Bürzelstelzer

Familie der Ordnung Sperlingsvögel

Die Bürzelstelzer (Rhinocryptidae) sind eine Familie in der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), die in Mittel- und Südamerika vorkommt.

Bürzelstelzer

Perlmanteltapaculo (Acropternis orthonyx)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Schreivögel (Tyranni)
ohne Rang: Tracheophone Schreivögel (Furnariida)
Überfamilie: Furnarioidea
Familie: Bürzelstelzer
Wissenschaftlicher Name
Rhinocryptidae
Wetmore, 1930

Merkmale

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Es handelt sich um kleine bis mittelgroße Bodenbewohner mit stämmigem, ovalem Körper und kurzen, runden Flügeln. Die Schwanzfedern werden oft in einer aufgerichteten Position getragen. Viele der Arten, die dieser Familie angehören, haben sehr lange, kräftige Zehen. Auffallend ist, dass ihre Nasenlöcher durch große, bewegliche Klappen verdeckt sind und dass die Vögel ihren langen Schwanz oft aufstellen. Das Gefieder ist bei den meisten Arten tarnfarben, grau oder braun und schwarz, rotbraun oder orange gemustert. Die meisten Arten weisen keinen Geschlechtsdimorphismus auf.[1]

Lebensraum und Lebensweise

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Bürzelstelzer kommen in tropischen Tieflandregenwäldern, im gemäßigten Valdivianischen Regenwald, und in der Páramo und in der Puna oberhalb der Baumgrenze in den Anden vor. Sie halten sich ähnlich wie der europäische Zaunkönig meist versteckt in Bodennähe auf, in baumlosen Gegenden zwischen Felsen oder Tussockgrässern. Bürzelstelzer ernähren sich vor allem von Insekten und Spinnen, aber auch Früchte und Samen werden verzehrt. Meist wird die Nahrung durch Scharren am Erdboden gesucht. Einige Arten suchen auch Blätter ab. Über die Fortpflanzungsbiologie der Bürzelstelzer ist nur wenig bekannt. Das aus kleinen Zweigen, weichem Pflanzenmaterial und Moosen errichtete Nest ist napf- oder kugelförmig. Es wird wenige Meter über den Erdboden zwischen Zweigen, auf dem Erdboden zwischen Wurzeln oder in einem verrottenden Baumstamm oder in einer Röhre in Boden gebaut. Das Gelege besteht aus zwei bis drei, manchmal auch aus vier Eiern. Die Brutzeit liegt bei etwa 15 bis 17 Tagen und die Jungvögel verlassen das Nest nach einigen Wochen. Näheres ist nicht bekannt. Bei einigen Arten beteiligen sich die Männchen an der Jungenaufzucht, bei anderen nicht.[1]

Gattungen und Arten

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Es gibt etwa 60 Arten 12 Gattungen und zwei Unterfamilien:[1]

 
Brustflecktapaculo (Liosceles thoracicus)
 
Rotkehltapaculo (Scelorchilus rubecula)
 
Bahia-Tapaculo (Eleoscytalopus psychopompus)
 
Südlicher Stirnhaubentapaculo (Merulaxis ater)
 
Grautapaculo (Scytalopus acutirostris)

Die Gattung der Bandvögel (Melanopareia) mit ihren fünf Arten wurden lange als Teil der Familie der Bürzelstelzer gesehen. Neuere molekulargenetische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass sie mit diesen nicht besonders nahe verwandt sind. Die Gattung wurde daher in eine eigene Familie (Melanopareiidae) gestellt.[4]

Literatur

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Commons: Bürzelstelzer (Rhinocryptidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c David W. Winkler, Shawn M. Billerman, Irby J. Lovette: Bird Families of the World: A Guide to the Spectacular Diversity of Birds. Lynx Edicions (2015), ISBN 978-8494189203, S. 293–295.
  2. IOC World Bird List Antthrushes, antpittas, gnateaters, tapaculos, crescentchests
  3. a b c Niels K. Krabbe, Thomas S. Schulenberg, Peter A. Hosner, Kenneth V. Rosenberg, Tristan J. Davis, Gary H. Rosenberg, Daniel Franklin Lane, Michael J. Andersen, Mark B. Robbins, Carlos Daniel Cadena, Thomas Valqui, Jessie F. Salter, Andrew J. Spencer, Fernando Angulo and Jon Fjeldså. 2020. Untangling Cryptic Diversity in the High Andes: Revision of the Scytalopus [magellanicus] complex (Rhinocryptidae) in Peru reveals Three New Species. The Auk. ukaa003. DOI: 10.1093/auk/ukaa003
  4. Per Ericson, Storrs L. Olson, Martin Irestedt, Herculano Alvarenga, Jon Fjeldså: Circumscription of a monophyletic family for the tapaculos (Aves: Rhinocryptidae): Psiloramphus in and Melanopareia out. In: Journal of Ornithology. Band 151, Nr. 2, 2010, S. 337–345, doi:10.1007/s10336-009-0460-9.