Arena Națională

Fußballstadion in Bukarest, Rumänien

Die Arena Națională ist ein Fußballstadion in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Es bietet 55.600 Zuschauern Platz. Im Nationalstadion finden neben den Länderspielen der rumänischen Fußballnationalmannschaft auch Endspiele des rumänischen Pokals sowie des Supercups statt. Seit März 2015 trägt der FCSB Bukarest alle seine Heimspiele in dem Stadion aus.

Arena Națională

´Innenansicht (Oktober 2020)
Innenansicht (Oktober 2020)
Daten
Ort Bulevardul Basarabia 37–39
Rumänien 022103 Bukarest, Rumänien
Koordinaten 44° 26′ 13,9″ N, 26° 9′ 9″ OKoordinaten: 44° 26′ 13,9″ N, 26° 9′ 9″ O
Klassifikation 4
Eigentümer Stadt Bukarest
Baubeginn 2008
Eröffnung 6. September 2011
Erstes Spiel 6. September 2011
RumänienFrankreich
Oberfläche Naturrasen
Kosten ca. 234 Millionen Euro
Architekt Entwurf: Gerkan, Marg und Partner
Bau: Max Bögl[1] und Astaldi[2]
Kapazität 55.600 Plätze
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Arena Națională (Rumänien)
Arena Națională (Rumänien)

Die Arena Națională wurde zwischen 2008 und 2011 auf dem Grund des abgerissenen Nationalstadions Lia-Manoliu-Stadion erbaut. Es ist eine Spielstätte der UEFA-Kategorie 4, der höchsten Klassifikation des Europäischen Fußballverbandes.

Geschichte

Bearbeiten

Das deutsche Bauunternehmen Max Bögl und die italienische Baufirma Astaldi waren für den Bau verantwortlich. Die Kosten des Baus von ca. 234 Millionen Euro trugen die Stadt Bukarest und der rumänische Staat.[3] Ursprünglich waren Kosten von 146 Millionen Euro veranschlagt worden.

Im Januar 2009 wurde das für den 9. Mai 2012 angesetzte Finale der UEFA Europa League 2011/12 nach Bukarest in die neue Arena vergeben.[4]

Der Termin der Fertigstellung wurde mehrmals verschoben: zunächst von April auf Ende Dezember 2010, dann auf Juni 2011. Die offizielle Eröffnung war zunächst für den 10. August 2011 mit einem Länderspiel Rumäniens gegen Argentinien vorgesehen,[5] doch sagte der argentinische Verband dieses Spiel am 29. Juli 2011 kurzfristig ab.[6] Das Stadion wurde somit anlässlich des EM-Qualifikationsspiels am 6. September 2011 gegen Frankreich (0:0) eröffnet.

Am 6. August 2011 konnte das fertiggestellte Stadion von der Öffentlichkeit besichtigt werden. Rund 100.000 Menschen kamen bis in die Nacht hinein, um sich das neue Nationalstadion mit seiner Ausstattung anzuschauen.

Am 9. Mai 2012 fand im Stadion das Endspiel der Europa League 2011/12 statt, in dem Atlético Madrid mit 3:0 gegen Athletic Bilbao siegte. Wegen UEFA-Einschränkungen war die Zuschauerzahl auf 52.347 Besucher begrenzt.

Im Jahr 2015 wurde das Stadion von den Behörden geschlossen, weil das Dach nicht den Brandschutzbestimmungen entsprach.[7] Als Ersatz für die Heimspiele Rumäniens wurden das Stadionul Marin Anastasovici und die Cluj Arena bestimmt.[8][9]

Am 23. Februar 2021 wurde das Achtelfinalspiel der UEFA Champions League 2020/21 zwischen Atlético Madrid aus Spanien und dem FC Chelsea aus England (0:1) im rumänischen Nationalstadion ausgetragen.[10]

Technische Ausstattung

Bearbeiten

Die Arena Națională ist eines von fünf rumänischen Stadien, in denen Spiele der Champions League ausgetragen werden dürfen.

Im Oktober 2009 beschloss die Stadt, das Stadion mit einem faltbaren Zeltdach nach Vorbild des Deutsche Bank Parks in Frankfurt am Main auszustatten. Das Zeltdach besteht aus einer lichtdurchlässigen Membran. Dafür wurden weitere 20 Millionen Euro bereitgestellt.[11] Das Dach hat eine Größe von 9000 m2 und kann innerhalb von 15 Minuten geöffnet oder geschlossen werden.[12]

Daten zum Stadion

Bearbeiten
  • Kosten: rund 234 Millionen Euro
  • Kapazität: 55.600 Plätze
  • VIP-Logen: 42
  • VIP-Plätze: 3600
  • Pressetribüne: 126 Plätze (bei Bedarf auf 548 erweiterbar)
  • Toiletten: 360
  • Länge des Stadions: 210 m
  • Breite des Stadions: 190 m
  • Gewicht der Dachkonstruktion: 2000 t
  • Verbauter Beton: 100.000 m3

Hinzu kommen unter anderem Restaurants, Räume für Konferenzen und eine Tiefgarage unter dem Stadion mit 200 Plätzen.

Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft 2021

Bearbeiten

Für die Fußball-Europameisterschaft 2021 wurde die Arena Națională als einer von 12 Spielorten in ganz Europa bestimmt. Bei dem Turnier wurden drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale ausgetragen.

So., 13. Juni 2021, 19:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) – Gruppe C
Osterreich  Österreich Nordmazedonien  Nordmazedonien 3:1 (1:1)
Do., 17. Juni 2021, 16:00 Uhr (15:00 Uhr MESZ) – Gruppe C
Ukraine  Ukraine Nordmazedonien  Nordmazedonien 2:1 (2:0)
Mo., 21. Juni 2021, 19:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) – Gruppe C
Ukraine  Ukraine Osterreich  Österreich 0:1 (0:1)
Mo., 28. Juni 2021, 22:00 Uhr (21:00 Uhr MESZ) – Achtelfinale
Frankreich  Frankreich Schweiz  Schweiz 3:3 n. V. (3:3, 0:1), 4:5 i. E.

Panoramabild

Bearbeiten
Die Arena Națională am Tag der offenen Tür am 6. August 2011
Bearbeiten
Commons: Arena Națională – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Nationalstadion Lia Manoliu, Bukarest (Memento vom 9. April 2012 im Internet Archive)
  2. Astaldi baut mit am neuen Stadion in Bukarest (englisch)
  3. Baukosten stiegen auf 234 Millionen Euro Artikel vom 23. Mai 2011 (rumänisch)
  4. Finale der UEFA Europa League 2012 in Bukarest (Memento vom 25. April 2013 im Internet Archive)
  5. Gazeta Sporturilor vom 22. April 2011, abgerufen am 29. April 2011 (rumänisch)
  6. ProSport vom 29. Juli 2011, abgerufen am 30. Juli 2011 (rumänisch)
  7. „Arena Naţională“ mai e bună doar pentru ping-pong. Între autorităţi adevarul.ro 6. März 2016
  8. Copertina Arenei Nationale NU poate fi avizata de ISU. Trei variante pentru ca stadionul de 600 mil. de lei sa fie redeschis stirileprotv.ro 15. Januar 2016
  9. Fie voia generalului. FRF a anunţat oficial unde se joacă meciurile României cu Spania şi cu Lituania adevarul.ro 4. März 2016
  10. Nächste Spielverlegung: Champions-League-Heimspiel von Atletico Madrid gegen Chelsea in Bukarest. In: sportbuzzer.de. RND, 10. Februar 2021, abgerufen am 24. Februar 2021.
  11. Stadion bekommt schließbares Dach (rumänisch)
  12. Cotidianul vom 19. März 2008 (Memento vom 11. Januar 2010 im Internet Archive), abgerufen am 11. August 2012 (rumänisch)