Bahnstrecke Saint-Dizier–Doulevant-le-Château

Bahnstrecke in Ostfrankreich

Die Bahnstrecke Saint-Dizier–Doulevant-le-Château war eine knapp 40 km lange, eingleisige Eisenbahnstrecke in Ostfrankreich. Die sich im Norden des Départements Haute-Marne befindende Strecke zweigte in Saint-Dizier von der Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont ab und wandte sich zunächst nach Südwesten, um sich in Éclaron zu gabeln. Der westliche Ast, die Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron lief bis Montier-en-Der weiter nach Südwesten, der andere Teil nach Süden. In Montier-en-Der und in Wassy kreuzte die Bahnstrecke Jessains–Sorcy.

Saint-Dizier–Doulevant-le-Château
SNCF X 5809 im Bahnhof Wassy, Verein Amis de la Gare de Wassy, 2019
SNCF X 5809 im Bahnhof Wassy, Verein Amis de la Gare de Wassy, 2019
Streckennummer (SNCF):018 000
Kursbuchstrecke (SNCF):106
Streckenlänge:39,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 8[1] 
Zweigleisigkeit:zw. Saint-Dizier und Éclaron ja
Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont
von Blesme-Haussignémont
Bahnhof
234,3 Saint-Dizier 145 m
ehemaliger Bahnübergang
~234,4 Av. du General Sarrail (ehem. N 4)
Abzweig geradeaus, ehemals nach links und ehemals von links
Bahnstrecke Revigny–Saint-Dizier von/n. Revigny
Ende Elektrifizierung 25 kV – 50 Hz ab Blesme-H.
Abzweig ehemals geradeaus und nach links
235,3 Bahnstrecke Blesme-Haussignémont–Chaumont
nach Chaumont
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
235,8 Canal entre Champagne et Bourgogne (25 m)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~235,8 D 384 (ehem. N 384)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
236,5 Marne (98 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
237,4 Lac du Der-Chantecoq (50 m)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
~237,8 neue N 4
~244,2 D 384
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
245,5
263,2
Éclaron 139 m
~246,2 D 384
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron n. Montier-en-Der
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
250,7 Louvemont 149 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
252,5 Blaise (17 m)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
256,2 Canal de Saint-Dizier à Wassy (22 m)
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Jessains–Sorcy von Jessains
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
257,6
259,8
Wassy 172 m
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Strecke (außer Betrieb)Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
259,3 Brousseval 169 m
Strecke nach links (außer Betrieb)Kreuzung links (Strecken außer Betrieb)
259,8 Bahnstrecke Jessains–Sorcy nach Sorcy; Blaise
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
261,2 Vaux-Montreuil 177 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
266,6 Dommartin-le-Franc 189 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
268,7 Courcelles-sur-Blaise 195 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
271,4 Dommartin-le-Saint-Père 202 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~271,5 D 60 (ehem. N 60)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
271,7 Blaise (15 m)
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
273,7 Doulevant-le-Château 209 m

Kilometrierung von Paris-Est über Blesme-Haussignémont

Die Strecke wurde zwischen 1868 und 1881 in Betrieb genommen und 1952 für den Personenverkehr, in den 1990er Jahren auch für den Güterverkehr stillgelegt.

Geschichte

Bearbeiten

Von Saint-Dizier bis Wassy

Bearbeiten

Initiiert wurde der Streckenbau von der lokalen Interessensgemeinschaft, geleitet von den Herren Baron A. de Rothschild, Danelle, de Chanlaire, Cornuel und Guyard,[2] die sich im Tal der Blaise, die besonders von der Gießereiindustrie geprägt war, eine bessere Verkehrsverbindung zwischen den zahlreichen Gewerbebetrieben wünschten. Der einzige Verkehrsweg – die Straße – war überlastet, weil sie damals nur mit Tiergespannen befahren werden konnte. Ab 1860 begannen die Planungen und ein Konzessionsgesuch. Ende Dezember 1865 wurde die Konzession erteilt und veröffentlicht. Daraufhin gründete sich die Compagnie du chemin de fer de Vassy a Saint-Dizier, die später zur Chemins de Fer et Transports Automobiles (CFTA) wurde und heute unter Transdev Rail firmiert.[3] Der Streckenbau war nur bis Wassy – damals Unterpräfektur im Département – vorgesehen.[4]

Währenddessen hatten die Bauarbeiten bereits begonnen. Sie dauerten fünf Jahre. Am 10. Dezember 1868 konnte die Strecke bis Wassy auf einer Länge von 24 km eingleisig eröffnet werden.[3] Die Bahnhofsgebäude in Wassy, Louvemont und Eclaron waren baugleich. Auf dem elf Kilometer langen, ersten Teilstück bis Éclaron kam zwischen 1882 und 1884 ein zweites Gleis hinzu, mit dem die Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron bis St. Dizier durchgeschleift werden konnte. Dieses Gleis wurde von den deutschen Besatzern im Zweiten Weltkrieg 1942 abgebaut.[3] In Wassy wurde ab 1892 ein größerer Bahnhof erforderlich, als die Querverbindung der Strategischen Bahn hinzukam, die im Rahmen des Plan Freycinets gebaut wurde.[4]

Verlängerung über Wassy hinaus

Bearbeiten

Die südliche Verlängerung geht auf die Initiative einer Interessensgemeinschaft rund um die Herren Berthelin, de Chanlaire, Le Bachelellé und Bernardin zurück, die sich unter dem Namen Compagnie du chemin de fer de Wassy à Doulevant-le-Château konstituierten und am 18. März 1878 ihr Konzessionsgesuch einreichten. Dieses wurde noch im gleichen Jahr genehmigt und für gemeinnützig erklärt. Der Betrieb erfolgte durch die Chemins de fer de l’Est (EST), die auch schon die Betriebsführung der Bahnstrecke Montier-en-Der–Éclaron innehatte.[5]

Beide Strecken wurde privatwirtschaftlich betrieben, bis sie die SNCF 1972 übernahm und die beiden Teilstrecken auch rechtlich vereinigte.[2] Heute ist bis auf ein etwa 180 Meter langes Reststück am Streckenbeginn (bis etwa BK 235,5) die Strecke entwidmet. Im Bereich des Bahnhofs von Wassy liegen noch wenige hundert Meter Gleise. Ein Museumsverein, der sich am 14. Dezember 1992 gegründet hatte, führte bis 2011 touristische Gelegenheitsfahrten durch. Hier können noch auf dem Gelände der Amis de la Gare de Wassy Demonstrationsfahrten durchgeführt werden.[6][7] Der Schienenweg wurde ansonsten überall als kombinierter Fuß- und Radweg umgewidmet.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. S.N.C.F. Région d’Est. Carnet de Profils et Schémas. 1962, Blatt 132.
  2. a b Ligne Saint-Dizier - Doulevant-le-Château. Infrastructure ferroviaire française, WikiSara, 21. Februar 2020
  3. a b c De Wassy à Saint-Dizier. Réseau des Communes, 2013
  4. a b St Dizier - Doulevant, Le Répertoire des Rues Ferroviaires.
  5. Loi qui déclare d’utilité publique l’établissement d’un Chemin de fer de Vassy à Doulevant-le-Château (Haute-Marne). Bulletin des lois de la République Française. No 36. 26. Dezember 1878, Paris 1879, Seite 433–456.
  6. Les amis de la gare de Wassy Vereinsregister der République Française, zuletzt geändert am 22. März 2024.
  7. Les amis de la gare de Wassy, Seite des Vereinswesens, 11. Januar 2017