Bahnstrecke Amberg–Schnaittenbach

Nebenbahn im südlichen Landkreis Amberg-Sulzbach, Deutschland

Die Bahnstrecke Amberg–Schnaittenbach, im Volksmund auch Hirschauer Bockl genannt, ist eine Nebenbahn in Bayern. Sie zweigt im Bahnhof Amberg aus der Bahnstrecke Nürnberg–Irrenlohe ab und führt über Hirschau nach Schnaittenbach.

Amberg–Schnaittenbach
Strecke der Bahnstrecke Amberg–Schnaittenbach
Streckennummer (DB):5062
Kursbuchstrecke:423c (1946)
Streckenlänge:21,381 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Irrenlohe
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Schmidmühlen
Bahnhof
0,000 Amberg 385 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Nürnberg Hbf
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
3,100 Neumühle (b Amberg)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
6,300 Poppenricht
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 299
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
9,600 Mimbach
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
12,800 Gebenbach
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 14
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 14
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
17,860 Hirschau
Abzweig geradeaus und nach rechts
18,300 Anst Amberger Kaolinwerke
Abzweig geradeaus und von rechts
20,377 Anst Dorfner
Betriebs-/Güterbahnhof Streckenende
21,381 Schnaittenbach 411 m
Ehem. Bahnhof Gebenbach (2016)

Geschichte

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Originale Fahrkarte der Lokalbahn Amberg–Schnaittenbach

Die Strecke wurde am 8. Oktober 1898 von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen eröffnet. Die Baukosten betrugen 1.125.900 Mark.[1][Anm. 1]

 
Fahrplan der Strecke Amberg – Schnaittenbach von 1898 - 1899 aus dem Kgl. Bayer. Staatseisenbahn Kursbuch mit der Beschreibung „Giltig vom Tage der Eröffnung“

Der Sommerfahrplan 1939 verzeichnete vier Personenzugpaare zwischen Amberg und Schnaittenbach. Die Züge benötigten für die 21 Kilometer lange Strecke etwa 35 Minuten, was einer Reisegeschwindigkeit von etwa 36 km/h entsprach.[2]

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gab es vergebliche Versuche, eine Streckenerweiterung von Schnaittenbach ins Naabtal bei Wernberg (Anschluss oder Übergang zur Bahnstrecke Regensburg–Weiden) zu bauen, die den Schienenweg zu den Porzellanfabriken in Oberfranken, den Hauptabnehmern der Kaolinproduktion, erheblich verkürzt hätte.

In den vergangenen Jahrzehnten besaß sie zeitweise das höchste Güteraufkommen aller bayerischen Nebenbahnen und wurde dem sogenannten betriebswirtschaftlich optimalen Netz der früheren Deutschen Bundesbahn zugeordnet.

Der Personenverkehr, der in all den Jahren mit drei bis vier Zugpaaren am Tage bewältigt werden konnte, litt schon früh unter der Konkurrenz bahneigener Omnibusse und der privaten Motorisierung. Nach 1960 wurde er auf ein Zugpaar für den Schülerverkehr eingeschränkt, am 30. Mai 1976 wurde er eingestellt. Der Güterverkehr dient seit 1996 nur noch dem Kaolintransport.

Um 2010 wurde die gesamte Gleisstrecke erneuert und der Unterbau verfestigt.[1]

Bei der Strecke handelt es sich um eine der rentabelsten Nebenstrecken Deutschlands.[1]

Streckenbeschreibung

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Sie folgt von Amberg aus zunächst der Vils aufwärts, biegt dann nach Osten ab und erreicht über Hirschau ihren Endpunkt in Schnaittenbach. Hier befinden sich drei bedeutende Kaolingruben, die dieser Bahn das Überleben gesichert haben.

Literatur

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  • Gerald Hoch, Andreas Kuhfahl: Nebenbahnen in der Oberpfalz. 1. Auflage. Resch-Verlag, Neustadt bei Coburg 2000, ISBN 3-9805967-7-X.
  • 's Bockerl. Die Lokalbahn Amberg-Schnaittenbach. In: Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg Regionalgruppe Amberg (Hrsg.): Der Eisengau. Band 51, 2019.
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Anmerkungen

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  1. Im Artikel in der Pottpourri Juni/Juli 2023 wird berichtet, dass der 5. Oktober 1898 der Tag war, an dem der erste Zug verkehrte.

Einzelnachweise

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  1. a b c Adele Schütz: Die Geschichte der Bocklbahn. Ortsheimatpfleger Albert Rösch beschäftigt sich mit der Nebenstrecke von Amberg nach Schnaittenbach. In: Oberpfalz Medien (Hrsg.): Pottpourri. Juni/Juli 2023, S. 12.
  2. Fahrplan 1939