Autonome Region (China)

Verwaltungseinheit der Volksrepublik China
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Eine Autonome Region, kurz AR (chinesisch 自治區 / 自治区, Pinyin zìzhìqū), im deutschen Sprachraum auch als Autonomes Gebiet bezeichnet, ist eine Verwaltungseinheit auf Provinzebene in der Volksrepublik China. Das System der nationalen Gebietsautonomie gehört grundlegend zur chinesischen Staatspolitik. In den betreffenden Regionen leben ethnische Minderheiten, denen gemäß der Verfassung der Volksrepublik China besondere legislative Rechte gewährt werden.[1]

Verwaltungsgliederung
der Volksrepublik China

Provinzebene
Provinzen
Autonome Regionen
Regierungsunmittelbare Städte
Sonderverwaltungszonen
Bezirksebene
Provinzunmittelbare Verwaltungszonen
Bezirksfreie Städte
Autonome Bezirke
Regierungsbezirke
Bünde/Ligen
Kreisebene
Stadtbezirke
Kreisfreie Städte
Kreise
Banner
Autonome Kreise
Autonome Banner
Sondergebiete
Gemeindeebene
Straßenviertel
Großgemeinden
Gemeinden
Sum
Nationalitätengemeinden
Nationalitäten-Sum
Amtsgebietsstellen
Dorfebene
Einwohnergemeinschaften
Dörfer
Gaqaa

Wie in allen chinesischen Provinzen besitzt eine Autonome Region eine eigene lokale Regierung. Die Amtsbezeichnung für das Regierungsoberhaupt ist Präsident, hingegen in Provinzen ohne Autonomiestatus Gouverneur. In den autonomen Gebieten verwalten die jeweiligen nationalen Minderheiten selbstständig ihre inneren Angelegenheiten. Verfassungsgemäße Unabhängigkeit ist unter anderem garantiert in Kunst, Kultur und Wissenschaft, in Steuer-, Sozial- und anderen Finanzangelegenheiten, bei wirtschaftlichen Planungen, der Organisation der lokalen Polizei, der Benutzung eigener Sprachen.[1]

Insgesamt gibt es fünf autonome Gebiete in der Volksrepublik China: Die Innere Mongolei wurde 1947 zwei Jahre vor der Proklamierung der Volksrepublik in dem zu diesem Zeitpunkt schon von den chinesischen Kommunisten kontrollierten Gebiet in eine Autonome Region umgewandelt, Xinjiang (Sinkiang) 1955, Guangxi sowie Ningxia 1958 und Tibet 1965. Alle Autonomen Regionen existierten als chinesische Provinzen bereits seit der Ming-Dynastie; bei einigen wurden die Grenzen nach Gründung der Volksrepublik China verändert.[2]

Übersicht der Autonomen Regionen

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Name Kurzzeichen Langzeichen Pinyin Abkürzung Hauptstadt Fläche km² Bevölkerung
Innere Mongolei 内蒙古 内蒙古 Nèi Měnggǔ 蒙 měng Hohhot 1.218.698 24.706.321
Guangxi 广西 廣西 Guǎngxī 桂 guì Nanning 241.410 46.026.629
Ningxia 宁夏 寧夏 Níngxià 宁 níng Yinchuan 55.461 6.301.350
Tibet 西藏 西藏 Xīzàng 藏 zàng Lhasa 1.268.947 3.002.166
Xinjiang 新疆 新疆 Xīnjiāng 新 xīn Ürümqi 1.774.034 21.813.334

Alle Angaben entsprechend dem Zensus der Volksrepublik China von 2010.[3]

 
Autonome Regionen in der Volksrepublik China

Ethnische Zusammensetzung der Autonomen Regionen

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Autonome Region Anteil primäre Minderheit Anteil in der Region lebender Han Drittgrößte Ethnie
Innere Mongolei 17,13 % Mongolen 79,17 % 2,14 % Mandschu
Guangxi 32,00 % Zhuang 62,00 % 3,00 % Yao
Ningxia 33,90 % Hui 65,50 % 1,16 % Mandschu
Tibet 92,80 % Tibeter 6,10 % 0,35 % Hui
Xinjiang 45,21 % Uiguren 40,58 % 6,74 % Kasachen

Alle Angaben entsprechend dem Zensus der Volksrepublik China von 2010.[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Ren Shuyin: China. Landeskunde. Verlag für fremdsprachige Literatur Peking, 2001.
  • Meyers Atlas China: Auf dem Weg zur Weltmacht. Bibliographisches Institut AG, 2010.
  • Yin Zhongqing: Das politische System im heutigen China. China Intercontinental Press, 2004.

Einzelnachweise

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  1. a b Constitution Of The People's Republic Of U.S.-China Institute, University of Southern California. In: china.usc.edu. 4. Dezember 1982, abgerufen am 27. November 2017 (englisch).
  2. Edgar Tomson; Jyun-hsyong Su: Regierung und Verwaltung der Volksrepublik China. 1. Auflage. Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1972, ISBN 3-8046-8448-3, S. 383.
  3. a b National Bureau of Statistics of China – 2011-04-29: National Bureau of Statistics of People's Republic of China on Major Figures of the 2010 Population Census. In: www.stats.gov.cn. Archiviert vom Original am 27. Juli 2013; abgerufen am 27. November 2017 (chinesisch, englisch).