Regierungsbezirk/Bund (China)
Regierungsbezirke (chinesisch 地區 / 地区, Pinyin dìqū) sind administrative Einheiten der Volksrepublik China. Die Bezeichnung Bund (盟, méng) (auch: "Liga") im Autonomen Gebiet Innere Mongolei entspricht dem mongolischen Aimag. Die Bünde entsprechen den Regierungsbezirken in den anderen autonomen Gebieten und Provinzen Chinas.
Regierungsbezirke und Bünde unterstehen direkt der Regierung der Provinz oder des autonomen Gebietes, in dem sie sich befinden. Einzige Ausnahme sind die Regierungsbezirke Altay und Tacheng im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, die der Regierung des Kasachischen Autonomen Bezirks Ili unterstellt sind.
Regierungsbezirke und Bünde sind "Provinzmittelbehörden", d. h., sie haben keine Volkskongresse (人大, réndà), keine Politische Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV, 政協 / 政协, zhèngxié) und vor allem keine Volksregierung (人民政府, rénmín zhèngfǔ). Stattdessen haben sie ein Verwaltungsamt (行政公署, xíngzhèng gōngshǔ).
Im Jahr 2021 gab es noch sieben Regierungsbezirke und drei Bünde in China.[1] Ihre Zahl wird möglicherweise in Zukunft weiter abnehmen, da sie in bezirksfreie Städte umgewandelt werden sollen. Mancherorts (z. B. im Autonomen Gebiet Tibet) werden Regierungsbezirke aber vermutlich noch lange Zeit bestehen bleiben.
Regierungsbezirke
BearbeitenNachfolgende Liste enthält alle heute noch existierenden zehn Regierungsbezirke, geordnet nach ihrer Unterstellung auf Provinzebene:
- Provinz Heilongjiang:
- Autonomes Gebiet Tibet
- Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang
- Aksu
- Altay (untersteht dem Autonomen Bezirk Ili)
- Hotan
- Kaschgar
- Kumul
- Tacheng (untersteht dem Autonomen Bezirk Ili)
Bünde (Aimags)
BearbeitenNachfolgende Liste enthält die drei heute noch existierenden Bünde im Autonomen Gebiet Innere Mongolei:
Literatur
Bearbeiten- Sebastian Heilmann: Politisches System, 3. Volksrepublik. In: Stefan Friedrich, Hans-Wilm Schütte, Brunhild Staiger (Hrsg.) Das große China-Lexikon. Geschichte, Geographie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Kultur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-14988-2, S. 575–578.
- Erling von Mende, Heike Holbig: Lokalverwaltung. In: Stefan Friedrich, Hans-Wilm Schütte, Brunhild Staiger (Hrsg.) Das große China-Lexikon. Geschichte, Geographie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Kultur. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-14988-2, S. 456–458.
- Meyers Atlas China. Auf dem Weg zur Weltmacht. Bibliographisches Institut AG, Mannheim 2010, ISBN 978-3-411-08281-0, S. 92–93.
- Yin Zhongqing (尹中卿): Das politische System im heutigen China. China Intercontinental Press, Beijing 2004, ISBN 7-5085-0470-4.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 2021年行政区划 („Verwaltungsgliederung im Jahr 2021“). xzqh.org, abgerufen am 14. September 2024 (chinesisch (vereinfacht)).