Der B3i Bay 00 war ein dreiachsiger Durchgangswagen mit Seitengang und offenen Übergängen. Ein Teil der Wagen wurde 1950 zu Wagen der Gattung C3i Bay 00 umgezeichnet. Er wurde unter der Blatt-Nr. 112 für die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) zum Einsatz im innerbayerischen Schnellzugverkehr geführt und in zwei Fertigungslosen gebaut.

B3i Bay 00
Anzahl: 41
Hersteller: MAN / Rathgeber
Baujahr(e): 1900 / 1907
Ausmusterung: bis 1962
Bauart: Durchgangswagen mit offenen Übergängen
Gattung: B3i (später teilweise C3i)
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 132.650 mm
Länge: 12.370 mm
Höhe: 4.000 mm
Breite: 3.050 mm
Fester Radstand: 2 × 4.625 mm
Leermasse: 20.200 kg
Bremse: Handspindelbremse / Westinghouse
Zugheizung: Dampf
Kupplungstyp: Schraubenkupplung nach VDEV
Sitzplätze: 30
Klassen: II (später auch III)
Besonderheiten: Gas- /Gasglühleuchten

Verbleib

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1919 mussten im Rahmen der Reparationsleistungen insgesamt 15 Wagen[1] abgegeben werden. Von insgesamt elf weiteren Wagen konnte 1945 der Verbleib nicht geklärt werden. Drei Wagen wurden als Altschadwagen bis 1951 ausgemustert.

Konstruktive Merkmale

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Untergestell

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Der Rahmen der Wagen bestand komplett aus Eisen und war aus Walzprofilen zusammengenietet. Die äußeren Längsträger hatten eine U-Form mit nach außen weisenden Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 Millimetern, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 Millimetern. Die Puffer wurden in den 1930er Jahren durch Hülsenpuffer der Regelbauart ersetzt.

Laufwerk

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Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper der bayerischen Form 39 mit 1.014 Millimetern Raddurchmesser, das mittlere Rad war seitlich verschiebbar und bei den Wagen von Rathgeber ungebremst. Die Endachsen waren als Vereinslenkachsen ausgebildet.

Als Bremsen kamen sowohl eine Handbremse im geschlossenen Übergang an einem Wagenende als auch Druckluftbremsen des Typs Westinghouse zum Einsatz.

Wagenkasten

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Das Wagenkastengerippe bestand aus einem hölzernen Ständerwerk. Es war außen mit Blech und innen mit Holz verkleidet. Die Seitenwände waren glatt. Die Wagen besaßen ein Tonnendach ohne Oberlichtaufbau. Sowohl auf der Gang- als auch auf der Abteilseite waren die Wagen mit großen Einzelfenstern ausgestattet.

Der Seitengang war durch Schwingtüren in drei Bereiche unterteilt, wobei der mittlere Bereich drei Abteile umfasste. Die Übergänge zu benachbarten Wagen waren offen und nur durch Scherengitter gesichert.

Ausstattung

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Der Innenraum hatte insgesamt fünf Abteile der 2. Klasse. Die jeweils an den Wagenenden liegenden Abteile waren durch Schiebetüren gegen den Seitengang abgetrennt. Die übrigen Abteile waren zum Seitengang hin offen. Die Sitze waren klassentypisch als Polstersitze ausgeführt. Die Wagen hatten je einen Abort, welcher sich an dem der Bremserseite gegenüberliegenden Wagenende befand.

Zur Beheizung verfügten die Wagen über eine Dampfheizung. Die Belüftung erfolgte über Dachlüfter bzw. über die versenkbaren Fenster. Die Beleuchtung erfolgte durch Gaslampen. Die zwei Vorratsbehälter hingen in Wagenlängsrichtung mit am Rahmen. Ab den 1930er Jahren erfolgte eine Umrüstung auf elektrische Beleuchtung.

Bemerkung

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Mit Hilfe von Wendetafeln konnten einzelne Abteile unter Beibehaltung der Sitzanordnung zu solchen der 1. Klasse umgezeichnet werden. 1950 wurden insgesamt sieben Fahrzeuge aus dem Betriebsstand zu solchen der Gattung C3i Bay 00 umgezeichnet.

Skizzen, Musterblätter, Fotos

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Wagennummern

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Die Daten sind dem Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913, sowie den Büchern von Emil Konrad (Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen, Band II) und Alto Wagner (Bayerische Reisezugwagen) entnommen.

Blatt-Nr.
Herstelld.
Gattungszeichen je Epoche
Wagennummern je Epoche (mit Direktionsangaben)
Fahrwerk / Ausstattung
(siehe jeweilige Legende)
Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
steller
Anz. ab
1907
Rep.
(1919)
DR
(ab 1923)
DRG
(ab 1930)
DRG
n. Umbau
Ausge-
mustert
letzt.
Heimat-Bf.
Anz.
Ach-
sen
Brem-
sen
Bl. Hz. Art u.Anz. Abteile
(Sitze je Klasse)
Mil. Sig-
nal-
hlt.
Bemer-
kung
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
112
1913
Bi
B3i Bay 00 B3i Bay 00 C3i Bay 00 A 1. 2. 3. 4. O M
1900 Rathg. 15 2 101 36 004 Au 29 856 Au 07/1954 Stuttgart 3 Pl, Wsbr Ggl D 1 5
(30)
30 für das yg-Programm genutzt
2 102 X 11/1919
2 103 36 005 Au 29 873 Reg 12/1955 Nürnberg
2 104 36 006 Au 29 857 Au 09/1951 Lindau Altschadwagen
2 105 36 007 Au 29 858 Au 08/1955 Nürnberg für das yg-Programm genutzt
2 106 36 004 Nür 29 870 Nür xx/1945 Nürnberg
2 107 36 025 Mü 29 862 Mü xx/1945 München
2 108 36 026 Mü 29 863 Mü xx/1945 München
2 109 36 027 Mü 29 864 Mü xx/193x München
2 110 36 028 Mü 29 865 Mü xx/1945 München
2 111 36 029 Mü 29 866 Mü xx/1945 München
2 112 X 11/1919
2 113 X 11/1919
2 114 36 030 Mü 29 867 Mü xx/1945 München
2 115 36 031 Mü 29 868 Mü 06/1955 München für das yg-Programm genutzt
1907 MAN 23 2 116 36 032 Mü 29 901 Mü xx/1945 München 3 Pl, Wsbr Ggl D 1 5
(30)
30
2 117 X 11/1919
2 118 X 11/1919
2 119 X 11/1919
2 120 36 033 Mü 29 902 Mü 04/1950 Garmisch Altschadwagen
2 121 X 11/1919
2 122 36 007 Wür 29 905 Nür 04/1948 Aschaffenburg Altschadwagen
2 123 X 11/1919
2 126 36 010 Wür 29 908 Nür 12/1956 Gemünden
2 127 36 004 Reg 29 909 Reg xx/1950 München
2 128 36 005 Reg 29 910 Reg 04/1962 Lichtenfels
2 129 36 006 Reg 29 911 Reg xx/1945 Eger
2 131 36 008 Reg 29 913 Reg xx/1945 Eger
2 132 X 11/1919
2 133 36 005 Nür 29 903 Nür xx/1945 Bayreuth
2 134 36 006 Nür 29 904 Nür xx/1945 Bamberg
2 135 X 11/1919
2 136 X 11/1919
2 137 36 034 Mü 29 922 Mü xx/1945 Nürnberg
2 138 X 11/1919
2 139 X 11/1919
2 140 X 11/1919
2 141 X 11/1919
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
112
1913
Bi
B3i Bay 00 B3i Bay 00 C3i Bay 00 A 1. 2. 3. 4. O M
1900 Rathg. 4 2 101 36 004 Au 29 856 Au 29 856 Stg 07/1954 Stuttgart 3 Pl, Wsbr Ggl D 1 5
(30)
30 Umbau zu YG
2 103 36 005 Au 29 873 Reg 29 873 Nür 12/1955 Nürnberg
2 105 36 007 Au 29 858 Au 29 858 Nür 08/1955 Nürnberg Umbau zu YG
2 115 36 031 Mü 29 868 Mü 29 868 Mü 06/1955 München Umbau zu YG
1907 MAN 3 2 124 36 008 Wür 29 906 Nür 29 906 Nür 03/1956 Aschaffenburg 3 Pl, Wsbr Ggl D 1 5
(30)
30 Umbau zu YG
2 125 36 009 Wür 29 907 Nür 29 907 Nür 12/1955 Würzburg
2 130 36 007 Reg 29 912 Reg 29 912 Nür 10/1955 Nürnberg

Anmerkungen

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  1. WV steht für WagenstandsVerzeichnis

Einzelnachweise

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  1. Alto Wagner, Bayerische Reisezugwagen, Seite 84
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Literatur

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  • Alto Wagner: Bayerische Reisezugwagen. 1. Auflage. Kiruba Verlag, Mittelstetten 2015, ISBN 978-3-945631-00-3.
  • Emil Konrad: Die Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. 1. Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05327-X.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1903.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen nach dem Stande vom 31. März 1913.