Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont

Die Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont war eine ehemals zweigleisige, normalspurige Bahnstrecke in der heutigen Region Grand Est in Frankreich. Sie wurde in den Jahren 1854 bis 1857 eröffnet. Nur der erste, knapp 20 Kilometer lange Teil bis Saint-Dizier wurde 1961 elektrifiziert. Die knapp 90 Kilometer lange Strecke stellt heute eine wichtige Querverbindung der beiden Magistralen Paris-Strasbourg und Paris–Mulhouse dar.

Blesme-Haussignémont–Chaumont
Ehemaliger Bahnhof Saint-Eulien, Meuse um 1900
Ehemaliger Bahnhof Saint-Eulien, Meuse um 1900
Streckennummer (SNCF):020 000
Streckenlänge:89,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Maximale Neigung: 6,3
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zweigleisigkeit:ja
Strecke
Bahnstrecke Paris–Strasbourg von Paris Gare de l’Est
ehemaliger Bahnhof
217,1 Blesme-Haussignémont 109 m
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Paris–Strasbourg nach Straßburg
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
223,5 Saint-Vrain 141 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
225,5 Vouillers 142 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
227,2 Saint-Eulien 142 m
ehemalige Grenze
228 Départementsgrenze Marne / Haute-Marne
ehemaliger Bahnhof
230 Villiers-en-Lieu 140 m
Bahnhof
234,3 Saint-Dizier 145 m
Strecke mit Straßenbrücke
N4
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Revigny–Saint-Dizier nach/von Revigny
Abzweig geradeaus und nach rechts
235,3 Bahnstrecke St-Dizier–Doulevant-le-Château nach Doulevant-le-Ch.
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
238 Marnaval 148 m
ehemalige Grenze
Départementsgrenze Haute-Marne / Marne
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
239,8 Ancerville-Güe 153 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Bahnstrecke Guë–Menaucourt nach Menaucourt
ehemalige Grenze
Départementsgrenze Marne / Haute-Marne
Brücke über Wasserlauf
240,4 Canal de la Marne à la Saône (12 m)
Brücke über Wasserlauf
240,6
+242,2
Marne (2×) (112+89 m)
Brücke über Wasserlauf
242,6 Canal de la Marne à la Saône (12 m)
Bahnhof
244,6 Eurville 159 m
Haltepunkt / Haltestelle
249,3 Bayard 165 m
Bahnhof
253,5 Chevillon 171 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
257,7 Curel-Autigny 177 m
Brücke über Wasserlauf
261,2 Canal de la Marne à la Saône (15 m)
Brücke über Wasserlauf
261,3 Marne (70 m)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
Bahnstrecke Jessains–Sorcy von Montier-en-Der
Bahnhof
263,6 Joinville 188 m
Abzweig geradeaus und nach links
Bahnstrecke Jessains–Sorcy nach Gondrecourt
Haltepunkt / Haltestelle
268,7 Fronville–Saint-Urbain 194 m
Bahnhof
272,7 Donjeux 207 m
Brücke über Wasserlauf
276,1 Marne (48 m)
Brücke über Wasserlauf
276,2 Canal de la Marne à la Saône (44 m)
Bahnhof
276,4 Gudmont 210 m
Brücke über Wasserlauf
277,2 Canal de la Marne à la Saône (18 m)
Brücke über Wasserlauf
277,2
+278,2
Marne (2×) (56+70 m)
Brücke über Wasserlauf
278,7 Canal de la Marne à la Saône (33 m)
Tunnel
278,8 Tunnel de Gutmont (269 m) 220 m
Brücke über Wasserlauf
279,2 Canal de la Marne à la Saône (20 m)
Brücke über Wasserlauf
279,3 Marne (34 m)
Bahnhof
281,1 Froncles 219 m
Bahnhof
284,6 Vignory 228 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
288,6 Vraincourt-Viéville 236 m
Abzweig geradeaus und ehemals von links
Bahnstrecke Bologne–Pagny-sur-Meuse von Neufchâteau
Bahnhof
293 Bologne 242 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
295,4 Marault 254 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
301,2 Jonchery 286 m
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
303,7
260
Bahnstrecke Paris–Mulhouse von/nach Paris Gare de l’Est
Strecke mit Straßenbrücke
N67
Brücke über Wasserlauf
260,8 Viaduc de Chaumont (Suize) (600 m)
Bahnhof
261,8 Chaumont 314 m
Strecke
Bahnstrecke Paris–Mulhouse nach Mulhouse

Geschichte

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Das Baugesuch der neu gegründeten Compagnie du chemin de fer de Blesme et Saint-Dizier à Gray für den Streckenbau vom 26. März 1852 wurde drei Monate später bewilligt.[1] Mit der Abnahme der Strecke ging der Besitz an die Compagnie du chemin de fer de Paris à Strasbourg über, die 1854 von den Chemins de fer de l’Est übernommen wurde. Der letzte Abschnitt der Strecke Donjeux–Chaumont konnte dann bereits unter neuem Besitzer am 25. April 1857 eingeweiht werden. Zum 1. Januar 1938 wurde die Gesellschaft mit ihrer Liegenschaft verstaatlicht und bis zum 1. Januar 1997 unter der SNCF geführt. Bis 2014 stand die Strecke unter der Kontrolle der Réseau ferré de France (RFF), die dem Verkehrsministerium unterstand. Seitdem betreibt die SNCF Réseau das Streckennetz.

Streckenverlauf

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Die Strecke führt über nahezu ebenes Terrain und folgt ab Saint-Dizier grob dem Verlauf der Marne. Als Besonderheit gilt der nördliche Gleisbogen, der vollständig um den Ort Blesme in Fahrtrichtung Saint Dizier herumführt, während das Gleis der Gegenrichtung südlich am Ortsrand entlangführt. Der Maximalabstand der beiden Gleiskörper beträgt etwa 500 Meter, der Bogen selbst ist gut 2000 Meter lang. Grund für diese Gleisführung ist der unmittelbar westlich folgende Bahnhof Blesme-Haussignémont, der ein Überwerfungsbauwerk näher am Südgleis über oder unter der Strecke nach Straßburg verhinderte.

Bis Joinville verläuft die Strecke in Nordwest-Südost-, ab dort bis Chaumont in Nord-Süd-Richtung. Als besondere Bauwerke sind der Tunnel bei Gutmont[2] zu nennen, bei dem der Umlaufberg Fôret de Georges durchschnitten wird, und das sechshundert Meter lange Viaduc de Chaumont, das die Suize, einen linken Zulauf der Marne, überbrückt.

Personenverkehr

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Alle auf dieser Bahnstrecke verkehrenden Personenzüge werden von der TER Grand Est bedient.

Die Frequenz der Zugfahrten nimmt nach Südosten hin ab. Während von Châlons-en-Champagne kommend werktags noch 17 Zugpaare bis St. Dizier verkehren, sind es bis Joinville nur noch sechs und ab dort bis Chaumont nur noch zwei Verbindungen. Diese beiden Züge verbinden die beiden Metropolen Reims und Dijon. Die Züge, die in St. Dizier enden, kommen teilweise von Paris-Est. Sonn- und feiertags verkehren etwa halb so viele Zugpaare.

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Einzelnachweise

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  1. Ligne de Culmont-Chalindrey à Gray. Datenblatt (franz.)
  2. Datenblatt zum Tunnel bei Gutmont, Inventaire des tunnels ferroviaires de France