Armierungs-Bataillon
Armierungs-Bataillone waren im Ersten Weltkrieg pionierähnliche Truppenteile des deutschen Heeres. Sie dienten in erster Linie zum Bau von Verteidigungsanlagen und Stellungen, aber auch von Straßen und Grenzbefestigungen.
Geschichte
BearbeitenAufstellung
BearbeitenBei der Mobilmachung 1914 wurden auch die deutschen Festungen[A 1] armiert, d. h. in kampffähigen Zustand[1] versetzt. In den Mobilmachungsplänen waren dafür Arbeitstruppen aus nicht feldverwendungs-, aber arbeitsfähigen[2] gedienten und ungedienten Landsturmpflichtigen vorgesehen, die nun in Truppenteile mit verschiedenen Namen[A 2] einberufen wurden. Nach Abschluss der Arbeiten wurden sie teilweise aufgelöst. Aufgrund der wegen des beginnenden Stellungskriegs erforderlichen Baumaßnahmen wurden die meisten dieser Truppenteile an die Front verlegt. Durch Erlasse des preußischen Kriegsministeriums vom 13. Februar und 10. April 1915[3] wurden alle in Armierungsbataillone umgewandelt. Während des Krieges wurden weitere Armierungsbataillone aufgestellt. Insgesamt gab es 217 dieser Bataillone.
Einsätze
BearbeitenDie Armierungs-Bataillone wurden an allen Fronten zum Bau von Stellungen, Straßen, Wegen, Brücken[4] und Feldeisenbahnen eingesetzt, in der Schlacht um Verdun auch unmittelbar hinter den vordersten Linien. Im Generalgouvernement Belgien bauten Armierungssoldaten auch das Grenzhochspannungshindernis.
Verbandszugehörigkeit
BearbeitenDie Armierungs-Bataillone zählten zu den Armeetruppen und wurden von den Armeeoberkommandos (A.O.K.) je nach Bedarf der Etappe oder einzelnen Truppenverbänden zugewiesen.
Bewaffnung und Ausrüstung
BearbeitenDie Armierungs-Bataillone waren zunächst unbewaffnet, wurden aber gegen Ende des Krieges beim Bau der 2. Stellungen mit Beutegewehren ausgerüstet.
Persönlichkeiten
BearbeitenIn Armierungs-Bataillonen waren eingesetzt:
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestände M 543
- Hermann Cron: Die Organisation des deutschen Heeres im Weltkriege. Verlag E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1923 (= Forschungen und Darstellungen aus dem Reichsarchiv, Bd. 5)
Weblinks
Bearbeiten- Fotografie des Armierungs-Bataillons des II. Ersatz-Bataillon Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145.
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Bei Thionville (Diedenhofen): Feste Obergentringen, Feste Königsmachern, Feste Illingen, bei Metz: | Feste Kronprinz, Feste Kaiserin, Feste Leipzig, Feste Lothringen, Feste von der Goltz, Feste Luitpold, Feste Wagner, Feste Haeseler, bei Mutzig-Molsheim (Straßburg): Feste Kaiser Wilhelm II., bei Idstein: Feste Idstein
- ↑ Arbeits-Bataillon, Armierungs-Bataillon oder -Kolonne, Schanz-Bataillon u. a.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Armieren. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 846.
- ↑ Erich Ludendorff: Meine Kriegserinnerungen 1914–1918
- ↑ Cron, S. 100
- ↑ Karl Bleibtreu: Bismarck. Band 4 im Projekt Gutenberg-DE
- ↑ Karl Liebknecht. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG) „1915, Februar: Liebknecht wird als Armierungssoldat zum Militärdienst eingezogen, […]“
- ↑ Anton Maria Keim: Jean Metten, „Der Rheinhessenmaler“ ( vom 17. Juni 2006 im Internet Archive)
- ↑ Gerhard Kraiker, Elke Suhr: Carl von Ossietzky. Rowohlt, 2015, S. 21.
- ↑ Karl Schmidt-Rottluff. Tabellarischer Lebenslauf im LeMO (DHM und HdG)
- ↑ Peter Panter (=Tucholsky): Schnipsel. In: Die Weltbühne
- ↑ Arnold Zweig ( des vom 29. März 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.