Bąków (Grodków)

Siedlung in Polen

Bąków (deutsch Bankau) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Bąków
Bankau
?
Bąków Bankau (Polen)
Bąków
Bankau (Polen)
Bąków
Bankau
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Oppeln
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 46′ N, 17° 17′ OKoordinaten: 50° 46′ 22″ N, 17° 17′ 18″ O
Einwohner: 561 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau
Filialkirche der hl. Katharina

Geographie

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Geographische Lage

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Das Angerdorf Bąków liegt im Südosten der historischen Region Niederschlesien. Bąków liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Grodków und ca. 45 Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Westlich des Dorfes verläuft die Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien.

Bąków liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Nordöstlich von Bąków befindet sich die Autobahn 4. Durch den Ort fließt die Gnojna, ein rechter Zufluss der Oława (Ohlau).

Nachbarorte

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Nachbarorte von Bąków sind im Norden Jaworów (Jauer), im Osten Młodoszowice (Zindel), im Süden Jutrzyna (Marienau) und im Westen Kucharzowice (Köchendorf).

Geschichte

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Bankau wurde erstmals 1208 als „Banchow“ urkundlich erwähnt, 1317 ist die Schreibweise „Banckow“ belegt. Es gehörte zum Herzogtum Breslau und gelangte nach dessen Teilung 1311 an das Herzogtum Brieg. Es war Stammsitz des späteren Breslauer Patriziergeschlechts Bank. Urkundlich belegt sind für 1363/64 die Brüder Hanko († 1376), Heinz/Heinrich († 1372) und Kunz Bancke, die damals einen Besitzstreit vor dem Schiedsgericht führten. Sie waren in Bankau vermutlich Freigutbesitzer. Kunz/Kunze Banke ist noch für das Jahr 1364 in Bankau belegt. Während der Reformation wurde 1534 der erste evangelische Pfarrer in Bankau angestellt.[2]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Bankau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Bankau ab 1816 zum Landkreis Brieg im Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestanden im Dorf eine evangelische Pfarrkirche, eine evangelische Schule sowie 77 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Bankau 449 Menschen, davon 27 katholisch.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Zindel gegründet, welcher aus den Landgemeinden Bankau und Zindel und dem Gutsbezirk Hochwald bestand.[3] 1885 zählte Bankau 500 Einwohner.[4]

1933 zählte Bankau 472 und 1939 512 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Brieg.[5]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bankau 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es in Bąków umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

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  • Die römisch-katholische Kirche St. Katharina (poln. Kościół św. Katarzyny) ist eine Filiale der Pfarrei St. Andreas in Kucharzowice. Die Kirche St. Katharina wurde erstmals 1335 erwähnt. Sie stand unter dem Patronat der Johanniter aus Klein Öls. Von 1534 bis 1945 diente sie als evangelisches Gotteshaus. Die Kirche ist von einer mittelalterlichen Steinmauer aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts umgeben. Seit 1964 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.[6]
  • Hinter dem ehemaligen Pfarrhaus befindet sich ein sog. Richtertisch mit Gestühl und Pranger aus Granit.
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
  • Fußballverein LZS Bąków

Literatur

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  • Rudolf Stein: Der Rat und die Ratsgeschlechter des Alten Breslau. Holzner-Verlag Würzburg, 1963, S. 141–144.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München/Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 117f.
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Commons: Bąków – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 18.
  3. Territorial Amtsbezirk Zindel
  4. AGOFF Kreis Neisse
  5. Verwaltungsgeschichte – Kreis Brieg (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  6. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)