Forschungsstationen in der Antarktis

Behausungen für Wissenschaftler auf dem antarktischen Kontinent und den umliegenden Inseln
(Weitergeleitet von Antarktisstation)

Forschungsstationen in der Antarktis bestehen seit 1903. Von den 57 Vertragsstaaten des Antarktis-Vertrags betreiben 55 Staaten mindestens eine Forschungsstation (Stand 2024).[1] Ungefähr die Hälfte der Forschungsstationen ist ganzjährig (mit Winter gekennzeichnet) besetzt, während die übrigen nur im antarktischen Sommer genutzt werden. Die Zahl der Personen, die in der Antarktis und den nahe gelegenen Inseln wissenschaftliche Forschung betreiben und unterstützen, variiert zwischen etwa 5000 im Sommer und etwa 1000 im Winter.[2]

Forschungsstationen in der Antarktis und Markierung von Gebietsansprüchen
Staaten mit ganzjährigen oder saisonalen Forschungsstationen in der Antarktis

Geschichte

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Mit dem „Wettlauf zum Südpol“ im Jahr 1912 sind bereits frühzeitig Walfangstationen und Forschungslager eingerichtet worden. Diese hatten einerseits ein wirtschaftliches und ein tatsächliches wissenschaftliches Interesse, andererseits jedoch Gebietsansprüche der verschiedenen Staaten zu markieren. In den 1930er Jahren gab es auch militärische Operationen im antarktischen Gebiet. Ab den 1950er Jahren setzte weltweit ein starkes Interesse an der Erforschung der Antarktis ein und die wissenschaftlichen Einrichtungen der Länder begannen mit systematischer Arbeit auf dem sechsten Kontinent. So kam es zur Eröffnung immer neuer Forschungsstationen, die nach ihrer Lage auf dem eigentlichen Kontinent (Antarktika) und auf vorgelagerten Inseln unterschieden werden.[3]

Die Amundsen-Scott-Südpolstation ist eine US-amerikanische Forschungsstation. Sie wurde nach den beiden Südpolpionieren Roald Amundsen und Robert Falcon Scott benannt und liegt in 2835 m Höhe auf dem Inlandeis von Antarktika, wenige hundert Meter vom geographischen Südpol entfernt. Die Forschungsstation wurde 1956 für das Internationale Geophysikalische Jahr gegründet und mehrmals erweitert.

Stationen außerhalb des Antarktischen Kontinents

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Diese liegen auf Inseln zwischen dem 40. und 60. südlichen Breitengrad.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Macquarieinsel Australien  Australien vor 1987 ganzjährig 54° 30′ 0″ S, 158° 56′ 0″ O [4]
Campbell Island[4] Neuseeland  Neuseeland vor 1987 ganzjährig 52° 33′ S, 169° 9′ O
Alfred-Faure-Station Frankreich  Frankreich 1964 ganzjährig 46° 26′ S, 51° 52′ O[4] Île de la Possession, eine Insel der Crozetinseln
Bird Island Research Station[4] Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1957 ganzjährig 54° 0′ S, 38° 3′ W Bird Island auf der gleichnamigen Insel vor der Westspitze Südgeorgiens
Gough Island Sudafrika  Südafrika 1956 ganzjährig 40° 21′ S, 9° 53′ W Auf der Gough-Insel
Port-aux-Français (PAF) Frankreich  Frankreich 1951 ganzjährig 49° 21′ S, 70° 12′ O[4] Halbinsel Courbet, Kerguelen
Martin-de-Viviès-Station Frankreich  Frankreich 1950 ganzjährig 37° 50′ S, 77° 34′ O[4] Amsterdam-Insel
Marion Sudafrika  Südafrika 1947 ganzjährig 46° 53′ S, 37° 52′ O Auf der Marion-Insel, eine Insel der Prinz-Edward-Inseln
King Edward Point Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1925 ganzjährig 54° 17′ S, 36° 30′ W Cumberland East Bay, Südgeorgien. Zuerst wurde die Einrichtung Base M genannt.[5]

Die meisten Stationen liegen an oder in der Nähe der Ozeane, nur sehr wenige im Inneren des Kontinents.

Diese liegen zwischen dem Weddellmeer und der Lützow-Holm-Bucht.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Neumayer III Deutschland  Deutschland 2009 ganzjährig 70° 41′ S, 8° 16′ W Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer);  auf neuartiger Konstruktion, die angehoben werden kann
Prinzessin-Elisabeth-Station Belgien  Belgien 2009 ganzjährig 71° 34′ S, 23° 12′ O Königin-Maud-Land: Utsteinen landeinwärts der Breid Bay. Erste Arbeiten zur Errichtung dieser Station, die jedoch nur zeitweilig benutzt werden konnte, begannen bereits 1958.
Tor Norwegen  Norwegen 1992 Sommer 71° 53′ 20″ S, 5° 9′ 30″ O Svarthamaren, Königin-Maud-Land
Jinnah Antarctic Station Pakistan  Pakistan 1991 Sommer 70° 24′ S, 25° 45′ O Königin-Maud-Land
Troll Norwegen  Norwegen 1990 seit 2002 ganzjährig 72° 0′ 0″ S, 2° 32′ 0″ O Königin-Maud-Land
Svea Schweden  Schweden 1990 Sommer 74° 35′ S, 11° 13′ W Im Königin-Maud-Land in der Gebirgskette Heimefrontfjella. Auch 2009 noch in Betrieb.
Wasa Schweden  Schweden 1988/89 Sommer 73° 3′ S, 13° 25′ W Königin-Maud-Land
Maitree (auch Maitri)[5] Indien  Indien 1988 ganzjährig 70° 46′ 40″ S, 11° 44′ 30″ O Schirmacher-Oase. Der Name der Station heißt übersetzt Freundschaft. In der ersten Saison überwinterten hier bereits 26 Personen.
SANAE I[4] Sudafrika  Südafrika vor 1987 70° 18′ S, 2° 25′ W
Belgrano II Argentinien  Argentinien 5. Feb. 1979 ganzjährig 77° 52′ S, 34° 37′ W[4] Nunatak Bertrab, am Weddellmeer. War als Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden.
König Baudouin Basis Belgien  Belgien 1957–1961,
1964–1967/68
Sommer 70° 26′ S, 25° 45′ O Königin-Maud-Land an der Riiser-Larsen-See, ab 1964 wenige hundert Meter entfernt die Neue König Baudouin Basis
Nowolasarewskaja Russland  Russland 1961 ganzjährig 70° 56′ 0″ S, 11° 50′ 0″ O[4] Schirmacher-Oase, Königin-Maud-Land
SANAE IV Sudafrika  Südafrika 1959 ganzjährig 71° 40′ S, 2° 51′ W Vesleskarvet (Ahlmann Ridge)
Halley (Base Z)[4] Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1956 ganzjährig 75° 35′ S, 26° 40′ W Brunt-Schelfeis am Weddellmeer
SANAE E-Base Sudafrika  Südafrika 19?? Sommer 70° 18′ S, 2° 24′ W

Stationen am Indischen Ozean südlich von Afrika

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Diese liegen zwischen der Lützow-Holm-Bucht und dem MacKenzie-Meer.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Sojus Russland  Russland 1982 Sommer 70° 21′ S, 68° 28′ O Wilkesland
Mizuho Japan  Japan 1970 Sommer 70° 41′ S, 44° 19′ O Königin-Maud-Land, Grenzbereich zum Enderbyland
Molodjoschnaja-Station Russland  Russland 1962 ganzjährig 67° 40′ S, 45° 50′ O[4] Enderbyland
Shōwa (Syowa) Japan  Japan 1957 ganzjährig 69° 0′ 0″ S, 39° 35′ 0″ O Ost-Ongul-Insel. Dient hauptsächlich der wissenschaftlichen Begleitung des Walfangs.[4]
Mawson Australien  Australien 1954 ganzjährig 67° 36′ S, 62° 52′ O Holme Bay, Mac-Robertson-Land

Stationen am Indischen und Pazifischen Ozean

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Diese liegen am Indischen Ozean bis zum Pazifischen Ozean in der Nähe der Datumsgrenze am Kap zum Rossmeer.

Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Bharati Indien  Indien 2012 ganzjährig 69° 24′ 25″ S, 76° 11′ 43″ O Larsemann Hills
Zhongshan China Volksrepublik  Volksrepublik China 1989 ganzjährig 69° 22′ 16″ S, 76° 22′ 11″ O Halbinsel Broknes, Larsemann Hills
Progress Russland  Russland 1989 ganzjährig 69° 22′ 44″ S, 76° 23′ 13″ O Larsemann Hills, Princess-Elizabeth-Land
Druschnaja 4 Russland  Russland 1. Jan. 1987 Sommer 69° 44′ 9″ S, 73° 42′ 6″ O Ingrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land. Bis zum 18. April 1995 war die Station ganzjährig in Nutzung, seitdem ist sie nur noch im Sommer besetzt.[6]
Ruskaja[4] Russland  Russland vor 1987 ganzjährig 74° 46′ S, 136° 51′ O
Law Dome Australien  Australien 198? Sommer 66° 53′ S, 113° 15′ O
Law Dome Summit Australien  Australien 1986 66° 44′ S, 112° 50′ O (Automatische Wetterstation)
Law Base Australien  Australien 1986 Sommer 69° 23′ S, 76° 23′ O Larsemann Hills
Casey Australien  Australien 1959 ganzjährig 66° 17′ S, 110° 32′ O Vincennes Bay auf der Ardery-Insel. Die Forscher untersuchten vor allem die Vogelwelt des Gebietes und hatten dazu auch Biologen aus den Niederlanden zu Gast, die sich speziell mit Studien der Ökologie von Riesensturmvögeln befassten.[7] In der Saison 1986/87 wurde die Station umfassend rekonstruiert.
Davis Australien  Australien 1957 ganzjährig 68° 35′ S, 77° 58′ O Ingrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land
Mirny Russland  Russland 1956 ganzjährig 66° 33′ S, 93° 1′ O Küste der Davissee
DDU (Dumont d’Urville) Frankreich  Frankreich 1956 ganzjährig 66° 40′ S, 140° 1′ O Pétrel-Insel, eine Insel des Géologie-Archipels
Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Qinling-Station China Volksrepublik  Volksrepublik China 2024 ganzjährig 74° 56′ S, 163° 43′ O
Jang-Bogo Korea Sud  Südkorea 10. Feb. 2014 ganzjährig 74° 37′ S, 164° 12′ O Liegt in der Terra-Nova-Bay, Viktorialand
Hallett Station[5] Neuseeland  Neuseeland vor 1987 72° 19′ 0″ S, 170° 19′ 0″ O
Mario Zucchelli Italien  Italien 1985 Sommer 74° 41′ 42″ S, 164° 7′ 0″ O Rossmeer-Gebiet, Viktorialand in der Terra Nova Bay.
1985 wurde im Rahmen der zweiten italienischen Antarktisexpedition mit dem Aufbau der Station begonnen, die anfangs nur für den Sommerbetrieb genutzt werden konnte und den Namen Terra-Nova-Station erhielt. Die Station belegt eine Fläche von 650 Quadratmeter und umfasst 12 Einzelcontainer, die für Wohnen, als Magazine, Laboratorien und Versorgungszwecke dienen. Die Forscher absolvierten ein umfassendes Programm von geologischen, vulkanologischen, atmosphärischen und klimatischen Untersuchungen. Des Weiteren beschäftigen sie sich mit Meeresuntersuchungen, Erdmagnetismus und der Tierwelt des Gebietes. Im Dezember 1987 begann der Ausbau für eine ganzjährige Nutzung der Station.[8]
Gondwana Deutschland  Deutschland 1983 Sommer 74° 38′ S, 164° 13′ O Wurde für spezielle geologische Forschungen des Transantarktischen Gebirges an der Terra-Nova-Bay am Rossmeer eingerichtet und betrieben. Der Stationsname bezieht sich auf den Großkontinent Gondwana, den es bis etwa 180 mya gegeben hat.
Leningradskaja Sowjetunion  Sowjetunion,
bei Wiedereröffnung Russland  Russland
25. Feb. 1971 (bis 1991);
2007
ganzjährig 69° 30′ 0″ S, 159° 23′ 0″ O Liegt an der Oates-Küste, Viktorialand. Die Forscher beschäftigten sich vor allem mit Meteorologie, Ozeanografie, Glaziologie und Magnetismus. Nach der Schließung im Jahr 1991 wurde die Station in der Saison 2007/08 wieder in Betrieb genommen.
Scott Neuseeland  Neuseeland 1957 ganzjährig 77° 51′ S, 166° 45′ O Pram Point, Ross-Insel. Ein längerfristiger Forschungsschwerpunkt waren Pinguine, die Standorte der verschiedenen Tiere wurden exakt bestimmt und entlang der Küsten der Ross Dependencies erfolgte eine Zählung der Adeliepinguine im Rahmen des Internationalen Forschungsprogramms International Survey of Antarctic Seabirds (ISAS) in den Jahren 1981 bis 1987. − Nach 30 Jahren der Nutzung wurden die Hütten 1986/87 von Pioniereinheiten der neuseeländischen Armee modernisiert (Huts restoration project).[9]
McMurdo Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1956 ganzjährig 77° 51′ S, 166° 40′ O Hut-Point-Halbinsel. Die große etwa 3 km lange Flugzeugpiste aus Schnee und Eis trägt den eigenen Namen Williamsfield Airbase. Sie wird von mehreren Nationen genutzt.[10]

Stationen im Inneren der Antarktis

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Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Dome C Frankreich  Frankreich / Italien  Italien 2003 ganzjährig 75° 6′ S, 123° 23′ O
Kohnen Deutschland  Deutschland 2001 Sommer 75° 0′ S, 0° 4′ O Nach Aufgabe der Filchner-Station mit den geborgenen Wohn- und Arbeitscontainern neu errichtet.
Concordia (Dome C) Frankreich  Frankreich / Italien  Italien 1997 Sommer 75° 6′ S, 123° 21′ O Dôme C
Dome Fuji Japan  Japan 1995 Sommer 77° 19′ S, 39° 42′ O
Wostok Russland  Russland 1957 ganzjährig 78° 27′ S, 106° 51′ O[4] Hier wurde die tiefste jemals auf der Erde gemessene Temperatur mit −89,2 °C ermittelt (Kältepol). Die Station wird im 21. Jh. gemeinsam von russischen, US-amerikanischen und französischen Forschern genutzt.[11]
Amundsen-Scott
South Pole
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1956 ganzjährig 89° 59′ 51″ S, 139° 16′ 22″ O Südpol

Die Westantarktis weist zum südamerikanischen Kontinent. Ihr Ausläufer, die Antarktische Halbinsel, trennt Atlantik und Pazifik. Wegen der Nähe zu Feuerland und der weiten Ausdehnung nach Norden ist sie am leichtesten zu erreichen. Stationen lassen sich hier mit weniger Aufwand betreiben, weswegen es in dieser Region die meisten und auch die ältesten Stationen gibt.

Stationen auf den Südlichen Orkneyinseln und an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel

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am Weddellmeer
Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Mendel Tschechien  Tschechien 22. Feb. 2008 Sommer 63° 48′ S, 57° 53′ W James-Ross-Insel. Offizieller Name Mendelova polární stanice. Die Station besteht aus einem größeren Gebäude mit 9 Nebengebäuden, die saisonal für bis zu 20 Personen Platz bieten.
Drescher Deutschland  Deutschland 1989 (etwa) Sommer 72° 50′ S, 19° 2′ O Es handelt sich um ein mobiles Eiscamp.
Marambio Argentinien  Argentinien 25. Sep. 1969 Winter 64° 14′ S, 56° 38′ W Seymour-Insel. Vollständiger Name zuerst Base Aera Vicecomodoro Marambio. Die Station besteht aus 11 größeren Gebäuden, die Platz für bis zu 58 Personen bieten. Hier stehen ständig ein Propellerflugzeug und ein Hubschrauber für Forschungsflüge bereit.
Petrel-Station Argentinien  Argentinien 22. Feb. 1967 Winter 63° 28′ S, 56° 12′ W Dundee-Insel, Kap Welchness. Seit 1953 gab es hier gelegentliche Nutzungen einer Schutzhütte. Offiziell wurde die Station mit dem vollständigen Namen Aeronaval Petrel erst 1967 eingeweiht. Bis 1974 diente sie nur als Marinebasisstation (Destacamento Naval Petrel), seit 1980 heißt sie nur noch Petrel. Die Station umfasst 10 Wohn- und Arbeitsgebäude für bis zu 15 Personen.[12]
Matienzo Argentinien  Argentinien 15. März 1961 Sommer 64° 58′ S, 60° 4′ W Larseninsel. Zuerst als Base Conjunta Teniente (Tte.) Matienzo eröffnet, 1965 umbenannt in Base Antártica Matienzo.
Esperanza Argentinien  Argentinien 1952 Winter 63° 24′ S, 56° 59′ W[4] Punta Foca, bahia Esperanza. 1953 daneben eine militärische Station eröffnet (Destacamento Militar Esperanza), die 1964 in Base de Ejercito Esperanza umbenannt wurde.[13] Im Jahr 1984 wurde der Stationsname erneut geändert, sie heißt seither Base Antartica Esperanza – Fortin Sargento Cabral. Ihr wissenschaftliches Augenmerk liegt auf meteorologischen Untersuchungen.
Signy (Base H) Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1947 Winter;[4] ab 1996 nur noch Sommer 60° 43′ S, 45° 36′ W Borge Bay, Signy Island, Südliche Orkneyinseln
Orcadas del Sur Argentinien  Argentinien 1. April 1903 Winter 60° 44′ S, 44° 44′ W Ibarguren-Isthmus von Laurie Island, Südliche Orkneyinseln

Stationen auf den Südlichen Shetlandinseln (außer King George Island) und an der Westküste der Antarktischen Halbinsel

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an der Bellingshausensee
Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Wernadski Ukraine  Ukraine 1996 Sommer 65° 15′ S, 64° 16′ W Ehemalige britische Station Faraday auf der Galíndez-Insel, Antarktische Halbinsel
St. Kliment-Ochridski Bulgarien  Bulgarien 1988 (Schutzhütte),
1993
Sommer 62° 38′ 29″ S, 60° 21′ 53″ W Livingston-Insel, Südliche Shetlandinseln. Dies ist die provisorisch errichtete erste Station.
O’Higgins Chile  Chile / Deutschland  Deutschland 1948 / 1991 seit 2010 ganzjährig 63° 19′ 0″ S, 57° 54′ 0″ W Name der chilenischen Station ist Bernardo O’Higgins. Die deutsche Station wurde 1991 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) gegründet und wird in enger Kooperation mit Chile betrieben.
Pedro Vicente Maldonado Ecuador  Ecuador 1990 Sommer 62° 26′ S, 59° 45′ W Greenwich Island, Südliche Shetlandinseln
Gabriel-de-Castilla-Station Spanien  Spanien 1989 Sommer 62° 58′ 51″ S, 60° 41′ 0″ W Deception Island, Südliche Shetlandinseln. Im Rahmen der ersten spanischen Antarktisexpedition errichtet. Die Station bietet Platz für rund 30 Personen, hauptsächlich richten sich die Forschungsarbeiten auf den Fischbesatz, weil es auch um neue Fanggründe für die spanische Fischereiflotte geht.
St.-Kliment-Ohridski-Station Bulgarien  Bulgarien 1988 Winter 64° 46′ S, 64° 3′ W Im Rahmen der 33. Sowjetischen Antarktisexpedition waren vier Spezialisten mitgereist, die auf der Livingston-Insel zwei Fertigteilhäuser als erste bulgarische Forschungsstation aufgestellt hatten. Sie erhielt den Namen Hemus. In der folgenden Saison wurde die eigentliche Station auf dem Alexander-I.-Land errichtet. Die Forschungen konzentrierten sich auf geologische Untersuchungen, darüber hinaus wurden auch Aufgaben der Geophysik und Meteorologie wahrgenommen. Die Station wird nicht in jeder Saison besetzt.[14]
Juan-Carlos-I.-Station Spanien  Spanien 1988 Sommer 62° 39′ S, 60° 23′ W Livingston-Insel, Südliche Shetlandinseln.
Die Komponenten der Station wurden in Finnland gebaut und können rund 30 Überwinterer aufnehmen. Ihre Forschungen umfassen Meteorologie, Biologie, Geologie und Vulkanologie.
Luis Carvajal Villarroel (Teniente ~) Chile  Chile 1985 67° 45′ S, 68° 55′ W Adelaide-Insel. Diese Antarktisstation ist eine frühere britische Einrichtung mit dem alten Namen Base T, die von 1961 bis 1977 benutzt wurde. Sie dient als Flugbasis für Einsätze im Inneren des antarktischen Territoriums und wurde inoffiziell bereits 1983 in Betrieb genommen.[15]
Adelaida Chile  Chile 1984 Winter 67° 46′ S, 68° 54′ W Dient hauptsächlich als Stützpunkt der chilenischen Luftwaffe.
Primavera Argentinien  Argentinien 8. März 1977 Sommer 64° 9′ S, 60° 57′ W Kap Primavera
Rothera Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 1975 Winter 67° 34′ S, 68° 7′ W[4] Rothera Point, Adelaide-Insel
Palmer Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1965 Winter 64° 46′ S, 64° 3′ W Anvers-Insel
Camara Argentinien  Argentinien 1. Apr. 1953 Sommer 62° 36′ S, 59° 54′ W Livingston-Insel, Südliche Shetlandinseln.
Zunächst als Station Bahia Luna eröffnet, 1955 in Camara umbenannt.[13]
Brown, Estacion Cientifica Almirante (Alte.) Argentinien  Argentinien 1951 Sommer 64° 53′ S, 62° 52′ W Punta Proa, Bahía Puerto Paraíso. Seit 1955 im argentinischen Antarktisforschungsprojekt. Von Dezember 1960 bis 1964 Umbau von einer Marinestation zur Forschungsstation und mit neuem Namen wieder eröffnet. Im April 1984 durch ein Großfeuer fast vollständig abgebrannt und einige Zeit unbewohnbar.[16]
Videla: GGV
Gabriel González Videla
Chile  Chile 1951 Sommer 64° 49′ S, 62° 51′ W
San Martín, General (Gral.) Argentinien  Argentinien 1950; 1976 wieder eröffnet Winter 68° 8′ S, 67° 4′ W[4] Barry-Insel, an der Margarethen-Bucht. Am 27. Dezember 1960 geschlossen, 1973/74 und 1974/75 nur im Sommer besetzt.[13]
Decepción-Station, Destacamento Naval Argentinien  Argentinien 1948 Sommer 62° 59′ S, 60° 43′ W Deception Island, Südliche Shetlandinseln; Marine-Basisstation[13]
Melchior, Destacamento Naval Argentinien  Argentinien 31. März 1947 Sommer 64° 20′ S, 62° 59′ W Gammainsel (Melchior-Inseln), Marinebasisstation[13]
Arturo-Prat-Station Chile  Chile 1947 Winter 62° 30′ S, 59° 41′ W Greenwich Island, Südliche Shetlandinseln.
Luis Risopatron Chile  Chile 19?? Sommer 62° 22′ S, 59° 40′ W Robert Island, Südliche Shetlandinseln

Stationen auf King George Island

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Stationsname Land Eröffnung Betrieb Ort Bemerkungen
Escudero Chile  Chile 1995 Winter 62° 11′ S, 58° 58′ W King George Island, Südliche Shetlandinseln
Dallmann Deutschland  Deutschland 1994 Sommer 62° 14′ 16″ S, 58° 39′ 52″ W Annex der argentinischen Carlini-Station auf King George Island
Machu Picchu Peru  Peru 1989 Sommer 62° 5′ S, 58° 28′ W Am Ende der Admiraltybucht
König-Sejong-Station Korea Sud  Südkorea 17. Feb. 1988 Winter 62° 13′ S, 58° 47′ W King George Island. Die Eröffnung der ersten südkoreanischen Antarktisstation wurde mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke am Eröffnungstag gewürdigt.
Große Mauer (Chang Cheng) China Volksrepublik  Volksrepublik China 15. Feb. 1985 Winter 62° 13′ S, 58° 58′ W King George Island. Die Station (chinesische Umschrift Changcheng) wurde mit großem personellen und materiellen Aufwand ganz in der Nähe der polnischen Station (Arctowski), der chilenischen Station (Marsh) und der brasilianischen Station (Ferraz) errichtet. Sie besteht aus zwei Hauptgebäuden mit insgesamt 37 Räumen bei 350 m², einer meteorologischen Beobachtungsstation, vier Nebengebäuden und enthält einen 20 Meter hohen Funkmast sowie einen Hubschrauberlandeplatz. Erster Leiter dieser Station wurde Guo Kung. Erst ab 1986 erfolgte eine Erweiterung zur Ganzjahresnutzung.[17]
Artigas Uruguay  Uruguay 1984 Sommer* 62° 11′ S, 58° 51′ W King George Island, an der östlichen Maxwell Bay. Bei der Inbetriebnahme der Station wurden drei aus Neuseeland gelieferte Containerhütten aufgestellt, von denen zwei miteinander verbunden werden können. Die Station ist ganzjährig mit acht Personen besetzt, im Sommer sind es bis zu 60.[18]
Comandante Ferraz Brasilien  Brasilien 6. Feb. 1984 Winter 62° 5′ S, 58° 23′ W King George Island. Sie wurde im Januar 1984 von 12 Militärangehörigen und weiteren Spezialisten im Rahmen der zweiten brasilianischen Antarktisexpedition errichtet. Die Stationsbauten bestehen aus Spezialstahl und können hydraulisch angehoben werden. Die Station belegt eine Gesamtfläche von 2600 m², auf der die Unterkünfte als Module stehen. Sie bietet Platz für 12 Wissenschaftler und einige Hilfskräfte. Die Versorgung erfolgt per Flugzeug über die chilenische Antarktisstation Teniente Marsh.[19] Im März 1985 wurde die Station vorübergehend geschlossen, eine Überwinterung erfolgte erst ab der nächsten Saison. Im Februar 2012 wurde die gesamte Station durch ein Großfeuer vollständig zerstört, bei dem zwei Militärangehörige starben. Die Helfer und Überlebenden sind in der benachbarten chilenischen Station untergebracht worden.[20]
Villa Las Estrellas Spanien  Spanien, übergeben an Chile  Chile 1983 Winter (80 Personen); Sommer (120 Personen) 62° 12′ S, 58° 58′ W Es handelt sich um eine nur für zivile Zwecke eingerichtete Station, die ganz in der Nähe von Tte. Marsh liegt und ganze Familien beherbergt.
Arctowski Polen  Polen 1977 Winter 62° 9′ S, 58° 28′ W Admiralty Bay, King George Island. Die polnischen Wissenschaftler richteten auf der Station eine botanische Samenbank ein, in der das genetische Material wertvoller Kulturpflanzen und wildwachsender Pflanzen aus der ganzen Welt tiefgekühlt lagert.
Base Presidente Eduardo Frei Montalva (Teniente Rodolfo Marsh) Chile  Chile 7. März 1969 Winter 62° 12′ S, 58° 54′ W Die Station wurde von der Fuerza Aérea de Chile errichtet und am 7. März 1969 vom Namensgeber, dem damaligen chilenischen Staatspräsidenten Eduardo Frei Montalva, eingeweiht. Versorgt wird die Forschungsstation und das Dorf Villa Las Estrellas über den Teniente Rodolfo Marsh Martin Airport.
Bellingshausen Russland  Russland 1968 Winter 62° 12′ 0″ S, 58° 58′ 0″ W Collins Harbour, King George Island
Carlini Argentinien  Argentinien 1953 Winter 62° 14′ 0″ S, 58° 40′ 0″ W[4] Potter Cove, King George Island, Südliche Shetlandinseln an der Maxwell Bay. Im Jahr 1953 hatte Argentinien an dieser Stelle eine Schutzhütte aufgebaut, die erst im Jahr 1982 zu einer festen dauerhaft bewohnbaren Forschungsstation wurde. In der Nähe gibt es aber noch immer Schutzhütten unter argentinischer Hoheit (Gurruchaga und Ballve). – Innerhalb eines Briefmarken-Motiv-Kleinbogens der argentinischen Post aus dem Jahr 1986 ist die Station Carlini dargestellt.[21]

Ehemalige Stationen auf Antarktika und den antarktischen Inseln

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Stationsname Land von bis Ort Bemerkungen
Neumayer II Deutschland  Deutschland 1993 2009 70° 39′ S, 8° 15′ W Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer), unterirdisch, aufgegeben
Georg Forster Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 1. Juli 1987 1993 70° 47′ S, 11° 51′ O In der Schirmacher-Oase. Ein Basislaboratorium, das der sowjetischen Nowolasarewskaja-Station angegliedert war, diente bereits seit 1976 als gesonderte Unterkunft für DDR-Wissenschaftler. Es wurde durch die Akademie der Wissenschaften der DDR in eine eigenständige Forschungsstation umgewandelt und mit einem neuen Universalcontainer ausgestattet. Sie erhielt den Namen des deutschen Naturforschers Georg Forster. Es handelte sich zunächst um eine Gruppe von 12 Forschern und Technikern, die als Überwinterer in einem Metallcontainer wohnten und biologische und zoologische Untersuchungen speziell zu Verhaltens- und Bestandsveränderungen durchführten. Nach Aufgabe des Standortes wurden die Stationselemente bis 1996 vollständig abgebaut und abtransportiert.
Druschnaja 4 Sowjetunion  Sowjetunion 1987
Druschnaja 3 Sowjetunion  Sowjetunion 1987
World Park Base[22] (Greenpeace-Station)  
Greenpeace
1986/87 1992 77° 38′ S, 166° 25′ O In circa 50 km Abstand zur amerikanischen Station McMurdo, am Cape Evans am Rossmeer.
Die Wohn- und Arbeitsgebäude bestehen aus Holz und sollen damit vorbildhaft biologisch abbaubar sein. Zu den jeweiligen Überwinterungsmannschaften gehören je vier Personen, die Leiter und die Mitarbeiter kommen aus verschiedenen Nationen und Fachrichtungen. Sie spezialisierten sich auf die Untersuchung von Umweltschäden, die durch den langjährigen Betrieb von Forschungsstationen in der Antarktis auftraten und auftreten. Schwerwiegende Umweltschäden wurden an der Station Scott-Base (ungereinigte Abwässer wurden ins Meer geleitet), an McMurdo (eine riesige Müllhalde, auf der auch technische Geräte mit PCB gelagert wurden und es wurde eine Verseuchung der Meeresbucht mit rund 200.000 Liter Treibstoff festgestellt, die aus undichten Tanks herausquollen), an der Station Dumont d’Urville (der Bau einer Landebahn wurde verhindert, die den Lebensraum von 75.000 Pinguinen gefährdet hätte), an der Station Leninsgradskaja (ein Mülllager mit chemischen Abfällen, Glas und Kunststoff wurde öffentlich gemacht) und schließlich wurde am Standort eines früheren Atomreaktors (Nukey Poo) erhöhte Radioaktivität gemessen.
Greenpeace verfolgt mit allen diesen Expeditionen und Aktionen das Ziel, einen Beobachterstatus im Antarktisvertrag zu erhalten, um damit zum Erhalt des antarktischen Ökosystems beizutragen.[23][24]
Eight station[5] Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten vor 1987 75° 14′ 0″ S, 77° 10′ 0″ O
Dakshin Gangotri[4] Indien  Indien 1984 1991 70° 5′ 0″ S, 12° 0′ 0″ O 1983 mit einem Team aus 82 Personen südlich der Station Nowolasarewskaja aufgebaut. Zurück blieben 12 Überwinterer, davon 3 Wissenschaftler. Leiter der Station war Oberleutnant S. S. Sharma.[25] Im Sommer 1984 wurde die Station um drei Containerhütten erweitert und es wurden eine automatische Empfangsstation für Satelliten-Wetterdaten und eine HF-Sendeanlage installiert. Im Winter 1984/85 erledigte ein neues Wissenschaftlerteam weitere Arbeiten auf den Gebieten Meteorologie, Biologie, Molekularbiologie, Geologie und Ozeanographie, der neue Leiter war Oberstleutnant Kumaresh.[26]
Biscoe, Campamento Punta ~ Chile  Chile 1983 64° 49′ S, 63° 49′ W Ein Forschungsschwerpunkt war Geodäsie und Glaziologie.[27]
Comodoro Guesalaga Chile  Chile 1983 67° 46′ S, 68° 54′ W [27]
Copper Mine Chile  Chile 1983 62° 23′ S, 59° 40′ W [27]
Spring Chile  Chile 1983 64° 18′ S, 61° 3′ W [27]
Druschnaja 2 Sowjetunion  Sowjetunion 13. Jan 1982
Neumayer I Deutschland  Deutschland 1981 1992 70° 37′ S, 8° 22′ W[4] Ekström-Schelfeis (Atka-Bucht, Weddellmeer)
Belgrano III Argentinien  Argentinien 30. Jan. 1980 15. Jan. 1984 77° 54′ S, 45° 37′ W Berkner-Insel. War als weiterer Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden, musste wegen Verfall des Eises aufgegeben werden.
Corbeta Uruguay Argentinien  Argentinien 1976 20. Juni 1982 59° 27′ S, 27° 19′ W Im Osten der Morrell-Insel, wo 1955 bereits die Sommerstation Refugio Teniente Esquivel errichtet wurde. Im Falklandkrieg von den Briten geräumt.
Druschnaja 1 Sowjetunion  Sowjetunion 1975 auf A23a[28]
Siple-Station Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1973 1989 75° 55′ S, 83° 57′ W Mit dem Ende der Antarktissaison 1988/89 wurde diese Station geschlossen, da ihre Gebäude immer tiefer im Eis versunken waren.[29]
Leningradskaja Sowjetunion  Sowjetunion 1971 1993 69°30' S / 159°23' O
Norge (Norway) Norwegen  Norwegen 1971 70° 30′ S, 2° 52′ W Im Königin-Maud-Land[30]
Asuka[4] Japan  Japan 1970 1991 71° 32′ 0″ S, 24° 8′ 0″ O Prinzessin-Ragnhild-Küste, Königin-Maud-Land. Das Asuka Camp war zunächst nur im antarktischen Sommer besetzt, 1986 wurde es für eine ganzjährige Nutzung ausgebaut.
Vanda Station Neuseeland  Neuseeland 19. Oktober 1969 1995 77° 31′ S, 161° 40′ O bis 1974 Ganzjahresstation, ab 1976 bis zur Aufgabe Sommerstation
Plateau-Station Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 13. Dez. 1965 29. Jan. 1969 79° 15′ S, 40° 34′ O
Sobral Argentinien  Argentinien 2. Apr. 1965 1972 81° 4′ S, 40° 30′ W Auf dem Filchner-Ronne-Schelfeis in den Pensacola Mountains.

Diese Station mit dem vollständigen Namen Base cientific de Ejercito Sobral war dem Südpol am nächsten gelegen und ganzjährig in Betrieb.

Yelcho Chile  Chile 1963 1966 64° 52′ S, 63° 35′ W Whalers Bay, Deception Island, Südliche Shetlandinseln. Nach 1966 gelegentlich besetzt, beispielsweise 1983/84.[27]
Pol der Unzugänglichkeit (Полюс недоступности) Sowjetunion  Sowjetunion 14. Dez. 1958 26. Dez. 1958 82° 6′ S, 54° 58′ O Es handelte sich um eine einzelne Unterkunft von 24 m² für vier Personen. Bei der Eröffnungsfeier der Station wurde auf einem benachbarten Felsen ein Lenindenkmal aufgestellt. − Lange nach der Aufgabe der Station wurde diese im Dezember 2007 für die Unterkunft von drei englischen Abenteurern genutzt, die den Pol der Unzugänglichkeit auf Skiern und mit Hilfe von Zugdrachen erreicht hatten.[31]
Wostok 1 Sowjetunion  Sowjetunion 16. Dez. 1957 Durch die Station Wostok ersetzt.[32]
Komsomolskaja Sowjetunion  Sowjetunion 6. Nov. 1957 1962 74° 6′ S, 94° 30′ O Bis 1959 ganzjährig besetzt; 1962 aufgegeben.[33]
Auf dieser von den Sowjets verlassenen Station sollte im Zeitraum 1965/66 ein Team von neun schweizerischen Forschern im Verbund mit weiteren acht Personen in dem von der Schweizer Gesellschaft der Forscher und Polarfahrer und einer eigens gegründeten Genossenschaft Antarktisexpedition tätig werden. Doch bereits im Vorfeld musste die Genossenschaft im November 1963 Konkurs anmelden, so dass alle Planungen zerronnen.[34]
Ellsworth-Station, Estacion Cientifica Argentinien  Argentinien 24. Jan. 1957 1962 77° 43′ 0″ S, 41° 8′ 0″ W Von den USA eingerichtet und an Argentinien übergeben.[13]
Byrd-Station Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1. Jan 1957 2005 80° 1′ S, 119° 32′ W [35] und ist nach dem US-amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd benannt.[36]
Oasis Sowjetunion  Sowjetunion
ab 1959Polen  Polen
15. Okt. 1956 21. Jan. 1959 66° 16′ S, 100° 45′ O 1959 übergeben an Polen, die die Forschungsstation unter dem Namen Anton B. Dobrowolski weiter betrieb.[37]
Pionerskaja Sowjetunion  Sowjetunion 17. Mai 1956 15. Jan. 1959 69° 40′ S, 95° 31′ O [38]
Belgrano-I Argentinien  Argentinien 10. März 1955 30. Jan. 1980 77° 59′ S, 38° 44′ W Filchner-Ronne-Schelfeis. In der Saison 1964/65 umbenannt in Base de Ejercito Belgrano; musste geschlossen werden, da sie zu tief in das Eis eingesunken war.[13]
Maudheim Norwegen  Norwegen 15. Feb. 1950 1952 71° 3′ S, 10° 56′ W An der Norsel-Bucht gelegen. Die Station entstand durch gemeinsame Vorbereitungen britischer, norwegischer und schwedischer Forscher und Techniker. Sie setzten in diesem Lager Studien zur Meteorologie, Glaziologie, Geologie und Seismik fort, die bereits in den 1930er Jahren von Hjalmar Riiser-Larsen und Finn Lützow-Holm (1890–1950) in der Antarktis begonnen worden waren.[30]
Port-Martin Frankreich  Frankreich 20. Januar 1950 24. Jan. 1952 66° 49′ S, 141° 24′ O Vorläufer von Dumont d’Urville, beherbergte im Winter 11 (1950) bis 17 (1951) Personen, in der Nacht vom 23. auf 24. Januar 1952 durch Feuer zerstört.
Little America Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1928 1958 78° 12′ S, 162° 12′ W Im Rahmen der ersten großen USA-Antarktisexpedition (Byrd Antarctic Expedition) eingerichtet. Als Geldgeber fungierten vor allem Rockefeller und Henry Ford. Vier Expeditionsschiffe, begleitet von zwei Walfangschiffen, transportierten 82 Expeditionsteilnehmer und die komplette Ausrüstung und Verpflegung sowie drei Flugzeuge und einen Helikopter zur Walfischbucht. Die Station wurde direkt auf der Eisbarriere der Bucht aufgestellt und umfasste 22 einzelne Bauten. Von hier aus erfolgte der erste Überflug des Südpols mit einem Flugzeug − der „Floyd Bennett“ mit dem amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd sowie dem norwegischen Piloten, einem Fotografen und einem Assistenten an Bord. Am 29. November 1929 wurde die amerikanische Flagge direkt über dem Pol abgeworfen.[39] In späteren Jahren (ab 1946) wurden weitere US-amerikanische Stationen in der AA errichtet, die die laufenden Nummern II bis V erhielten.[40]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. U.S. Department of State: The Antarctic Treaty
  2. TheWorldCounts: Antarctica
  3. Stand 2004 nach COMNAP
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Koordinaten und weitere Angaben aus der Zeitschrift Polar Record, Cambridge, 1987; Abschrift aus der Staatsbibliothek Ost-Berlin v. Februar 1988: Aufstellung der offiziell registrierten 1987 arbeitenden Überwinterungsstationen in der Antarktis und deren geografische Lage <liegt bei den 44Pinguinen vor>
  5. a b c d Aufstellung weiterer bekannter Dauerstationen in der Antarktis und deren geografische Lage
  6. russische Wiki-Seite zur Station Druschnaja 4
  7. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  8. Dieter Querndt: Zweite italienische Antarktisexpedition 1986–1987 beendet. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  9. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  10. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  11. russische Wiki-Seite zur Station Wostok
  12. Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 3). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  13. a b c d e f g Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 2). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  14. Dieter Querndt: Bulgarien plant Forschungen auf dem weißen Kontinent (und) Die bulgarische Erkundungsexpedition 1987/88. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  15. Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (hier: Chile) und Antarktissaison 1984–1985. Beiträge im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  16. Bernd Geyer: Neues aus Argentinien und seinen Forschungsstationen. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  17. Bernd Geyer: Erste chinesische Antarktisexpedition 1984/85. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  18. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  19. Bernd Geyer: Die zweite brasilianische Antarktisexpedition. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  20. Two die in fire, BBC news vom 26. Februar 2012
  21. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  22. Günter Haaf: Der Streit um die Torte liegt auf Eis. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 28f
  23. Dieter Querndt: 1. Greenpeace-Antarktisexpedition (GAE) 1985–1986, 2. GAE, 3. GAE 1988, 4. GAE 1988–1989. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  24. Stuart Franklin: Protest im Frost; ausführliche Darstellung der Greenpeace-Aktivitäten 1989/90. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, 5. November 1990, Nr. 4, S. 62ff
  25. Gerhard Höpp: Dritte indische Antarktisexpedition 1983–1984. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  26. Gerhard Höpp: Vierte indische Antarktisexpedition 1984–1985. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  27. a b c d e Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (2. Teil, 1985). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  28. Russians Find Missing Polar Post. In: The New York Times. 25. Januar 1987 (englisch, nytimes.com [abgerufen am 3. Februar 2024]).
  29. D. Querndt: Antarktische Meldungen (hier: US-Antarktisstation Siple). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  30. a b Karl-Heinz Schöne (Halle): Norwegens neue Antarktisaktivitäten. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  31. russische Wiki-Seite zur Station Полюс недоступности
  32. russische Wiki-Seite zur Station Wostok 1
  33. russische Wiki-Seite zur Station Komsomolskaja
  34. Dieter Querndt: Erste Schweizerische Antarktisexpedition 1963–1965. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  35. Byrd History, June 12, 2009. The Antarctic Sun.
  36. John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Band 1. McFarland & Co., Jefferson / London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 258 (englisch).
  37. russische Wiki-Seite zur Station Oasis
  38. russische Wiki-Seite zur Station Pionerskaja
  39. Dieter Querndt. I. Byrd-Antarktisexpedition 1928–1930. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  40. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011