Asklepios Fachklinikum Lübben
Das Asklepios Fachklinikum Lübben ist ein Fachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie in der Stadt Lübben (Spreewald) im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Sie gehört der Gruppe Asklepios Kliniken.
Asklepios Fachklinikum Lübben | ||
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Trägerschaft | Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH | |
Ort | Lübben
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Bundesland | Brandenburg | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 51° 56′ 9″ N, 13° 53′ 13″ O | |
Betten | 233 | |
Mitarbeiter | 350 | |
Website | www.asklepios.com/luebben | |
Lage | ||
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Geschichte
BearbeitenDas Haus im Stil der Neuromanik wurde in den Jahren 1872 bis 1875 auf dem Gelände des ehemaligen Wilhelmiterklosters als Landarmen- und Korrigendenanstalt durch die Stände der Niederlausitz erbaut. Ab 1891/1893 wurde das Haus in eine Heil- und Pflegeanstalt der Provinz Brandenburg umgewandelt. Die um 1900 errichteten Erweiterungsbauten wurden von Theodor Goecke geplant. 1913 wurde eine Brandenburgische Idiotenanstalt durch den Brandenburgischen Provinzialverband eröffnet.
Im Dritten Reich kam es zu Zwangssterilisierung und Euthanasie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus durch sowjetisches Militär genutzt. 1962 wurde das Haus als „Nervenklinik für den Bezirk Cottbus“ neu eröffnet. 1977 erfolgte die Umbenennung in „Bezirksfachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie“.
Ab 1990 stand das Klinikum als Landesklinik in der Trägerschaft des Landesamtes für Soziales und Versorgung. Asklepios übernahm das Haus im Oktober 2006.[1] Das Objekt ist denkmalgeschützt. Unter anderem war Wolfram Kinze Ärztlicher Direktor bis 2007.[2]
Versorgung
BearbeitenDas Hauptgebäude befindet sich an der Luckauer Straße. Die Tagesklinik der Erwachsenenpsychiatrie befindet sich seit Anfang September 2012 in einer Villa in der Logenstraße 3. Eine weitere Tagesklinik für Erwachsene gibt es in Vetschau/Spreewald. Im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie gibt es Tageskliniken mit Institutsambulanz in Cottbus (Eröffnung Anfang Juni 2013) und Königs Wusterhausen. Ärztlicher Direktor ist Stefan Kropp.[3]
Das Krankenhaus hat 200 Betten im stationären Bereich, 37 Plätze für die Tageskliniken und 34 Plätze im Fachbereich für sozialpsychiatrische Rehabilitation, die in den Krankenhausplan des Landes Brandenburg aufgenommen wurden. Das Krankenhaus verfügt über die Abteilungen Neurologie (40 Betten), Psychiatrie und Psychotherapie (100 Betten) und Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (60 Betten). Behandelt werden etwa 1400 Menschen im Jahr. Mit 350 Beschäftigten zählt das Haus zu den größeren Arbeitgebern im Landkreis Dahme-Spreewald.[4]
Literatur
Bearbeiten- Rosemarie Nopper und Christine Kohlmann: Der Wandel der Lübbener „Idiotenanstalt“ zur modernen Landesklinik. In: Annegret Weiland (Redaktion): Festschrift 850 Jahre Lübben 1150–2000. Heimat-Verlag, Lübben 1999, ISBN 3-929600-17-X, S. 156–159
- Karin Schuppan (Hrsg.): Offen für Veränderung. Von der Korrigendenanstalt zur modernen Fachklinik. 125 Jahre Psychiatrieentwicklung in Lübben [Katalog zur Ausstellung vom 21. Juni 2001 bis 15. September 2001 in der Galerie der Tourismus, Kultur und Stadtmarketing Lübben GmbH auf der Schloßinsel]. Berlin-Verlag Arno Spitz, Potsdam 2001, ISBN 3-8305-0234-6
- Marco Zabel: Die brandenburgischen Landesanstalten Lübben und Potsdam in der NS-Zeit. In: Kristina Hübener (Hrsg.) in Zusammenarbeit mit Martin Heinze: Brandenburgische Heil- und Pflegeanstalten in der NS-Zeit (= Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte des Landes Brandenburg, Band 3). be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin und Brandenburg 2002, ISBN 3-89809-301-8, S. 105–128
- Wolfram Kinze (Hrsg.): Entwicklungslinien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Beiträge zum 130-jährigen Bestehen des Asklepios Fachklinikums in Lübben (= Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte des Landes Brandenburg, Band 14). be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-937233-37-6, ISSN 1611-8456
- Wolfgang Rose und Dietmar Schulze: Korrigenden, Wanderer, kriminelle Geisteskranke. Zwischen Repression und Wiedereingliederung. In: Wolfgang Hofmann, Kristina Hübener, Paul Neusinger (Hrsg.): Fürsorge in Brandenburg. Entwicklungen, Kontinuitäten, Umbrüche (= Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte des Landes Brandenburg, Band 15). be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-937233-36-9, ISSN 1611-8456, S. 51–80, insbesondere S. 51–57
- Wolfgang Rose: Zur Entwicklung des Gesundheitswesens in der Stadt Lübben. In: Kristina Hübener und Wolfgang Rose (Hrsg.): Krankenhäuser in Brandenburg. Vom mittelalterlichen Hospital bis zum Krankenhaus in der Moderne (= Schriftenreihe zur Medizin-Geschichte des Landes Brandenburg, Band 16; = Einzelveröffentlichung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Band 5). be.bra Wissenschaft Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-937233-42-0, ISSN 1611-8456, S. 165–196, 352–385
- Eberhard Böhme: Die Entwicklung der psychiatrischen Versorgung in Südbrandenburg von 1988 bis 2000 am Beispiel des damaligen Bezirksfachkrankenhauses Lübben. Dissertation, Medizinische Hochschule, Hannover 2010, Tag der mündlichen Prüfung 11. April 2011 (Digitalisat)
Weblinks
Bearbeiten- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140034 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Asklepios Fachklinikum Lübben
- Qualitätsberichte: 2004 (PDF; 5,6 MB), 2006 (PDF; 4,8 MB), 2008 (PDF; 348 kB), 2010 (PDF; 2,7 MB), 2011 (PDF; 508 kB)
- Landesklinik Lübben ( vom 2. Juli 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ "Asklepios Fachkliniken Brandenburg in Brandenburg an der Havel, Lübben und Teupitz, Tarifverhandlungen starten am 19. Januar 2024" Meldung vom 17. Januar 2024 auf der Webseite von ver.di, aufgerufen am 30. April 2024
- ↑ Kai Schlieter: Haasenburg-Skandal: Der Lehrmeister des Dr. Haase. In: taz.de. 2. August 2013, abgerufen am 7. März 2024.
- ↑ Prof. Dr. med. Stefan Kropp auf der Seite des Asklepios Fachklinikums Lübben
- ↑ as/dh: Von der Korrigendenanstalt zur modernen Fachklinik. ( des vom 10. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Lausitzer Rundschau. 27. Mai 2006