Antoine Monot

deutsch-schweizerischer Schauspieler, Filmproduzent und Kolumnist
(Weitergeleitet von Antoine Monot Jr.)

Antoine Monot (* 22. Juni 1975 in Rheinbach) ist ein deutsch-schweizerischer Schauspieler und Filmproduzent. Seinen Durchbruch hatte er 1999 mit dem Kinofilm Absolute Giganten. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch seine Arbeit als Testimonial für die Technikmarktkette Saturn bekannt. In der Neuauflage der Serie Ein Fall für zwei spielt er seit 2014 die Rolle des Rechtsanwalts. In der 2023 gedrehten RTL-Reihe Behringer und die Toten spielt er die Titelfigur Kommissar Behringer.

Antoine Monot beim Deutschen Comedypreis 2017

Kindheit

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Antoine Monot wurde in Rheinbach geboren. Durch die Berufe seiner Eltern zog die Familie bis zu seinem siebten Lebensjahr mehrfach um. Im Alter von sieben Jahren zog die Familie nach Loheland bei Fulda, wo seine Mutter eine Stelle als Erzieherin im Waldorf-Internat annahm. Monot wurde ebenfalls dort aufgenommen und blieb bis zu seinem Umzug nach Hochstadt im Internat. Mit 14 Jahren wechselte er an die Freie Waldorfschule in Frankfurt am Main und zog später nach Unterägeri in die Schweiz.

Antoine Monot wurde als Sohn des Komponisten und Dirigenten Jean-François Monot und der Schauspielerin Gisela Monot geboren. Seine Eltern prägten durch ihre Berufe das künstlerische Umfeld seiner Kindheit. Er hat zwei Schwestern, Elise Hofner und Jeanne Monot. Die Familie zog während seiner frühen Jahre aufgrund der beruflichen Tätigkeiten der Eltern mehrfach um.

Antoine Monot ist seit 2015 mit der Journalistin und HSE24-Moderatorin Stefanie Sick liiert. Beide kannten sich schon seit den Dreharbeiten zur ARD-Sitcom Biggi im Mai 1998.[1] Sick lebt mit ihren drei Töchtern in München und Monot einige Kilometer entfernt.[2]

Werdegang als Schauspieler

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Mit 16 Jahren verließ Monot die Waldorfschule und begann 1990 ein Regiestudium an der Schauspielakademie Zürich,[3] das er 1993 abschloss. Während seiner Schulzeit wurde er für den Kinofilm Tschäss unter der Regie von Daniel Helfer gecastet, mit Dreharbeiten in Zürich und Wuppertal. Danach spielte Monot bis 1996 Theater, zunächst in der freien Szene unter Volker Lösch. Lösch debütierte 1994 als Regisseur mit Gerettet und inszenierte mit Monot auch Vatermord und Der große B. Bald darauf trat Monot auch an etablierten Bühnen wie dem Schauspielhaus Zürich, dem Theater am Neumarkt Zürich und dem Theater Basel auf.

Ab 1996 widmete er sich verstärkt dem deutschen Film- und Fernsehgeschäft. Seine ersten Fernsehrollen übernahm er in SK-Babies und Alphateam. 1997 besetzte ihn Casting-Direktorin An Dorthe Braker für den Kinofilm Absolute Giganten von Sebastian Schipper. Die Dreharbeiten 1998 in Hamburg brachten ihm den Durchbruch. Der Film wurde von X-Filme Creative Pool produziert, und Monot spielte die Rolle des „Walter“ neben Frank Giering, Florian Lukas und Julia Hummer.

 
Antoine Monot (2015)
 
Antoine Monot mit Stefanie Sick (2015)

Es folgten Rollen in renommierten Film- und Fernsehproduktionen, darunter Oliver Hirschbiegels Das Experiment (2001), Lammbock (2001) von Christian Zübert und Robert Schwentkes Eierdiebe (2003). Im Fernsehen trat er u. a. in Hat er Arbeit? von Kai Wessel und Wolfsheim von Nicole Weegmann auf. 2004 drehte er in Prag den Film Der Wixxer mit Bastian Pastewka, Oliver Kalkofe und Christoph Maria Herbst. 2005 spielte er in Till Franzens Die blaue Grenze die Hauptrolle „Momme Bief“ und war 2006 in der Komödie Schwere Jungs von Marcus H. Rosenmüller zu sehen. 2011 folgte die Verfilmung Resturlaub nach dem Roman von Tommy Jaud.

Von 2013 bis 2017 verkörperte Monot in der Werbekampagne der Technikmarktkette Saturn den schweigsamen Verkäufer „Tech-Nick“.[4][5]

2014 spielte Monot in Who Am I – Kein System ist sicher und übernahm die Rolle des Anwalts Benjamin „Benni“ Hornberg in der Neuauflage von Ein Fall für zwei. Im selben Jahr war er als Gian in Der Kreis zu sehen.

2015 spielte er im Tatort Ihr werdet gerichtet, gedreht in Schweizerdeutsch, und synchronisierte seine Rolle für die ARD und den ORF auf Hochdeutsch. Für diese Leistung erhielt er 2016 den Schweizer Fernsehfilmpreis bei den 51. Solothurner Filmtage.[6]

Mit der Sketch-Comedy-Serie Knallerkerle, die 2017 auf Sat.1 startete, feierte Monot als Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent Erfolge. Die Serie war das männliche Pendant zu Martina Hills Knallerfrauen.

2024 übernahm Monot die Hauptrolle des Hauptkommissars Konrad Behringer in der Krimireihe Behringer und die Toten – Ein Bamberg-Krimi, die seitdem auf RTL ausgestrahlt wird. Die Serie spielt im fränkischen Bamberg und zeigt Behringer als gemütlich wirkenden Ermittler mit messerscharfem Verstand, der häufig von seinen Gegenspielern unterschätzt wird. Ihm zur Seite steht die junge Kommissarin Ela Jenning, dargestellt von Cosima Henman. Die ersten beiden Folgen, Feuerteufel und Fuchsjagd, wurden im Februar 2024 ausgestrahlt. Aufgrund des Erfolgs der Reihe sind für 2025 zwei weitere Folgen mit den Titeln Antoniusfeuer und Romeo geplant.

Werdegang als Unternehmer

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1998 gründete Antoine Monot, Jr. die Creative Artists Management GmbH. Bis 2000 war er aktiv als Agent tätig, anschließend unterstützte er das Unternehmen beratend. Im Jahr 2005 wurde die Firma liquidiert.

2004 gründete Monot die Plattform TYPO3forum.net, eine der größten deutschsprachigen Communities rund um das Content-Management-System TYPO3. Er leitete die Plattform bis 2013.

Im Frühjahr 2005 initiierte er gemeinsam mit Karl Spoerri und Nadja Schildknecht das jährlich stattfindende Zurich Film Festival, für das er bis 2009 als künstlerischer Leiter fungierte. Parallel war Monot von 2008 bis 2009 bei Condor Films als Produzent für Spielfilmproduktionen tätig.

2009 gründete Monot zusammen mit dem Regisseur Daniel Krauss und Franz Meiller die Zuckerfilm GmbH mit Sitz auf dem Bavariafilmgelände in Grünwald bei München. Zu den ersten Produktionen gehörten der Spielfilm Wo es weh tut (2009/2010) und die Komödie Kaiserschmarrn (2010). Der erste Dokumentarfilm Scissors&Glue (2011), produziert von Zuckerfilm, wurde auf dem FLIFF Festival in Fort Lauderdale (USA) gezeigt.

Der 2012 erstmals verliehene Deutsche Schauspielerpreis geht auf eine Idee Monots aus dem Jahr 2010 zurück[7]. Der Preis wird seither jährlich vom Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler in sechs Kategorien verliehen. Bei der ersten Verleihung moderierte Monot zusammen mit Stefanie Sick und gehörte der Jury an.

Weitere Tätigkeiten

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Antoine Monot war stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Schauspiel (BFFS) und zuständig für das Marketing. Am 31. Dezember 2022 endete seine langjährige Amtszeit im Vorstand des BFFS. Er ist Mitglied der Deutschen Filmakademie sowie der Europäischen Filmakademie.

Antoine Monot hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Moderationen übernommen. Von 2012 bis 2015 moderierte er zusammen mit Heinz Badewitz die Berlinale-Sektion LOLA@Berlinale, in der Filme präsentiert wurden, die für den Deutschen Filmpreis nominiert waren. Ebenfalls 2012 konzipierte und moderierte er zusammen mit Stefanie Sick den ersten Deutschen Schauspielpreis in Berlin. Am 16. Oktober 2015 führte er gemeinsam mit Collien Ulmen-Fernandes durch die Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises in der Alten Oper Frankfurt. In der Schweiz war Monot als Mitbegründer des Zurich Film Festival bis 2009 auch als künstlerischer Leiter tätig und moderierte zahlreiche Veranstaltungen sowie Podiumsdiskussionen. Darüber hinaus führte er mehrfach durch die "Nacht der Nominierten" bei den Solothurner Filmtagen, bei der die Nominierten des Schweizer Filmpreises bekannt gegeben werden.

2015 erschien Monots erstes Buch Vertrauen Sie mir, ich tu’s ja auch!, das er mit David Denk verfasste.[8]

Show-Auftritte

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Antoine Monot hat im Laufe seiner Karriere an zahlreichen Fernsehshows und Quizsendungen teilgenommen. Eine Übersicht seiner Auftritte:

Filmografie

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Kino (Auswahl)

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Fernsehen (Auswahl)

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Als Produzent

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Auftritte (Auswahl)

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Nominierungen und Auszeichnungen

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Veröffentlichungen

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Literatur

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  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 289 f.
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Commons: Antoine Monot, Jr. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Antoine Monot: Meine Freundin hat mich zu einem besseren Mann gemacht, bunte.de, 28. August 2024
  2. Antoine Monot Jr. wohnt getrennt von seiner Freundin. In: schweizer-illustrierte.ch, abgerufen am 11. Januar 2025.
  3. Antoine Monot. In: Filmmakers. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  4. Bärbel Unckrich: Saturn-Testimonial: Antoine Monot Jr. im Interview: "Tech-Nick hat mir viele neue Fans beschert". In: www.horizont.net. 17. Oktober 2014, archiviert vom Original am 7. November 2017; abgerufen am 7. November 2017.
  5. Santiago Campillo-Lundbeck: „Technik (er)leben“: Saturn verpasst sich eine neue Markenpositionierung - mithilfe von JvM. In: www.horizont.net. 30. Oktober 2017, archiviert vom Original am 6. Mai 2018; abgerufen am 6. Mai 2018.
  6. a b Medien : Antoine Monot bekommt Schweizer TV-Filmpreis - Fernsehen - Westfälische Nachrichten. In: wn.de. 7. Januar 2016, abgerufen am 17. Dezember 2020.
  7. Julia Emmrich: Antoine Monot ist der charmante Neue beim Bremer „Tatort“. In: derwesten.de. WAZ, abgerufen am 1. März 2016.
  8. „Vertrauen Sie mir, ich tu’s ja auch!“ mit David Denk, S. Fischer Verlage Frankfurt/M. ISBN 978-3-596-03405-5