Backsteinkirche Axien
Die Backsteinkirche Axien wurde um 1170 während der Zeit der Christianisierung dieser Region erbaut. Neben der Pötnitzer Kirche ist sie eines der südlichsten Bauwerke der romanischen Backsteinarchitektur in Sachsen-Anhalt.[1] Die ältesten erhalten gebliebenen Kalkmalereien im Chorraum werden auf das Jahr 1235 datiert. Auch aufgrund dieser Wandbilder wird das unter Denkmalschutz stehende Gebäude als eine der kulturgeschichtlich wertvollsten Kirchen im mitteldeutschen Raum genannt.[2]
Beschreibung
BearbeitenDen spätromanischen Backsteinbau in vollständiger Anlage kennzeichnen ein flach gedecktes Kirchenschiff, der kreuzgratgewölbte Chorraum, die Apsis sowie der um das Jahr 1675 vergrößerte Westquerturm. Die als Rundbogen ausgeführten Schallöffnungen im Glockengeschoss des Turmes stammen wahrscheinlich aus spätgotischer Zeit.
Kreuzbogenfriese finden sich an Chor, Apsis und Kirchenschiff. Die Fenster der Apsis sind im Original erhalten. Die restlichen Öffnungen des Sakralbaues wurden während der barocken Umgestaltung um 1680 erweitert. Ebenso wurde der Chor an der Nordseite durch einen Sakristeianbau ergänzt. Kirchenschiff und Chorraum sind durch einen spitzbogigen Triumphbogen voneinander getrennt. Die Wandmalereien in Chorraum und Apsis stammen aus der Zeit um 1235. Sie wurden 1908 entdeckt, 1914 teilweise freigelegt und während einer Restaurierung in den Jahren 1999 bis 2000 wieder gänzlich sichtbar gemacht.
Aus dem 17. Jahrhundert stammt das Altarkruzifix. Die heute vorhandene Kanzel wurde 1822 während einer Umbaumaßnahme errichtet. Der zylinderförmige Taufstein mit Kelch stammt aus dem Jahr 1591 und ist mit einem Pflanzendekor versehen. Grabdenkmäler aus dem 18. Jahrhundert sowie ein originales Sühnekreuz aus dem Jahr 1560 sind an den Außenmauern der Kirche zu finden.[3]
Zur Parochie Axien gehörten die Filialkirche Lebien und der damals eigenständige Ort Kähnitzsch.
Koordinaten: 51° 41′ 59″ N, 12° 53′ 16″ O
Literatur
Bearbeiten- Karl Pallas: Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sächsischen Kurkreise. [1]
Weblinks
Bearbeiten- Blick auf Empore, Orgel und Triumphbogen im Inneren der Bücherkirche. Auf: annaburg.info, Mai 2019, archiviert vom am 1. August 2022; abgerufen am 1. August 2022.
- Foto des Altarbereichs mit Taufstein. Auf: annaburg.info, Mai 2019, archiviert vom am 1. August 2022; abgerufen am 1. August 2022.
- Evangelische Kirche Axien auf ekmd.de
- Internetplattform Mitteldeutsche Kirchenstraße
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt 2, Regierungsbezirke Dessau und Halle
- ↑ Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt, Landkreis Jessen, 1993
- ↑ Internetplattform Mitteldeutsche Kirchenstrasse ( vom 13. September 2010 im Internet Archive)