Bahnstrecke Marcq-Saint-Juvin–Baroncourt

Bahnstrecke in Nordost-Frankreich

Die Bahnstrecke Marcq-Saint-Juvin–Baroncourt war eine doppelgleisige, strategische Eisenbahnstrecke im Norden Frankreichs. Sie verband großräumig Reims und Laon mit der Vorlaufstrecke Challerange–Apremont-sur-Aire im Westen über die Anschlussstrecke Baroncourt–Audun-le-Roman mit der Region Metz und Thionville im Osten. Alle Anschlüsse – auch die zu der Bahnstrecke Lérouville–Pont-Maugis – waren kreuzungsfrei gestaltet, um möglichst effiziente Transportleistungen zu erreichen, die teils kilometerlange Verbindungskurven benötigten. Die Strecke war so dimensioniert, dass sie 72 Militärzüge in 24 Stunden abwickeln konnte bei einer Höchstgeschwindigkeit von 30 bis 35 km/h. Entlang der Strecke waren mehrere Militärbahnhöfe mit Infrastruktur zum Verladen von Kriegsgerät und Truppen. Wegen der nur dünn besiedelten Gegend gab es nur sehr wenige zivilen Haltepunkte. Größtes Einzelbauwerk ist das Viaduc d’Exermont, das auch unter dem Namen Viaduc d’Ariéthal bekannt ist, an dem sich heute Kletterer versuchen können und von dem Bungeesprünge durchgeführt werden.

Marcq-Saint-Juvin–Baroncourt
Viaduc d'Ariéthal, 2010
Viaduc d'Ariéthal, 2010
Streckennummer (SNCF):213 000
Kursbuchstrecke (SNCF):60, 61 (1935)[1]
Streckenlänge:74,5[2] km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung:
Zweigleisigkeit:ja
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Challerange–Apremont-sur-Aire von Challerange
Abzweig geradeaus, nach links und von links (Strecke außer Betrieb)
~68,2 Ardennenbahn nach Autrecourt (März 1916–1924)[3]
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
Militärbahnhof mit Depot
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)
~68,4 Bahnstrecke Challerange–Apremont-sur-Aire n. Apremont Aire
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
~68,5
0,0
Marcq/Saint-Juvin (Keilbahnhof) 131 m
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
~0,5 Aire (Aisne) (40 m)
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~1,7 D 946 (ehem. RN 46)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
10,6 Viaduc d’Exermont (184,5 m)
Grenze (Strecke außer Betrieb)
~11,4 Département Ardennes/Meuse
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~15,8 D 998 (ehem. RN 398)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,7 Romagne-Bantheville
Strecke von linksAbzweig geradeaus, nach links und nach rechts (Strecke außer Betrieb)Strecke von rechts
Strecke querKreuzung geradeaus obenAbzweig geradeaus, nach rechts und von rechts (Strecke außer Betrieb)StreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
26,0 Bahnstrecke Lérouville–Pont-Maugis von Lévouville
StreckeStrecke (außer Betrieb)Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Depot Dun-Doulcon
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofAbzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)Strecke nach rechts
Wasserstelle
Strecke nach linksAbzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Abzw. Saulmory
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
27,8
0,0
Dun-Doulcon 175 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~0,1 D 998 (ehem. RN 398)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)Abzweig quer und von linksStrecke quer
~0,1 Bahnstrecke Lérouville–Pont-Maugis von/nach Pont-Maugis
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
~2,0 Maas
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~3,4 D 964 (ehem. RN 64)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
5,4
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)StreckeU-Bahn-Strecke von linksU-Bahn-Strecke quer
SE (ex Réseau de la Woëvre), Meterspur, von Montmédy[4]
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofU-Bahn-Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
21,7 Damvillers-Peuvillers mit Militärbahnhof Damvillers-Peuvillers
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)U-Bahn-Strecke querKreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke nach rechts
~22,0 SE (ex CFW) nach Montmédy
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
~22,3 Thinte
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof (Strecke außer Betrieb)
~27,5 Militärbahnhof Billy-Mangiennes
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
32,6 Billy-Mangiennes
Abzweig ehemals geradeaus, ehemals nach links und von links
43,4 Bahnstrecke Longuyon–Pagny-sur-Moselle von/nach Longuyon
Betriebs-/Güterbahnhof StreckenanfangBahnhofLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
46,7
22,3
Baroncourt 241 m
Strecke nach links (außer Betrieb)Abzweig geradeaus und von rechtsLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
23,2 Bahnstrecke Longuyon–Pagny-sur-Moselle nach Pagny Moselle
Strecke (außer Betrieb)
Bahnstrecke Baroncourt–Audun-le-Roman nach Audun

Geschichte

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Eine 1-Meter-Decauville 1’C n2t (130 T) aus dem Woëvre-Bestand beim Transport von Truppen und Kriegsgerät.
 
Bahnhof Baroncourt

Ein Konzenssionsantrag für den Bau und Betrieb dieser Strecke wurde 1922/23 gestellt. Am 12. April 1935 fand die Eröffnung statt und war von Anfang an nicht kommerziell tendiert. Somit fanden ausschließlich Militärtransporte statt, besonders in den Jahren 1938 bis 1940.[5]

Nur wenige Zeugnisse dieser Epoche sind heute noch sichtbar. Außer dem erwähnten Viaduc d’Exermont sind in der Gemarkung Moraigne bei Billy beispielsweise noch drei von ursprünglich vier dicht neben einander liegenden betonierten halbkreisförmigen Durchlässen, die unter einem Bahndamm durchführten [6], sowie die ebenfalls aus Beton erstellte Brücke der Überführung der CFW-Société-Économique-Bahn bei Damvillers-Peuvillers erhalten geblieben.

In Damvillers-Peuvillers bestand zwischen 1914 und 1938 Anschluss an das knapp 150 km lange Meterspur-Netz der Société économiques (SE), vormals Réseau de la Woëvre (CFW). Dieses 1907 gegründete Unternehmen[7] überlebte den Ersten Weltkrieg mit seinem langanhaltenden Stellungskrieg nicht, lag die Strecke doch genau im umkämpften Gebiet. Für den Wiederaufbau der zerstörten Dörfer und der Infrastruktur lieferte sie die notwendigen Materialien, doch die Hyperinflation 1923 machte ihr den Garaus: Am 1. Juni 1923 war Betriebsschluss. Das Eigentum ging in die Compagnie Meusienne und die Société Géneral des Chemins de fer Economiques (S.G.C.F.E.), doch auch diese Gesellschaft konnten dem immer besser ausgebauten Straßennetz nicht trotzen.[8] Der Betrieb wurde hier 1936 eingestellt. Die Liquidation der Vermögenswerte des S.G.C.F.E.-Netzes war bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 noch nicht abgeschlossen.[9]

Das Viadukt wurde zweimal gesprengt. Zum ersten Mal wurde ein Loch gerissen, indem im Sommer 1940 von der französischen Armee ein Bogen geöffnet wurde. Die Wehrmacht baute die Brücke 1941 wieder auf, entfernte aber 1943 ein Gleis der zweigleisigen Strecke. Bei ihrem Rückzug 1944 sprengte auch sie das Viadukt, um keine intakte Infrastruktur zu hinterlassen. Auch anschließend wurde sie wieder aufgebaut, aber zum 24. Mai 1951 bereits geschlossen und entwidmet.

Literatur

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  • Pascal Dumont, Olivier Geerinck: Sur Les Rails d’Ardennes et de Gaume. Band 14, Editions du Cabri 2004, ISBN 978-28449-4269-2

Einzelnachweise

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  1. Chemins de fer de l’est. Materiel et traction. In: Carnet de Marches-Types pour trains spéciaux, 1935
  2. Inventaire des lignes oubliées. Historische Bahnstrecken (franz.)
  3. Les gares de la ligne stratégiqued’Autrecourt à Marcq. (Memento des Originals vom 3. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/centretudargonnais.org Horizon d’Argonne, Nr. 95, Juni 2018, Seite 81–90
  4. Liste des chemins de fer secondaires, FACS – Patrimoine Ferroviaire, Paris
  5. Marcq St Juvin - Baroncourt auf rue-du-petit-train
  6. Inventaires Ponts et viaducs detruits et/ou disparus. auf inventaires-ferroviaires
  7. Loi déclarant d’utilité publique l’établissement, dans le département de la Meuse, d’un réseau de Chemins de fer d’intérêt local, à voie d’un mètre, dit Réseau de la Woëvre, composé des deux lignes de Verdun à Montmédy et de Commercy à Verdun. In: Bulletin des lois de la République française. Paris, Juli 1907
  8. Günter Dinhobl: Across the Borders: Financing the World’s Railways in the Nineteenth and Twentieth Centuries. Routledge 2017, ISBN 978-13519-6100-4, S. 82–/85
  9. L’histoire du Meusien: Le déclin. (Memento des Originals vom 28. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cfhvs.fr Auf: Chemin de Fer Historique de la Voie Sacrée.