Der Aurès (Tifinagh-Schrift ⵉⴷⵓⵔⴰⵔ ⵏ ⴰⵡⵔⴰⵙ Idurar n Awras; französisch oft Les Aurès ‚das Wilde‘) ist ein Gebirge im Nordosten Algeriens, dessen östliche Ausläufer bis nach Tunesien reichen.

Aurès

Übersichtskarte Aurès
Übersichtskarte Aurès

Übersichtskarte Aurès

Byzantinisches Fort bei Belezma im Norden des Aurès
Byzantinisches Fort bei Belezma im Norden des Aurès

Byzantinisches Fort bei Belezma im Norden des Aurès

Höchster Gipfel Djebel Chélia (2328 m)
Lage Algerien, Tunesien
Teil des Atlas
Koordinaten 35° 19′ N, 6° 38′ OKoordinaten: 35° 19′ N, 6° 38′ O
Typ Hochgebirge
Eisenbahnlinie, Straße und Römerbrücke in der Al-Kantara-Schlucht
Oued Abiod in der Ghoufi-Schlucht

Das Aurès-Gebirge liegt südlich des sich an der Mittelmeerküste entlang ziehenden Tellatlas und östlich des Saharaatlas. Höchster Punkt ist mit einer Höhe von 2328 m der Djebel Chélia.[1] Wichtigster Fluss ist der Oued Abiod. Hauptort der Region ist die ca. 1050 m hoch gelegene und gut 300.000 Einwohner zählende Stadt Batna. Im wilderen Zentrum und im Süden des Aurès gibt es nur kleine Dörfer.

Im Winter kann es zu Schneefällen und Nachtfrösten kommen; tagsüber steigen die Temperaturen meist jedoch wieder auf 10 bis 15 °C an. Die sommerlichen Tagestemperaturen können 40 °C und mehr erreichen; nachts kühlt es sich jedoch – je nach Bewölkung – merklich ab.

Wirtschaft

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Bis ins 20. Jahrhundert hinein lebte ein Großteil der Bevölkerung als Selbstversorger von der Landwirtschaft. Während an den sanftabfallenden Hängen im Norden des Aurès vorwiegend Ackerbau betrieben wurde, stand in den zerklüfteten Gebieten im Zentrum und im Süden des Gebirges die Zucht von Schafen und Ziegen – auch in Form des Halbnomadentums (Transhumanz) – im Vordergrund.

Die wichtigste Nord-Süd-Verkehrsachse im Osten Algeriens, die Nationalstraße 3 und die Bahnstrecke Skikda–Touggourt, führt durch das Gebirge über die Stadt Batna von Nordosten nach Südwesten.

Bevölkerung

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Im Aurès leben verschiedene Berberstämme, deren Kultur in vieler Hinsicht mit den Berbertraditionen Marokkos übereinstimmt. Sie werden als Chaouis[2] bezeichnet; sie selbst nennen sich Icawiyen (ⵉⵛⴰⵡⵉⵢⵏ). Ihre Sprache ist mit der der Rif-Berber verwandt. Jedes Jahr im Frühling wird ein Fruchtbarkeitsfest mit dem Abdaoui-Tanz veranstaltet.[3]

Sehenswürdigkeiten

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Die zerklüftete Berglandschaft des Aurès ist ausgesprochen eindrucksvoll. Früher wurden die Häuser aus mit kleinen Steinen vermischtem Stampflehm errichtet; heute bestehen sie dagegen meist aus Hohlblockziegeln, sind verputzt und weiß oder farbig getüncht.

Literatur

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Commons: Aurès – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Djebel Chélia auf Peakbagger.com (englisch)
  2. Vgl. auch H. Malbot, R. Verneau: Les Chaouias et la trépanation du crâne dans l’Aures. In: L’Anthropologie. Band 8, 1879, S. 1 ff.
  3. Viviane Lièvre: Die Tänze des Maghreb. Marokko – Algerien – Tunesien. (Übersetzt von Renate Behrens. Französische Originalausgabe: Éditions Karthala, Paris 1987) Otto Lembeck, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-87476-563-3, S. 59–62 (Auszug (Google))