel
Gold 2001 St. Moritz Einzel
Gold 2002 Les Tuffes Einzel
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 15. März 1997
 Gesamtweltcup 14. (1998/99)
 Sprintweltcup 24. (2000/01)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 0 1
 

Werdegang

Bearbeiten

Hartmann, der für den SC Alpina in St. Moritz startete, gab sein internationales Debüt im B-Weltcup der Nordischen Kombination im Februar 1997. Dabei landete er in Lake Placid auf Anhieb auf dem zweiten Rang. Bei der folgenden Nordischen Junioren-Weltmeisterschaft 1997 in Canmore gewann Hartmann im Gundersen-Einzel von der Normalschanze die Silbermedaille.[1] Vier Wochen später am 15. März 1997 gab er sein Debüt im Weltcup der Nordischen Kombination. In Oslo erreichte er mit Rang drei seinen ersten und einzigen Podestplatz in seiner Karriere. In Štrbské Pleso lief er als 14. erneut in die Weltcup-Punkte.

Anfang Februar 1998 wurde Hartmann in Langenbruck erstmals Schweizer Meister. Er reiste daraufhin zu den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano als Teammitglied[2] und kam im Einzel auf den 28. Platz. Im Teamwettbewerb erreichte er mit dem Schweizer Team den siebenten Platz. Bei der Nordischen Junioren-Weltmeisterschaft 1998 in St. Moritz gewann er mit der Mannschaft Bronze im Teamwettkampf.[3] Im März 1998 kam Hartmann erneut im Weltcup zum Einsatz und erreichte in Lahti und Oslo die Plätze zwölf und acht.

Mit der Saison 1998/99 bestritt er ab November des gleichen Jahres erstmals eine komplette Saison. Bis Mitte Dezember überzeugte Hartmann mit guten Top-10-Platzierungen. Erst in Steamboat Springs verpasste er als 13. erstmals wieder ein einstelliges Ergebnis. Kurz vor dem Jahreswechsel kam er in Oberwiesenthal jedoch wieder als Vierter ins Ziel. Bei der Nordischen Junioren-Weltmeisterschaft 1999 in Saalfelden am Steinernen Meer gewann er Bronze im Einzel-Gundersen-Wettbewerb[4] und Silber mit der Mannschaft.[5] Knapp drei Wochen später stand er bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1999 in Ramsau am Dachstein im Mannschaftskader für den Teamwettbewerb und erreichte mit Urs Kunz, Marco Zarucchi und Ivan Rieder am Ende Rang neun.[6]

In der Folge musste Hartmann mit einem deutlichen Leistungstief kämpfen und verpasste in der Saison 1999/2000 in einigen Weltcups gar die Punkteränge. Lediglich in den Mannschaftswettbewerben erreichte er einstellige Platzierungen. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2001 in Lahti belegte er am Ende Rang 24 im Einzelwettbewerb.[7] Mit der Mannschaft erreichte er den zehnten Platz.[8] Zum Saisonende gelang ihm nach mehr als zwei Jahren in Oslo wieder ein Platz unter den besten zehn. Bei den Schweizer Meisterschaften in St. Moritz gewann Hartmann vor Ronny Heer und Andreas Hurschler seinen zweiten nationalen Titel.[9] Nachdem er auch in den folgenden Winter 2001/02 wieder schwach startete,[10] ging er im Dezember zurück in den B-Kader und startete bis Mitte Januar im B-Weltcup. Dabei gelangen ihm in Baiersbronn und auch zuvor bereits in Klingenthal zwei dritte Plätze.

Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City erreichte Hartmann den neunten Rang im Gundersen-Einzel und den siebenten Rang im Sprint. Im Mannschaftswettbewerb kam er nicht zum Einsatz. Zum Saisonende verpasste er in Lahti und Oslo als 11. und 12. jeweils nur knapp die Top 10. Bei den Schweizer Meisterschaften 2002 im französischen Les Tuffes sicherte er sich seinen dritten nationalen Kombinierer-Einzeltitel.[9]

Im Sommer startete Hartmann erstmals beim Sommer-Grand-Prix, blieb aber in Winterberg und Klingenthal ohne grossen Erfolg. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2003 im Val di Fiemme kam Hartmann im Gundersen-Einzel im Einzelwettbewerb als 30. ins Ziel.[11] Im Teamwettbewerb kam er mit der Mannschaft auf den achten Platz.[12] In der Folge verblieb er im B-Weltcup, wobei er in Taivalkoski und Rovaniemi drei sehr gute zweite Plätze erreichte.

Im Dezember 2003 kam Hartmann noch einmal für ein Jahr in den Weltcup. Bis Dezember 2004 gelangen ihm vor allem in den Sprintrennen noch einmal gute Top-20-Platzierungen. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2004 im deutschen Hinterzarten erreichte er den fünften Rang.[13] Nach weiteren Rennen im B-Weltcup beendete er mit dem Start beim Sommer-Grand-Prix 2005 seine aktive Kombinierer-Laufbahn.

Statistik

Bearbeiten

Platzierungen bei Olympischen Winterspielen  

Bearbeiten
Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen Sprint Team
Japan  1998 Nagano 28. 07.
Vereinigte Staaten  2002 Salt Lake City 09. 08.

Platzierungen bei Weltmeisterschaften

Bearbeiten
Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen Sprint Team
Osterreich  1999 Ramsau 09.
Finnland  2001 Lahti 24. 10.
Italien  2003 Pragelato 30. 08.

Weltcup-Statistik

Bearbeiten

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • Platz 1.–3.: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Platzierung Einzel a Sprint Massenstart Team Gesamt
Sprint Staffel
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz 1 1
Top 10 6 4 2 12
Punkteränge 24 19 4 2 49
Starts 35 32 6   2 75
Stand: Karriereende
a 
inkl. Einzelrennen und Gundersen-Einzelstarts
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. FIS Junior World Ski Championships 1997 – Men’s Gundersen K89/10.0 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  2. Die Schweizer Olympia-Delegation – Nagano 1998. Website von Thomas Handschin, abgerufen am 20. September 2014.
  3. FIS Junior World Ski Championships 1998 – Men’s Team K95/4x5 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  4. FIS Junior World Ski Championships 1999 – Men’s Gundersen K85/10.0 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  5. FIS Junior World Ski Championships 1999 – Men’s Team K89/4x5 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  6. FIS World Ski Championships 1999 – Men’s Team K90/4x5 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  7. FIS World Ski Championships 2001 – Men’s Gundersen K90/15.0 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  8. FIS World Ski Championships 2001 – Men’s Team K90/4x5 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  9. a b Auswertung Elitebewegung NK. Schweizermeisterschaften Nord. Kombination (1989–2012). In: skispringen.ch. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Januar 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/www.skispringen.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Nordische Kombination: Der Absturz des Andy Hartmann. In: news.ch. 28. Dezember 2001, abgerufen am 20. September 2014.
  11. FIS World Ski Championships 2003 – Men’s Gundersen K95/15.0 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  12. FIS World Ski Championships 2003 – Men’s Team K95/4x5 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 20. September 2014.
  13. Ergebnisliste der Schweizer Meisterschaften 2004 von Swiss-Ski (Memento vom 30. Januar 2010 im Internet Archive) (PDF; 15 kB)