Arbesthal

Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha

Arbesthal ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde in der Gemeinde Göttlesbrunn-Arbesthal in Niederösterreich.

Arbesthal (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Arbesthal
Arbesthal (Österreich)
Arbesthal (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bruck an der Leitha (BL), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Bruck an der Leitha
Pol. Gemeinde Göttlesbrunn-Arbesthal
Koordinaten 48° 3′ 46″ N, 16° 42′ 25″ OKoordinaten: 48° 3′ 46″ N, 16° 42′ 25″ Of1
Höhe 172 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 513 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 9,48 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03453
Katastralgemeinde-Nummer 05001
Bild
Friedhof mit einer ehemaligen Burganlage
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
513

Geographie

Bearbeiten

Arbesthal befindet sich nordwestlich der 6 km entfernten Stadt Bruck an der Leitha und liegt nördlich an der Ost Autobahn in unmittelbarer Nähe zur Raststation Göttlesbrunn.

Geschichte

Bearbeiten

Im Jahr 1083 scheint der Ort unter dem Namen Arawezital erstmals urkundlich auf.[1] Die Herrschaft über Arbesthal hatte das Stift Göttweig inne, dennoch wurde der Ort in der Reformationszeit von Trautmannsdorf aus reformiert und war bis 1584 evangelisch. Während des Rückzuges im Rahmen der ersten Türkenbelagerung im Jahr 1529 flüchteten die Bewohner in den nördlichen Wald und Arbesthal wurde verwüstet. Das gleiche Schicksal ereilte die Ortschaften während des Türkenfeldzuges von 1683. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 63 Häusern genannt, das nach Göttlesbrunn eingepfarrt war, die Kinder aber im Ort eingeschult wurden. Die Herrschaft Trautmannsdorf besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus und besorgte die Konskription. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Rohrau, Pfarre Bruck, Pfarre Schwadorf, Kirche Arbesthal und Stift Heiligenkreuz.[2] 1835 wird das Dorf mit 67 Häusern und 390 Einwohnern erwähnt, die Getreide und etwas Wein anbauen.[3] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Arbesthal ein Bäcker, ein Fleischer, ein Friseur, ein Gastwirt, zwei Gemischtwarenhändler, drei Landesproduktehändler, ein Sattler, ein Schmied, ein Schneider, zwei Schuster und mehrere Landwirte ansässig. Außerdem gab es eine Milchgenossenschaft und einen Sodawassererzeuger.[4]

Öffentliche Einrichtungen

Bearbeiten

In Arbesthal befindet sich ein Kindergarten.[5]

Literatur

Bearbeiten
  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 45 (Ausgabe 1769; Arbesthal in der Google-Buchsuche).
  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Achau bis Furth. Mechitaristen, Wien 1832, S. 30 (ArbesthalInternet Archive – 2., ganz unveränderte Auflage).

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Geschichte. goettlesbrunn-arbesthal.gv.at, abgerufen am 23. September 2018.
  2. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 30 (Arbesthal in der Google-Buchsuche).
  3. Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach: Arbesthal. In: Neueste Landeskunde von Oesterreich unter der Ens. Band 2. Verlag Carl Reichard, Güns 1835, S. 264 (reader.digitale-sammlungen.de).
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 195
  5. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.