Arbeidernes Kommunistparti (AKP; Die Kommunistische Partei der Arbeiter), ehemals Arbeidernes Kommunistparti (marxist-leninistene) (AKP(m-l)); Die Kommunistische Partei der Arbeiter (Marxisten-Leninisten) war eine marxistisch-leninistische Partei in Norwegen (1973–2007).

Parteilogo

Am 10. März 2007 fusionierte die AKP mit der Rød Valgallianse (RV) zur Partei Rødt.

Geschichte

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Die AKP (m-l) wurde am 18. Februar 1973[1] als maoistisch ausgerichtete Partei gegründet. Sie ging hauptsächlich aus dem Jugendverband (Sosialistisk Ungdomsforbund, ab 1969 mit Zusatz m-l) der Sozialistischen Volkspartei (damals Sosialistisk Folkeparti) hervor, der seit Ende der 60er Jahre einen pro-chinesischen Kurs eingeschlagen und sich ab 1969 mit Erklärungen in der Beijing Rundschau[2] zu Wort gemeldet hatte. Die AKP(m-l) lehnte die Politik der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und die auf die KPdSU ausgerichtete Kommunistische Partei Norwegens (NKP) als revisionistisch ab. Ideologisch folgte die Partei den Theorien von Karl Marx, Friedrich Engels, Wladimir Iljitsch Lenin, Josef Stalin und besonders den Ideen von Mao Zedong, die sie „im Klassenkampf in Norwegen anwenden“ wollte. Politische Vorbilder waren die KPdSU bis zum Tode Stalins, die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), die Partei der Arbeit Albaniens (PdAA) und verschiedene Befreiungsbewegungen. Als ihr Jugendverband fungierte die Rød Ungdom.

Wegen der völligen Übereinstimmung mit der Politik der KPCh wurden mehrfach Parteidelegationen in die Volksrepublik China eingeladen[3], sowie Erklärungen[4], Grußbotschaften und Artikel aus den Parteiorganen in der Peking Rundschau abgedruckt. Besonderes Interesse erregten bei den chinesischen Kommunisten die Stellungnahmen der AKP(m-l) zur Politik der Sowjetunion, die zumeist aus chinesischen Publikationen abgeschrieben worden waren[5]. Mehrmals wurde die Sowjetunion in den Zeitschriften der AKP(m-l) mit dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus verglichen[6]. In den späten 1970er Jahren unterstützte die AKP(m-l) aktiv Pol Pot[7], der für den damaligen Parteivorsitzenden Pål Steigan während seines Besuches in Phnom Penh am 29. September 1978 ein Bankett gab.

Die AKP(m-l) arbeitete in ihren Anfangsjahren eng mit anderen skandinavischen ML-Parteien zusammen, mit denen sie mehrmals Konferenzen abhielt[8]. Sie gehörte auch der 1998 gegründeten Internationalen Konferenz Marxistisch-Leninistischer Parteien und Organisationen an und war somit eine Schwesterpartei der MLPD.

Ab 1973 beteiligte sich die AKP(m-l) im Rahmen einer Roten Wahlallianz (Rød Valgallianse / Raud Valallianse; RV) an den Wahlen zum Storting und erzielte dabei Ergebnisse zwischen 0,4 % (1973) und 1,7 % (1997). 1993 ergaben 1,1 % der Stimmen einen Sitz für die RV im norwegischen Parlament.Diesen einzigen Sitz der RV im Landesparlament erzielte Erling Folkvord in Oslo. Die Rote Wahlallianz gab für ihren landesweiten Wahlkampf 1993 insgesamt 600.000 Kronen aus, von denen zwei Drittel zur Unterstützung von Folkvords Wahlkampf in Oslo verwendet wurden.[9] Folkord war zuvor Stadtabgeordneter in Oslo für die rote Wahlallianz gewesen und war zudem jahrelanges Mitglied der AKP. Die RV verlor bei den Wahlen 1997, trotz Steigerung auf 1,7 % der Stimmen, ihr Mandat in Oslo.

Die AKP(m-l) besaß (zeitweilig) eine eigene Zeitung Klassekampen (anfangs monatlich, dann wöchentlich, heute täglich), eine theoretische Zeitschrift Røde Fane (Rote Fahne) und einen Verlag Oktober, in dem revolutionäres Schrifttum herauskam.

Die Mitgliederzahl ist nicht bekannt, allerdings sprechen einige Quellen von zuletzt 1500 Mitgliedern[10]. Dass die Mitgliederschaft der AKP(m-l) zu einem großen Teil aus Hochschulabsolventen und Studenten bestand, konnte dadurch verschleiert werden, dass diese in den 70er Jahren zur Arbeit in Fabriken angehalten wurden. Die Partei wurde vom norwegischen Reichsnachrichtendienst beobachtet.

Der norwegische Politologe Bernt Hagtvet hält die Partei für mitverantwortlich für die Verbrechen der Roten Khmer, welche die Partei unterstützt habe, und kritisiert eine fehlende Aufarbeitung der kommunistischen Geschichte und Unterstützung für kommunistische Genozide.[11]

Am 10. März 2007 fusionierte die AKP mit der Rød Valgallianse (RV) zur Partei Rødt.

Vorsitzende

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Bekannte Mitglieder

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Veröffentlichungen

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  • Norwegian Marxist-Leninists intensify the struggle against social-imperialism : resolution from the Workers' Communist Party (Marxist-Leninist), Norway, November 2-3, Oslo: Oktober 1975, ISBN 82-7094-097-6
  • AKP(m-l)s tre første ar : vedtak, uttalelser og opprop fra AKP(m-l), febr. 1973 - mai 1975; tillegg: dokumenter fra Rød Valgallianse 1973 og 1975, Oslo: Oktober 1975, ISBN 82-7094-098-4
  • Class struggle : international bulletin of WCP(m-l), Workers' Communist Party (Marxist-Leninist) Norway, Oslo: Oktober (1977–1985)

Literatur

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  • Friedrich-Wilhelm Schlomann, Paulette Friedlingstein: Die Maoisten. Pekings Filialen in Westeuropa. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1970, ISBN 3-7973-0195-2, (S. 233–235: Der norwegische ‘Sosialistisk Ungdomsforbund’, Die Zeitung 'Klassekampen' ).
  • Glückwunsch zum 5. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Arbeiterpartei (M-L) Norwegens. In: Peking Rundschau, Nr. 8, 18. Februar 1978, ZDB-ID 300609-8, S. 3.
  • Harald Skjønsberg: På parti med Stalin? Den merkelige historien om MLernes storhetstid. Gyldendal, Oslo 1990, ISBN 82-574-0820-4, (201 S., Fotos, über Arbeidernes Kommunistparti).
  • Robert J. Alexander: Maoism in the developed world. Praeger, Westport CT 2001, ISBN 0-275-96148-6, (S. 137–139: The Norwegian Workers Communist Party).
  • Hans Petter Sjøli: Mao, min Mao. Historien om AKPs vekst og fall. Cappelen, Oslo 2005, ISBN 82-02-23353-4.
  • Hans Petter Sjøli: Maoism in Norway and how the AKP(m–l) made Norway more Norwegian. In: Scandinavian Journal of History, vol. 33, 2008, No. 4, ISSN 0346-8755, S. 478–490, (Special Issue 1968).
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  1. Norwegen : Gründung der Kommunistischen Arbeiterpartei (M-L), in Peking Rundschau (PR), Nr. 10, 13. März 1973, S. 20
  2. Glückwunschtelegramm vom Zentralkomitee des Verbandes der Sozialistischen Jugend Norwegens, in: Peking Rundschau (PR), Nr. 17, 29. April 1969, S. 24–25; Glückwünsche der Sozialistischen Jugendliga (Marxisten-Leninisten) Norwegens, in: PR Nr. 45, 11. November 1969, S. 26–27
  3. Chairman Hua Meets Delegation of Norwegian Worker' Communist Pary (M-L), in: Peking Review, No. 8, February 18, 1977, S. 3–4 (es wurde nicht über alle Besuche so ausführlich mit Foto berichtet)
  4. Telegramm von Paal Steigan, Vorsitzender der Kommunistischen Arbeiterpartei Norwegens (M-L), in: PR, Nr. 38, 21. September 1976, S. 53–54 (zum Tode Maos)
  5. „Klassenkampf“ (Norwegen): Der Charakter der sowjetischen Hilfe, in: PR, Nr. 5, 5. Februar 1974, S. 27; Der mörderische Waffenhandel des Sozialimperialismus (aus Klassekampen Nr. 9/1974, nachgedruckt in PR, Nr. 16, 23. April 1974)
  6. „Rote Fahne“ (Norwegen): Die Sowjetunion hat alle Charakterzüge Hitler-Deutschlands, in: PR, Nr. 16, 20. April 1976, S. 29
  7. Marxistisch-Leninistische Organisationen (:) Die Aggression gegen Kampuchea unter Anklage, in: PR, Nr. 5, 6. Februar 1979, S. 23ff, S. 24: „Der Arbeitsausschuß des ZK der Kommunistischen Arbeiterpartei Norwegens (M-L) stellte in seiner Erklärung vom 8. Januar fest, die unter dem sowjetischen Kommando durchgeführte vietnamesische Aggression gegen Kampuchea habe den fortschrittlichen Völkern eine sehr wichtige Aufgabe gestellt: Sie müßten diese Aggression schärfstens verurteilen und ihre Unterstützung für das kampucheanische Volk verstärken. In dieser Frage gebe es Gründe genug, alle für Demokratie eintretenden Völker, ungeachtet ihrer politischen Haltung, zur Verurteilung dieser Aggression zu mobilisieren.
  8. Nordeuropa: Gemeinsame Konferenz marxistisch-leninistischer Organisationen, in: PR Nr. 5, 4. Februar 1975, S. 23 (zusammen mit Kommunistische Liga von Dänemark (Marxisten-Leninisten), Marxistisch-Leninistische Gruppe von Finnland, Marxistisch-Leninistische Organisation der Färöer-Inseln, Kommunistische Einheitsliga von Island und Kommunistische Partei von Schweden)
  9. "RV Satser alt på Stortingsplassen" (norwegisch), Norsk Telegrambyrå, 12. August 1993. S. 5.
  10. Rosa-Luxemburg-Stiftung: Für ein anderes Europa. Linke Parteien im Aufbruch (Memento vom 8. Oktober 2017 im Internet Archive), Karl Dietz Verlag Berlin 2005, S. 190
  11. Bernt Hagtvet: Det unnvikende oppgjøret, Dagbladet, 17. Juli 2003