Axel Borsdorf (* 8. März 1948 in Volmerdingsen) ist ein deutsch-österreichischer Geograph. Von 1991 bis zu seiner Emeritierung 2014 lehrte er als Universitätsprofessor an der Universität Innsbruck. Bis 2016 wirkte er zudem an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften auf den Gebieten der Stadt-, Regional- und Gebirgsforschung.

Axel Borsdorf (2016)

Borsdorf belegte von 1968 bis 1974 ein Studium der Fächer Geographie, Germanistik, Geologie sowie Vor- und Frühgeschichte an den Universitäten Göttingen, Valdivia (Chile) und Tübingen. 1976 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. bei Herbert Wilhelmy in Tübingen mit einer stadtgeographischen Arbeit über die chilenischen Mittelstädte Valdivia und Osorno, und 1985 die Habilitation und venia legendi für Geographie in Tübingen mit einer regionalgeographischen Arbeit über Aysén in den westpatagonischen Südanden.

Professur und Gastprofessuren

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In den 1980er Jahren war Borsdorf Akademischer Rat am Geographischen Institut der Universität Tübingen und Lehrbeauftragter an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. 1991 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Geographie, Universität Innsbruck, als Nachfolger von Adolf Leidlmair. Er erhielt zudem Gastprofessuren an der University of Oregon at Eugene, der Chulalongkorn University in Bangkok, der Universität Bern, der Universidad de Chile (Santiago), der Pontificia Universidad Católica de Chile (Santiago), der Universidad Autónoma de Tamaulipas, Mexiko, sowie der Universidad Austral de Chile[1].

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

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Borsdorf war von 1995 bis 2018 wirkliches Mitglied und ist nach seiner Übersiedlung nach Deutschland nun korrespondierendes Mitglied im Ausland der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Von 1999 bis 2006 war er Direktor des von Elisabeth Lichtenberger gegründeten Instituts für Stadt- und Regionalforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 2006 wurde er Direktor des von ihm gegründeten Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er war Vizepräsident des Österreichischen Lateinamerika-Instituts und Vorsitzender des Verbandes der wissenschaftlichen Geographie Österreichs. Weiterhin war er Mitglied des Österreichischen Nationalkomitees Global Change und des Österreichischen Nationalkomitees Man and Biosphere. Von 2004 bis 2006 war er als Präsident der Österreichischen Geographischen Gesellschaft tätig. Die Innsbrucker Geographische Gesellschaft ernannte ihn 2014 zum Ehrenvorsitzenden. Seit 2015 ist er Ehrenmitglied des Long Term Ecological Research Austria[2]. 2010 wurde er als Austrian Champion of European Research und 2016 mit der Franz-von-Hauer-Medaille der Österreichischen Geographischen Gesellschaft ausgezeichnet. Seit 2024 ist er Ehrenmitglied des Steering Committees der IGU Commission of Mountain Studies[3]. Axel Borsdorf ist Alter Herr der Turnerschaft Salia-Jenensis zu Göttingen.

Forschung

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In seiner wissenschaftlichen Arbeit widmet sich Borsdorf der kulturgeographischen Stadt-, Regional- und Gebirgsforschung sowie der geographischen Methodik und Methodologie. Seine Arbeiten folgen häufig dem kulturmorphogenetischen Ansatz, der in den 1920er Jahren von Oskar Schmieder (unter Einfluss von Carl O. Sauer in Berkeley) entwickelt, und von Herbert Wilhelmy auf Städte Lateinamerikas übertragen wurde. Weite Verbreitung fanden seit Ende der 1970er-Jahre Borsdorfs Forschungen zur sozialräumlichen Segregation und Fragmentierung in Lateinamerikanischen Städten, die schließlich 2002 – zusammen mit Jürgen Bähr und Michael Janoschka – zu einer Synthese unterschiedlicher kulturgenetischer Stadtmodelle führten. Seine regionalgeographischen Schwerpunkte sind das westliche Südamerika, speziell Chile, und Europa.

Borsdorf war Herausgeber und Mitglied des Redaktionsbeirats mehrerer Fachpublikationen. Zudem war er Begründer der Zeitschrift eco.mont – Journal on Protected Mountain Areas Research and Management. Von 1998 bis 2014 war er Mitherausgeber der seit 1853 erscheinenden und damit ältesten noch bestehenden Zeitschrift der Geographie DIE ERDE – Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin.

 
Axel Borsdorf in La Serena

Werke (Auswahl)

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Festschriften

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  • Johann Stötter & Martin Coy (Hrsg.): Die Welt verstehen – eine geographische Herausforderung. Eine Festschrift der Geographie Innsbruck für Axel Borsdorf. Innsbrucker Geographische Studien 40. Innsbruck 2016. ISBN 978-3-901182-43-3
  • Rafael Sánchez, Rodrigo Hidalgo & Federico Arenas (eds.): Re-conociendo las geografías de América Latina y el Caribe. GEOlibros 24. Santiago de Chile 2017. ISBN 978-956-14-2051-9
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Einzelnachweise

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  1. mountainresearch.at
  2. LTER-Austria
  3. [1]