Der Bahnhof Zürich Selnau (424 m ü. M.) ist eine Bahnstation der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn zwischen den Quartieren City und Werd der Schweizer Stadt Zürich. Die Station liegt seit 1990 im SZU-Tunnel unter der Sihl.
Zürich Selnau | ||
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Oberirdisches «Schiff» im Flussbett der Sihl, nördlicher Zugang zum unterirdischen Bahnhof (2009)
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Daten | ||
Lage im Netz | Endbahnhof (bis 1990) | |
Bauform | Durchgangsbahnhof, Tunnelbahnhof (seit 1990), Kopfbahnhof (bis 1990) | |
Perrongleise | 2 | |
Abkürzung | ZSEL | |
IBNR | 8503090 | |
Eröffnung | 1875 (UeB) | |
Lage | ||
Stadt/Gemeinde | Zürich | |
Kanton | Zürich | |
Staat | Schweiz | |
Koordinaten | 682592 / 247487 | |
Höhe (SO) | 416 m ü. M. | |
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Eisenbahnstrecken | ||
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Liste der Bahnhöfe in der Schweiz |
Geschichte
BearbeitenDer alte Bahnhof Selnau wurde 1875 als oberirdischer Kopfbahnhof zusammen mit der Strecke Selnau–Uetliberg der damaligen Uetlibergbahn in Betrieb genommen. 1892 folgte die Strecke Selnau–Sihlwald via Adliswil der Sihltalbahn.
Die fehlende direkte Anbindung zum Hauptbahnhof Zürich erwies sich im Verlaufe der Jahrzehnte als grosser Nachteil. Dies führte dazu, dass 1990 mit der Einführung der S-Bahn Zürich und des Zürcher Verkehrsverbundes der alte oberirdische Kopfbahnhof stillgelegt und durch den neu gebauten, unterirdischen Durchgangsbahnhof mit Verlängerung zum Hauptbahnhof Zürich ersetzt wurde. Er kam etwas nördlicher zu liegen, was bessere Anbindungen ans Stadtzentrum ermöglichte.[1]
Alter Bahnhof
BearbeitenDer alte Bahnhof wurde 1875 als «provisorische» Endstation der Uetlibergbahn auf dem Areal des städtischen Holzlagerplatzes erstellt. Das Gelände wurde nicht erworben, sondern über ein Pachtvertrag von der Stadt gemietet. Der Kopfbahnhof umfasste ursprünglich 3 Betriebsgleise sowie die Depotanlage der UeB.
Im Zusammenhang mit der Eröffnung der Sihltalbahn und deren Einführung in diesen Bahnhof wurde der Bahnhof 1892 umgebaut. Neu umfasste er sechs Betriebsgleise, das Depot wurde nach Zürich Giesshübel verlegt.
Im Jahr 1897 wurde ein eigener Hydrant zum Wasserfassen gebaut und 1899 auf den Perron eine Gasbeleuchtung installiert.
Im Jahr 1916 ersetzte man die Handweichen durch ein mechanisches Stellwerk, welches aus gebrauchten Teilen des Stellwerkes in Giesshübel zusammengebaut wurde. 1921 entfernte man auch die Schiebebühne der UeB.
Im Jahr 1922 wechselte die Zuständigkeit im Bahnhof im Zusammenhang der Gründung der Auffanggesellschaft für die Uetlibergbahn (BZUe). Nun war das Personal der SiTB für den Bahnhof zuständig, das davor von der UeB gestellt wurde. Auch wurde die Abortanlage erneuert. Im Jahr 1929 wurde die Beleuchtung der Signale und Weichenlaternen elektrifiziert.
Im Jahr 1951 wurden die Gleisanlagen erweitert, die BZUe bekam ihren eigenen Zwischenperron. Auch wurde das Stellwerk erneuert und durch ein elektrisches Integra-Schalterwerk ersetzt.
Im Jahr 1978 wurde das Perrondach des Sihltalperrons ersetzt.
Der Bahnhof wurde 1990 geschlossen, die Gleisanlagen zurückgebaut und das Areal der Stadt zurückgegeben. In den folgenden Jahren wurde an dessen Stelle die Wohnsiedlung Selnau erstellt.[2] Das 1892 erbaute Bahnhofsgebäude wurde schon 1990 abgebrochen.[3]
Im ehemaligen Bahnhofbuffet wurde 1992 der Jazzclub Moods eröffnet, der dort bis ins Jahr 2000 rund 1700 Konzerte mit insgesamt 140.000 Besuchern veranstaltete.[4]
Heutiger Bahnhof
BearbeitenBahntechnisch handelt es sich um eine einfache Haltestelle mit Mittelbahnsteig, die unterhalb des Flussbettes der Sihl errichtet wurde. Der südliche Aufgang liegt gegenüber dem ehemaligen Bahnhof bei der Stauffacherbrücke. Der nördliche Aufgang ist vom Wasser der Sihl umgeben und führt auf die Sihlbrücke zwischen Stauffacher und Sihlporte.[5] Auf beiden Seiten gibt es zwar Spurwechsel, die waren aber dem Umstand geschuldet, dass die Strecke bis Sommer 2022 mit zwei Fahrleitungen mit unterschiedlicher Spannung ausgerüstet war. Und nur so wechselweise für die eine oder andere Spannung als Doppelspurstrecke benutzt werden konnte. In SZU-Vorschriften war der Betriebspunkt „Zürich Selnau“ als Haltestelle geführt.[6]
S-Bahn und öffentlicher Nahverkehr
Bearbeiten- S 4 Zürich HB – Adliswil – Langnau-Gattikon (– Sihlwald)
- S 10 Zürich HB – Triemli – Uitikon Waldegg – Uetliberg [7]
Tramlinien auf nahgelegenen Haltestellen
BearbeitenHaltestelle | Tramlinien | Distanz | Hinweis | |||
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Bahnhof Selnau | 8 | 50 m | über den südlichen Ausgang | |||
Sihlstrasse | 2 | 9 | 200 m | über den nördlichen Ausgang | ||
Stauffacher | 2 | 3 | 9 | 14 | 180 m | über den nördlichen Ausgang |
Literatur
Bearbeiten- Hans Waldburger, Hans Tempelmann; Die Sihltalbahn. 100 Jahre von der Dampfbahn zur modernen S-Bahn-Linie Minirex Luzern 1992 ISBN 3-907014-06-5 Stationchronik Seite 126
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Stefan Hotz: Zürich HB ist sieben Wochen lang vom Üetliberg und vom Sihlwald abgehängt In: Neue Zürcher Zeitung vom 13. Juli 2019
- ↑ Realisierte Bauten: Selnau Wohn- und Geschäftsbau. Spühler Partner Architekten, archiviert vom am 9. Januar 2016; abgerufen am 13. September 2021.
- ↑ INSA Zürich. Band 10, S. 405, Selnaustrasse bei Nr. 19 - Bahnhof Selnau (e-periodica.ch).
- ↑ Stadtrat Zürich: Jazz Verein Moods Zürich, Beitrag 2001–2003. (PDF) Weisung des Stadtrats an den Gemeinderat (GR Nr. 2000/338). In: Gemeinderat Zürich. 12. Juli 2000, abgerufen am 8. Januar 2016.
- ↑ UNTER DER SIHL INS ZENTRUM 25 JAHRE BAHNVERLÄNGERUNG ( des vom 6. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Auf: SZU, abgerufen am 5. Januar 2018
- ↑ R 300.18 Betriebsvorschriften Infrastruktur 300.1 Kapitel 3.2.1 und 3.2.2
- ↑ Referenz für gesamtes Kapitel „S-Bahn und öffentlicher Nahverkehr“: Haltestellenfahrpläne. Abgerufen am 15. August 2018.