August von Kalm

badischer Landvogt, Kreisdirektor und Staatsrat

Johann Christian August von Kalm (* 23. Mai 1756;[1]17. Oktober 1827 in Freiburg im Breisgau[2]) war ein badischer Landvogt, Kreisdirektor und Staatsrat.

Wappen der Freiherren von Kalm
 
Grabstein auf dem Alten Friedhof in Freiburg

Kalm stammt aus einer brandenburgischen Familie die 1680 ihren Sitz nach Braunschweig verlegte.[3] Kalm trat 1785 in den Dienst der Markgrafschaft Baden und war in der Rentkammer tätig. 1790 wurde er Kammerherr und erhielt 1791 die Leitung der oberländischen Bergwerkskommission. 1797 wurde er zum Landvogt der Landgrafschaft Sausenburg und der Herrschaft Rötteln (Oberamt Rötteln) mit Sitz in Lörrach ernannt.[4]

1802 wurde ihm die Inbesitznahme der fürstbischöflich baselischen Landvogtei Schliengen übertragen. Nachdem andere Reichsstände (Preußen und Österreich) mit der Besetzung der zur Säkularisation vorgesehenen geistlichen Gebiete begonnen hatten und zudem Napoleon diesbezüglich Druck auf Baden ausübte, besetzte der Kalm am 23. September 1802 die Landvogtei Schliengen mit einer kleinen Militärabteilung. Am 30. November 1802 erfolgte die Übergabe in einem feierlichen Akt, und am 12. Dezember entband der letzte Basler Fürstbischof Franz Xaver von Neveu den letzten fürstbischöflichen Landvogt, Ignaz Sigismund von Rotberg, von seinem Treueid.[5][6]

Am 31. Dezember 1809 wurde er zum Direktor des Wiesenkreises ernannt und im März 1814 wurde er zudem Brigadier der aus 11 Bataillonen bestehenden Land-Sturm Brigade des Wiesenkreises.[7] Aufgrund eines Schlaganfalls wurde er im Oktober 1815 von diesem Amt entbunden, pensioniert und zum wirklichen Staatsrat ernannt. Im November 1815 wurde bekanntgegeben, dass der Wiesenkreis aufgelöst und dem Dreisamkreis zugeschlagen werde.[8] Am 29. März 1817 reichte Kalm bei Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein eine umfangreiche Denkschrift zur Organisation der Verwaltung im Großherzogtum Baden ein.[9]

August von Kalm wurde auf dem Alten Friedhof in Freiburg bestattet.[10]

Zweigeschwänzter Löwe, geteilt von Gold und schwarz, in einem mit verschränkten Tinkturen geteiltem Schilde.[11]

Ehrungen

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Kalm erhielt das Kommandeurskreuz des Ordens vom Zähringer Löwen.

Literatur

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  • Willy Andreas: Zur Beurteilung der badischen Verwaltungsorganisation vom 26. November 1809 und ihrer Weiterbildung. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 66 (1912), S. 308–332; hier insbesondere Fußnote 1 auf S. 310–311 im Internet Archive
  • G. P. von Bülau: Kalm, die Herren von. In: Neues preussisches Adels-Lexicon, Leopold Zedlitz-Neukirch (Herausgeber), Band 1, S. 264–265 in der Google-Buchsuche
  • Eduard Brinckmeier: Genealogische Geschichte des alten braunschweigischen uradeligen reichs- freien Geschlechts derer von Kalm. Braunschweig: Richard Sattler, 1893. Google Digitalisat
  • Carl August von Grass (Bearbeiter), Johann Siebmacher (Begründer): J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend, Nürnberg, 1878, S. 46 Digitalisat
  • Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichnis aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 41 Digitalisat
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Commons: Familie von Kalm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Elisabeth Utz: Abschrift der Sammlung der Inschriften durch Berthold Stoehr von 1903/04. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  2. Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichnis aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 41
  3. s. Bülau S. 264
  4. Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichnis aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845. Heidelberg 1846, S. 41
  5. siehe Marco Jorio: Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792–1815): Der Kampf der beiden letzten Fürstbischöfe Joseph Sigismund von Roggenbach und Franz Xaver von Neveu gegen die Säkularisation. Paulusdruckerei, Freiburg i.Ue. 1981, S. 143/144
  6. siehe auch Günther Seith: Die rechtsrheinischen Gebiete des Bistums Basel und ihr Übergang an Baden. In: Das Markgräflerland, Heft 2, 1951, S. 45–99; hier S. 81–85 Digitalisat
  7. Verordnung zum Land-Sturm. Vom 12. Februar 1814. In: Großherzoglich Badisches Regierungsblatt Nr. III. vom 1. März 1814, S. 24
  8. Großherzoglich Badisches Regierungsblatt Nr. XX. vom 8. November 1815, S. 125–126
  9. siehe Andreas Fußnote 1
  10. Elisabeth Utz: Abschrift der Sammlung der Inschriften durch Berthold Stoehr von 1903/04. Abgerufen am 5. Januar 2024.
  11. H. Grote: Geschlechts- und Wappenbuch des Königreichs Hannover und des Herzogthums Braunschweig; nichtfarbige Ausgabe mit der Beschreibung der abgebildeten Wappen. Hannover 1852, S. 8 Digitalisat
VorgängerAmtNachfolger
Sigismund von ReitzensteinLandvogt von Rötteln
1797–1809
keiner, da Oberamt aufgelöst