Architektur in Berlin
Berlin hat eine vielseitige Baugeschichte. Die Architektur in Berlin entstand aus dem historischen Stadtkern von Berlin, dem Nikolaiviertel, der Schwesterstadt Kölln und den kurfürstlichen Stadtgründungen, wie der Dorotheenstadt oder der Friedrichstadt. Die Bildung von Groß-Berlin erfolgte im Jahr 1920 mit der Eingemeindung von bis dahin selbstständigen Städten wie Spandau, Charlottenburg oder Cöpenick.
Die dezentrale Entwicklungsgeschichte hat zur Folge, dass es gegenwärtig in allen Bezirken eine Fülle von einzigartigen Bauwerken gibt. Zu den herausragenden Wahrzeichen der Stadt gehören aus verschiedenen Gründen das Brandenburger Tor und die in der Stadtlandschaft unübersehbaren Landmarken wie der Berliner Fernsehturm in Mitte sowie der Funkturm in Westend.
Bauhistorie
BearbeitenAuf der internationalen Bauausstellung Interbau im Jahr 1957 präsentierten namhafte Architekten wie Walter Gropius, Le Corbusier und Oscar Niemeyer ihre Entwürfe. Realisiert wurden die Bauvorhaben im Hansaviertel. Die Kongresshalle mit der freitragenden Dachkonstruktion wurde 1957 errichtet.
Die Berliner Architektur und Stadtgestaltung hat nach 1990 trotz erheblicher Neubauaktivitäten weder im nationalen noch internationalen Rahmen Anerkennung gefunden oder Vorbildcharakter entwickelt. Die Metropole gilt als Ort ohne Baukultur.[1]
Zentrale Bezirke
BearbeitenZentrum West
Bearbeiten- Moabit
- Tiergarten
- Rund um den Kurfürstendamm
- Europa-Center
- Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Mahnmal und Neubau)
- Kaufhaus des Westens (KaDeWe)
- Kranzler-Eck
- Theater des Westens
- Weltkugelbrunnen
- Zoologischer Garten
- Sonstiges
Zentrum Ost
Bearbeiten- Museumsinsel
- Unter den Linden: Prachtstraße mit zahlreichen historischen Gebäuden
- Neue Wache
- Sing-Akademie/Maxim-Gorki-Theater
- Kommandantenhaus, Sitz von Bertelsmann
- Zeughaus (Deutsches Historisches Museum)
- Staatsoper Unter den Linden
- Reiterstandbild Friedrichs des Großen
- Sankt-Hedwigs-Kathedrale
- Alte Bibliothek (im Volksmund: „Kommode“)
- Humboldt-Universität
- Staatsbibliothek zu Berlin (bis Ende 1991: Deutsche Staatsbibliothek)
- Berliner Schloss/Humboldt Forum
- Schloßbrücke
- Schloßplatz
- Russische Botschaft
- Brandenburger Tor und Pariser Platz
- Alexanderplatz und Nikolaiviertel
- Karl-Marx-Allee
- Friedrichstraße, neben dem Kurfürstendamm Berlins größte Shopping-Meile
- Gendarmenmarkt
- Konzerthaus (ehemals: Schauspielhaus)
- Deutscher Dom
- Französischer Dom
- Spandauer Vorstadt
Potsdamer Platz
Bearbeiten- Potsdamer Platz
- Sony Center mit dem Film-Museum und dem Kaiser-Saal
- Atrium Tower mit Potsdamer Platz Arkaden, Theater am Potsdamer Platz und der Spielbank Berlin
- Kulturforum
- Leipziger Platz
- Museum für Kommunikation Berlin
- Deutsches Technikmuseum
- Tempodrom
Regierungsviertel
Bearbeiten- Regierungsviertel
Äußere Bezirke
BearbeitenNorden
Bearbeiten- Amtsgericht Wedding
- Bürgerpark Pankow
- Humboldt-Schlösschen
- Jüdischer Friedhof Berlin-Weißensee
- Schloss Schönhausen
- Schönholzer Heide
- Rathaus Pankow
- Weißer See in Weißensee
- Brotfabrik
- Zeiss-Großplanetarium
Osten
Bearbeiten- Molecule Man
- Oberbaumbrücke
- East Side Gallery
- Schloss Biesdorf
- Gründerzeitmuseum im Gutshaus Mahlsdorf
- Dorf Marzahn mit Bockwindmühle
- Kienberg mit den Gärten der Welt
- Tierpark und Schloss Friedrichsfelde
- Landschaftspark Herzberge
- Stadtpark Lichtenberg
- Treptower Park mit Archenhold-Sternwarte und Sowjetischem Ehrenmal
- Altstadt Köpenick mit Rathaus (siehe auch: Hauptmann von Köpenick)
- Schloss Köpenick mit Kunstgewerbemuseum, Schlosskirche und Schlossinsel
- Volkspark Köpenick
- Wasserwerk Friedrichshagen (in der Maschinenhalle Museum im Wasserwerk) am Großen Müggelsee
- Müggelberge mit Müggelturm und Teufelssee
- Museum Berlin-Karlshorst
- Wuhlheide, Volkspark und Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) mit Parkeisenbahn
- Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße, ehem. Ministerium für Staatssicherheit
- Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (ehemaliges Stasi-Gefängnis)
Südosten
BearbeitenSüden
Bearbeiten- Flughafen Tempelhof mit Luftbrückendenkmal
- Hufeisensiedlung
- Gropiusstadt
- Britzer Garten
- Insulaner mit dem Planetarium und der Wilhelm-Foerster-Sternwarte
- Siedlung Ceciliengärten
- Kaisereiche
- Siedlung Lindenhof
- Natur-Park Schöneberger Südgelände
Südwesten
Bearbeiten- Botanischer Garten
- Wannsee
- Lilienthal-Denkmal in Lichterfelde
- Villenkolonie Lichterfelde-West
- Jagdschloss Grunewald
- Grunewaldturm an der Havelchaussee
- Denkmal am Schildhorn für Jaxa von Köpenick
- Flensburger Löwe
- Jagdschloss Glienicke
- Schloss Glienicke mit Park und Glienicker Brücke
- Pfaueninsel
- Museumsdorf Düppel
- Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin
- Liebermann-Villa
- Bierpinsel
- Haus der Wannseekonferenz
Westen
Bearbeiten- Olympiagelände Berlin (früher Reichssportfeld), mit dem Olympiastadion, Glockenturm, Maifeld, Waldbühne und dem Sportforum
- Fließwiese Ruhleben, Murellenberge, Murellenschlucht und Schanzenwald
- Tiefwerder, Tiefwerder Wiesen, Stößensee
- Zitadelle Spandau, seit 2009 mit Denkmälern der Siegesallee
- Spandauer Altstadt mit Kirche und Rathaus
Weltkulturerbe
BearbeitenBerlin gehört zu den Städten mit den zahlreichsten UNESCO-Weltkulturerbestätten weltweit.[2]
In das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurden (Stand: August 2023): (1.) „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ (1990), (2.) die „Museumsinsel Berlin“ (1999) sowie (3.) die „Siedlungen der Berliner Moderne“ (2008).[3][4]
Der Berliner Bereich von (1.) umfasst: Schloss und Park Glienicke, Jagdschloss und Jagdschlosspark Glienicke, Böttcherberg mit Loggia Alexandra, Nikolskoe (St. Peter und Paul, Blockhaus, Forsthaus, Schulhaus und Forsthaus Moorlake) und die Pfaueninsel.[5]
Zum UNESCO-Weltkulturerbe im Bereich von (2.) zählen: Das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, der Kolonnadenhof, das Bode-Museum und das Pergamonmuseum.[6]
Dem UNESCO-Weltkulturerbe gehören im Rahmen von (3.) folgende sechs Siedlungen an: Die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung Schillerpark, die Großsiedlung Britz, die Wohnstadt Carl Legien, die Weiße Stadt und die Großsiedlung Siemensstadt.[7]
Zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören ferner – im Rahmen von „Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“ (1996) – die wenige Kilometer nordöstlich der Berliner Stadtgrenze befindlichen Bauhaus-Stätten in Bernau bei Berlin, insbesondere die ADGB-Bundesschule und deren Erweiterungsbau.[3]
Zu den meistbesuchten UNESCO-Weltkulturerbestätten in Berlin und seiner Agglomeration gehören die Museumsinsel (2019: 3,1 Mio. Besucher) – im Besonderen das Pergamonmuseum und das Neue Museum mit jeweils mehr als 800.000 Besuchern (2019) – und das Potsdamer Schlosses Sanssouci mit etwa 350.000 zahlenden Besuchern pro Jahr (2019).[8][9][10][11][12]
Kirchen
BearbeitenMuseen
BearbeitenGedenkorte
Bearbeiten- Alter Garnisonfriedhof
- Berliner Gedenktafeln der KPM
- Beethoven-Haydn-Mozart-Denkmal
- Bismarck-Nationaldenkmal
- Ehrenmal für die Gefallenen der Flakartillerie
- Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße
- Holocaust-Mahnmal, im Mai 2005 eingeweiht;
Das mit 2711 Betonstelen bestückte Gedenkfeld umfasst auch unterirdische Ausstellungsräume. - Denkzeichen zur Erinnerung an die Ermordeten der NS-Militärjustiz am Murellenberg in Ruhleben
- Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße
- Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR
- Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie in Berlin, Tiergartenstraße: zwei große gebogene Stahlplatte; Entwurf von Richard Serra; auf einer nebenstehenden Gedenkplatte wird über den Vorgang informiert (siehe Aktion T4).
- Gedenkstätte Plötzensee, eine Hinrichtungsstätte, in der zwischen 1933 und 1945 fast 3000 Menschen ermordet wurden. Auch die Widerständler des Attentats vom 20. Juli 1944 wurden hier umgebracht.
- Gedenkstätte 17. Juni 1953
- Graf-von-Moltke-Denkmal an der Siegessäule
- Luftbrückendenkmal
- Neue Wache Unter den Linden – Opfer von Krieg (Napoleonskriege, Erster Weltkrieg und Zweiter Weltkrieg)
- Reiterstandbild Friedrichs des Großen
- Sowjetisches Ehrenmal im Tiergarten, Bezirk Mitte, Straße des 17. Juni
- Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park, Bezirk Treptow-Köpenick, Park der gefallenen Soldaten
- Sowjetisches Ehrenmal in der Schönholzer Heide, Bezirk Pankow
- Villa Am Großen Wannsee 56–58, wo am 20. Januar 1942 die Wannseekonferenz „zur Endlösung der Judenfrage“ stattfand
- Zentralfriedhof Friedrichsfelde
Filme
Bearbeiten- Bauen im geteilten Berlin – Wettstreit in Stein und Beton. Dokumentarfilm, Deutschland, 2015, 43:30 Min., Buch und Regie: Reinhard Schneider, Produktion: rbb, Erstsendung: 20. Oktober 2015 bei rbb, Inhaltsangabe von rbb, ( vom 29. Mai 2016 im Webarchiv archive.today).
- Krieg der Bauten. Der Wettkampf der Architekten im geteilten Berlin. Dokumentarfilm, Deutschland, 2014, 28:34 Min., Buch und Regie: Andreas Sawall, Produktion: ZDF, Erstsendung: 2. November 2014 bei ZDF, Inhaltsangabe mit online-Video von ZDF verfügbar bis 2. November 2019 von ZDF.
- Die 30 schönsten Berliner Bauwerke. Gespräche mit Video-Einspielungen, Deutschland, 2010, 43:38 Min., Buch und Regie: Stephan Düfel, Produktion: rbb, Reihe: 30 Favoriten, Erstsendung: 1. September 2010 bei rbb, Inhaltsangabe von ARD.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Sehenswürdigkeiten in Berlin. In: berlin.de
- Sehenswürdigkeiten Berlin. In: visitberlin.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Schluss mit den grauen Klötzen!: Warum Berlins moderne Architektur so hässlich ist, Tagesspiegel, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Welterbe weltweit | Deutsche UNESCO-Kommission. Abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ a b UNESCO-Welterbestätten in Deutschland. Abgerufen am 26. August 2023.
- ↑ Welterbestätten. 23. November 2022, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin. 23. November 2022, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Museumsinsel Berlin. 7. Juli 2022, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Siedlungen der Berliner Moderne. 26. August 2022, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Staatliche Museen zu Berlin: Besuchszahlen 2019 der Staatlichen Museen zu Berlin. Abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Besucher-, Nutzer- und Bestandszahlen 2021 - Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Top Ten: Berlins meistbesuchte Sehenswürdigkeiten – DW – 02.08.2023. Abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Märkische Allgemeine Zeitung: Potsdam verzeichnet 2018 Besucherrekord. 4. März 2019, abgerufen am 27. August 2023.
- ↑ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG): 2020-02-17 SPSG-Bilanz 2019. 17. Februar 2020, abgerufen am 27. August 2023.