Annemarie Auer
Annemarie Auer (* 10. Juni 1913 in Neumünster/Holstein; † 7. Februar 2002 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
BearbeitenAnnemarie Auer wuchs in Kiel auf. Ihr Vater nahm am Kieler Matrosenaufstand 1918 teil. Sie arbeitete, nachdem sie eine Buchhändlerlehre absolviert hatte, bis 1943 als Buchhändlerin in Berlin. Von 1943 bis 1945 war sie dienstverpflichtet und arbeitete in der Rüstungsindustrie. Von 1947 bis 1950 arbeitete sie als Rundfunkredakteurin, erst beim RIAS in West-Berlin und danach beim Berliner Rundfunk und dem Deutschlandsender (DDR). Von 1950 bis 1953 war sie Mitarbeiterin der Deutschen Akademie der Künste in Ost-Berlin.[1] Ab 1953 studierte sie Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dieses Studium musste sie aus gesundheitlichen Gründen abbrechen; Auer war an Krebs erkrankt.[2] Anschließend war Auer Redakteurin bei der Zeitschrift neue deutsche literatur. Seit 1960 lebte sie als freiberufliche Schriftstellerin in Ost-Berlin und war mit der Schriftstellerin Elfriede Brüning befreundet.[3]
Auer wurde vor allem bekannt durch ihre Essays zu literarischen Themen. Daneben verfasste sie Erzählungen und war als Herausgeberin tätig. Ihre künstlerischen Möglichkeiten in der DDR sah sie kritisch.[4]
Seit 1972 war sie Mitglied des PEN-Zentrums der Deutschen Demokratischen Republik.
Annemarie Auer war mit dem österreichischen Schriftsteller Eduard Zak (1906–1979) verheiratet.
Auszeichnungen und Ehrungen
Bearbeiten- 1968 F.-C.-Weiskopf-Preis
- 1973 Johannes-R.-Becher-Medaille
- 1976 Heinrich-Mann-Preis
- 1983 Ehrendoktorwürde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- 1983 Vaterländischer Verdienstorden in Gold
Werke
Bearbeiten- Standorte, Erkundungen, Halle/Saale 1967
- Die kritischen Wälder, Halle (Saale) 1974
- Erleben, erfahren, schreiben, Halle (Saale) 1977
- Morgendliche Erscheinung, Halle u. a. 1987
Herausgeberschaft
Bearbeiten- Bernhard Kellermann zum Gedenken, Berlin 1952
- Gerhart Hauptmann zu seinem 90. Geburtstag, Berlin 1952
- Landschaft der Dichter, Dresden 1958
- Deutsche Landschaftsdichtung, Leipzig 1962
- Ludwig Renn, Berlin 1964
Literatur
Bearbeiten- Uwe Eberhardt: Zu Positionen in der DDR-Literaturkritik der siebziger Jahre, Berlin 1982 (zusammen mit Michael Hähnel)
- Elfriede Brüning: Gefährtinnen: Porträts vergessener Frauen. Dietz Verlag, Berlin 2004, ISBN 978-3-320-02242-6
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Annemarie Auer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Annemarie Auer im Katalog des Deutschen Literaturarchivs Marbach
- Annemarie-Auer-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- Annemarie Auer – Artikel auf tagesspiegel.de (2002)
- Fotos und Werke von und über Annemarie Auer auf der Seite Deutsche Digitale Bibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bertolt Brecht: »Unsere Hoffnung heute ist die Krise« Interviews 1926-1956. Suhrkamp Verlag, 2023, ISBN 978-3-518-76812-9 (google.com [abgerufen am 25. Mai 2023]).
- ↑ Brigitte Reimann: Sei gegrüsst und lebe eine Freundschaft in Briefen ; 1964 - 1973. 2. Auflage. Berlin 1999, ISBN 978-3-7466-1532-5.
- ↑ Sabine Kebir: Die Massenkultur im Blick. Eine Erinnerung an die Literaturwissenschaftlerin und Essayistin Annemarie Auer. In: junge welt. 28. November 2023, abgerufen am 23. Dezember 2023.
- ↑ Stationen eines Lebens. Der Kosmopolit Heinrich Heidersberger. Abgerufen am 26. November 2013.
Personendaten | |
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NAME | Auer, Annemarie |
ALTERNATIVNAMEN | Auer-Zak, Annemarie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 10. Juni 1913 |
GEBURTSORT | Neumünster, Holstein |
STERBEDATUM | 7. Februar 2002 |
STERBEORT | Berlin |