BPS-Grenze

Abschätzung für die Energie von Yang-Mills-Higgs-Paaren

Die Bogomolny-Prasad-Sommerfield-Grenze (kurz BPS-Grenze) ist im mathematischen Teilgebiet der Differentialgeometrie eine Ungleichung für die Energie von Yang-Mills-Higgs-Paaren, den Lösungen der Yang-Mills-Higgs-Gleichungen. Lösungen für welche die Ungleichung verschwindet werden BPS-Zustände genannt, was genau dann der Fall ist, wenn die Bogomolny-Gleichungen erfüllt sind und ein Minimum des Higgs-Feldes vorliegt. Die Anzahl der BPS-Zustände auf einer dreidimensionalen Calabi-Yau-Mannigfaltigkeit (CY-3) ist die Gopakumar-Vafa-Invariante, welche als erzeugende Funktion der Gromov-Witten-Invariante auftritt. Benannt ist die BPS-Grenze nach Evgeny Bogomolny, M.K. Prasad und Charles Sommerfield, welche diese im Jahr 1976 erstmals aufgestellt haben.

Nicht zu verwechseln die die BPS-Grenze mit der ebenfalls in der Yang-Mills-Theorie auftretenden BPST-Instantone. Dort stehen BPS für Alexander Belavin, Alexander Polyakov und Albert Schwarz.

Herleitung

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Mathematische Notation

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Sei   eine kompakte Lie-Gruppe mit Lie-Algebra   und   ein  -Hauptfaserbündel, wobei   eine kompakte orientierbare Riemannsche 3-Mannigfaltigkeit mit Metrik   und Volumenform   ist. Sei   das adjungierte Vektorbündel. Sei   ein Zusammenhang und   ein glatter Schnitt, dann ist   die kovariante Ableitung und   die Krümmungsform.

Für  -Formen auf einer  -dimensionalen Riemannschen Mannigfaltigkeit gilt allgemein   für den Hodge-Stern-Operator. Insbesondere für die  -Form   auf der dreidimensionalen Mannigfaltigkeit   gilt also  . Für zwei  -Formen   und   gilt allgemein  . Insbesondere für die 1-Form   gilt also:

 

  ist nun genau wie die Krümmungsform   eine 2-Form. Für die Yang-Mills-Higgs-Wirkung gilt damit:

 

Die Ungleichung ist genau dann echt, wenn die Bogomolny-Gleichungen   erfüllt sind. Wird in der Yang-Mills-Higgs-Wirkung zusätzlich noch ein Higgs-Potential   addiert (üblich etwa   von der Form eines Sombrero), ist die Ungleichung genau dann echt, wenn zusätzlich noch ein Minimum   vorliegt.

Physikalische Notation

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In der Physik wird vor allem der dreidimensionale euklidische Raum   betrachtet. Im zweiten Term der kovarianten Ableitung wird zudem eine Zahl   als Faktor eingefügt, welche aufgrund der Nichtlinearität dieses Terms die Kopplung an sich selbst kontrolliert und daher als Kopplungskonstante bezeichnet wird. (In der Mathematik ist dies aufgrund von Reskalierungen und ohne Einheiten nicht relevant.) In der Physik beschreibt die Yang-Mills-Higgs-Wirkung einfach die Energie   der Yang-Mills-Higgs-Paare und im Falle der Krümmungsform einfach die Feldenergie des elektrischen Feldes   und des magnetischen Feldes   (ohne Berücksichtigung der elektrischen Permittivität   und magnetischen Permeabilität   in natürlichen Einheiten). Es gilt:

 

Supersymmetrie

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In der Supersymmetrie ist die BPS-Grenze erfüllt, wenn die Hälfte, ein Viertel oder ein Achtel ihrer Generatoren ungebrochen ist. In diesem Fall ist die Masse gleich der zentralen Erweiterung der beteiligten Eichgruppen und dadurch eine topologische Quantenzahl.[1]

Literatur

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  • E. B. Bogomolny: Stability of Classical Solutions. In: Sov. J. Nucl. Phys./Yad. Fiz. Band 24/24, 1976, S. 449 (englisch).
  • M. K. Prasad und Charles M. Sommerfield: Exact Classical Solution for the 't Hooft Monopole and the Julia-Zee Dyon. In: Physical Review Letters. Band 35, Nr. 12, 1976, ISSN 0031-9007, S. 760–762, doi:10.1103/PhysRevLett.35.760, bibcode:1975PhRvL..35..760P (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Steven Weinberg: The Quantum Theory of Fields. Hrsg.: Cambridge University Press. 1995, ISBN 0-521-55001-7 (englisch).